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2070 Beiträge - Qualitätslarper
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http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Zentrumspartei
Und dann kommen hier Leute von wegen Die Linke sei die SED.
Ich bin in einem Ost Haushalt groß geworden, natürlich bin ich da in einer gewissen Art politisch geprägt, aber ich hab noch nicht einen Stein geworfen oder Autos von Reichen geschrottet. Ich bin ein ehrlicher Bürger und versuche mein Bestes zu geben um besser zu sein als diese Arschlöcher die nur an ihr eigenes Wohl und Kapital denken. Ich bin Künstler und dem entsprechend basieren meine Gedanken viel stärker auf emotionalen Werten als auf pseudo intellektuellem Politikgequatsche was im Bundestag ja scheinbar auch zu nichts führt. (Das war jetzt kein Angriff gegen euch die ihr hier diskutiert) Ich sehe Unrecht in Afrika und fühl mich verantwortlich. Ich seh Glaubenskrieger die in ihrem Wahn freidliche Völker nieder mähen und denke: "Scheiße, hätten sie mehr Bildung genossen wär das vielleicht nicht passiert. Und auch der Zweite Weltkrieg war ein Glaubenskrieg. Kaum etwas das Adolf Hitler getan hat ist nicht schon vorher durch die Kirche geschehen, natürlich in anderen Dimensionen. Mein Vater ist Theologe, ich glaube da eine ganze Menge zu wissen für mein zartes Alter. Ich stell mich über niemanden und behaupte nicht das was ich sage die Wahrheit ist, das wäre nämlich auch fast schon eine Form von Faschismus. Ich will was gutes Schaffen und setze mich dafür ein auch wenn meine Lieblings Nikes von kleinen Chinesen genäht werden.
Wirklich jeder sollte sich über seine guten Gedanken hinaus auch etwas zu Herzen nehmen und wenigstens eine ganz klitzekleine Weltverbesserung anstreben. Denn nätürlich tu ich auch dem netten Libanesen in sener Dönerbude nen Gefallen wenn ich seine COCACOLA kaufe, ist doch klar. Ich würde niemals behaupten übermäßig von Politik zu verstehen, ich sehe nur was mir passt und was nicht. Die momentane Regierung tut es nicht.
Word
Bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen, das ist meine Meinung und die Gedanken sind Frei egal wie utopisch sie sind und ein Mensch der sich selbst widerspricht zeigt Facetten.
Gruß
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Beitrag vom 10.10.2009 - 13:42 |
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Ich stimme Dir zu, dass die Kette SED->PDS->Linke nicht ganz hinhaut. Während dies in den neuen Bundesländern mit unter zutrifft, stimmt dies in den westlichen Bundesländern nicht. Hier besteht die Linke zu einem sehr großen Teil aus ehemaligen SPD Mitgliedern, Gewerkschaftlern, etc.. In den Stadtstaaten auch aus Mtiglierdern ehemaliger Kommunistischer Parteien.
Auch Programmatisch sehe ich da unterschiede. In einem Artikel hies es mal, dass Lafontaine interessanterweise immernoch genau das gleiche sagt, wie 1998, wärend sich die Position der SPD erheblich verschoben hat.
Die Linke hat in so fern einen Vorteil, als das die bisher überwiegend eine Oppositionspartei war. Von dort aus sind Versprechungen wesentlich einfacher zu machen. Dort wo sie allerdings mitregieren, betrieben sie durchaus eine realisitische Politik, wie z.B. hier in Berlin. Und hier fallen sie mir jetzt weder besonders negativ oder positiv auf. Es läuft halt vor sich hin, was nicht schlecht ist.
Das zweite Thema, mit dem intelelkutellen Politikgequatsche, ist ein wirkliches Kernproblem der Politik, inbesondere innerhalb der SPD und den Jusos. Hier wird immernoch die Sprache der 68er gepflegt. Leute die angeblich vertreten werden, sind innerhalb der Oragnisation nicht präsent und haben auch keine große Chance etwas zu bewegen.
Die Jusos bestehen nicht aus Maurer, Frieur oder Kochlehrlingen sondern aus Jura und Politikwissenschaftsstundenten. Da bin selbst ich als Informatiker eine Ausnahme. Nahezu symptmatisch für diese Leute ist, dass sie selbst meinen sich mit jedem Thema auszukennen. Des Weiteren haben die oben angesprochenen Lehrlinge auch kaum Chancen innerhalb der Politik, weil man im Studium einfach solche Rhetorik lernt, dass man slebst wenn man unrecht hat, denjenigen, der eigentlich Recht hat, an die Wand diskutiert.
Des Weiteren hat Henryk Broder mal einen sehr interessanten Artikel über politische Laufbahn und der damit einhergehenden Vollversicherung und Abkoppelung vom normalen Leben geschrieben. Ich werde den mal raussuchen, weil ich ihn für sehr Lesenswert halte.
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Ich pausiere auf unbestimmte Zeit. |
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Beitrag vom 10.10.2009 - 14:38 |
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2070 Beiträge - Qualitätslarper
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...zumal die Politik ja nicht da gemacht wird wo wir als einfache Bürger denken. Das ist ja wirklich nur so ein Pressegeschwafel was eine breite Masse mit wilden Spekulationen und Interpretationsspielraum zufrieden stellt. Aber wir Menschen sind einfach anfällig für Leute von denen wir denken das sie klug sind oder eine innere Überzeugung überzeugend, rethorisch elegant und mit vielen Fremdwörtern schmückend darstellen.
Eigentlich müsste man sich von unserer Vorstellung des Zwei Klassensystems verabschieden und sagen Das lediglich hohe Politiker und Wirtschaftsbosse eine Oberschicht bilden, denn schließlich sitzt da ja die Macht die wir als arme, kleine Bürger abgegeben haben.
Die Übereinstiimungen von Links und Rechts klingen erst mal eigenartig aber ich bin jetzt auch nicht im Bilde wo die Tatsächlich liegen, wahrscheinlich wünschen sich beide mehr Soziales Engagement und Bildung etc.. Klar...Schwarz und Weiß war gestern, jeder verfolgt irgendwie solche Ziele unter dem Deckmantel der Bamherzigkeit, Ehre und der Verpflichtung seinem eigenen Volk gegenüber. Im Endeffekt bleibt abzuwarten wie sich die Dinge entwickeln, wir haben sowieso kaum Chancen einzugreifen. Was uns nicht zur bewegungsunfähigkeit verdonnern sollte sondern das Interesse und Engagement steigern sollte. Puh.
^^Gruß
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Beitrag vom 10.10.2009 - 14:56 |
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Hier der versprochene Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/SPD-Umverteilung;art141,2797204
Trifft nach meiner Einschätung nicht nur auf die SPD zu.
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Ich pausiere auf unbestimmte Zeit. |
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Beitrag vom 10.10.2009 - 15:06 |
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22 Beiträge - Tavernengänger
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Zitat
Sandmann:
2. Ein Widerspruch zu Äußerungen von Linken aus den 70er und 80er Jahren. |
das ist eine Assage die Mensch so absolut nicht stehen lassen kann. We ich bereits mehrfach sagte gibt es diese viel beschworene "Linke" nicht.
Größtenteils sind in meinen Augen die 68 z.B. absolute spinner und die ganzen "Kommunistischen" Parteien in Deutschland untragbar.
Das ist ein großer Trugschluss den viele aus der Radikalen Mitte haben, das alle Linke der selben Meinung sind.
Nur mal so als Denkanstoß
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Gurosch am 10.10.2009 - 16:12.
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Beitrag vom 10.10.2009 - 16:11 |
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2270 Beiträge - Qualitätslarper
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Mal kurz etwas zum Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE):
Zitat Original geschrieben von Sandmann
Trotzdem tendiere ich eher für ein Bediungsloses Grundeinkommen nach folgendem Modell: Alle Steuern abschaffen bis auf die Mehrwersteuer. Diese auf 100%. Jeder Bürger bekommt 1500€ ausgezahlt, wenn er sich selbst Krankeversichern muss bzw. 1100€ wenn die Krankenversicherung weiterhin pflicht bleibt. Personen unter 18 Jahren erhalten jeweils die Hälfte. |
Das ist schon ziemlich radikal, aber OK.
Zitat Keine Sorge, diese Zahlen wurden wirklich durch Volkswirte ausgerechnet und sind finanzierbar! |
Hier hätte ich gern mal eine Studie oder das zugrundeliegende Zahlenwerk. Ich habe nämlich eine kleine Überschlagsrechnung angestellt und komme zu einem anderen Ergebnis:
2008 lebten in Deutschland 82Mio Menschen, davon 15Mio (18%) unter 18 und 67Mio (82%) Volljährig.
Bei einem BGE von 1500€/Monat (750€/Monat für U18) würden jedes Jahr 1,3 Billionen € an die Bevölkerung ausgezahlt.
Das ist eine Menge Geld. Das ist das 2,4fache der kumulierten Haushalte von Bund und Ländern (554 Mrd.€) 2008.
Auf der staatlichen Einnahmenseite stünde nur noch die Mehrwehrtsteuer (MwST), weil alle anderen Steuern und Abgaben abgeschafft wären.
2008 lagen die Einkünfte durch die MwSt bei rund 176 Mrd.€. Selbst wenn wir bei 100% MwSt genau so viel konsumieren würden wie heute wären das "lediglich" rund 880 Mrd.€, die Bund und Ländern jährlich zur Verfügung stünden.
Der MwSt-Satz von 100% würde also nicht einmal ausreichen, das BGE auszuzahlen. Von den anderen staatlichen Aufgaben (Straßenbau, ÖPNV, Bildung, ...) gar nicht zu sprechen.
Aber unabhängig davon gibt es eine Zahl, die (leider! das meine ich ernst) meine Begeisterung für ein BGE drastisch gesekt hat:
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Bundesrepublik Deutschland lag 2008 bei rund 2,5 Billionen Euro.
Die 1,3 Bio.€ des BGEs entsprechen 54% des BIP, d.h. 54% der gesamten Wirtschaftsleistung bzw. jedes in Deutschland von Staat, Wirtschaft und privaten Haushalten erwirtschafteten Euros müßten in das BGE fließen. Oder anders ausgedrückt: Die komplette Volkswirtschaft würde bis jeweils Mitte Juli eines Jahres nur für das BGE arbeiten.
Ein BGE von 1500€/Monat erscheint mir daher leider nicht finanzierbar.
Die Hälfte davon halte ich halbwegs für stemmbar. 750€/Monat (heutiger, durchschnittlicher ALG2-Satz, soweit ich mich erinnere; Gregor?) halte ich allerdings angesichts eines verfünffachten MwSt-Satzes für zu wenig Geld, um z.B. bei Langzeitarbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit menschenwürdig existieren zu können.
Aber wie gesagt: Wenn Du anderes Zahlenmaterial hast, immer her damit.
NACHTRAG:
Generell habe ich auch ein Problem mit der reinen Finanzierung über die MwSt, weil Konsumsteuern niedrige Einkommen überproportional stark belasten: Wer im Monat 100% seines Einkommens verkonsumiert (was bei niedrigen Einkommen regelmäßig der Fall ist), dessen Einkommen wird absurd hoch versteuert.
Je Höher das Einkommen wird, desto geringer fällt der Anteil an Konsumausgaben aus, desto geringer die Besteuerung. Hat mit dem Sozialstaatsprinzip nicht mehr viel zu tun.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Andy am 10.10.2009 - 16:42.
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Beitrag vom 10.10.2009 - 16:25 |
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2297 Beiträge - Qualitätslarper
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Arbeitet der "normale" Arbeitnehmer nicht derzeit auch schon das halbe Jahr, rein rechnerisch für Steuern und Sozialabgaben?
Grundsätzlich stört mich das Wort "bedingungslos" Der Staat soll meine körperliche Unversehrtheit bedingungslos garantieren, aber nicht jede offene Hand mit Geld bewerfen.
Mit der Geburt muss ein Kind Anspruch auf einen Kitaplatz haben, wer arbeitet muss davon leben können, jeder muss krankenversichert sein, im Alter muss eine Mindestrente garantiert sein.
Das verbraucht schon genug Gelder. Es wird sicher nicht mehr Geld im Topf sein, wenn alle ein Mindesteinkommen bekommen. Sofern dieses Model derzeit finanzierbar sein soll, müsste ja irgendwo ein exorbitanter Betrag ausgegeben werden von staatlicher Seite, der keinem Menschen auf der Welt zu gute kommt. Da überall gekürzt wird, teilweise widersinnig (Beispiel Jugenclubs schließen und dann wundern, dass die Kids aus Langweile Scheiben einwerfen), erschließt sich mir nichtr die Finanzierbarkeit.
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I'm back! |
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Beitrag vom 10.10.2009 - 16:50 |
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2359 Beiträge - Qualitätslarper
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Zitat Ein weiteres Beispiel für solche Abstreitung und Relativierung ist zu behaupten, es gäbe gar keinen Linksextremismus und hierbei handelte es sich nur um einen Propagandabegriff vom Verfassungsschutz. |
Echt? Wo haste das denn aufgeschnappt?
Zitat eine Vollbeschäftigung der ganzen bevölkerung weder für nötig, möglich noch sinnvoll erachte. Alleinig Europa und Nord-Amerika könnten Lebensmittel produzieren um die Welt zu ernähren. Also wo sollen all die Waren hin, wenn jeder auf der Welt 40 Stunden arbeitet? |
Ich finde das ist ein wichtiger zentraler Punkt. Unsere W irtschaft und viele politischen Reformen sind auf Wachstum und Aufschwung ausgelegt, so wird das zumindest an die Bevölkerung getragen.Selbst anerkannte Önonomen, die mal über den Tellerrand gucken, postulieren dass ein stetiger Aufschwung kaum machbar ist und zudem langfristig wenig Sinnvoll ist.
Wie ich das sehe, herrscht in vielen Insustrieländern ein Überkonsum.Die gutverdienenden Bürger der Nordhalbkugel konsumieren wahnsinnige Mengen an (nichterneuerbaren) Ressourcen. Gemessen am Arbeitsaufwand und dem Endresultat auf Menschen und Umwelt frage ich mich doch ob eine sorgfältige Überprüfung der proklamierten Bedürfnisse nicht langsam mal nötig sei.
Ich weiß nicht ob das Altlasten nachtragen (wie es hier bei der Partei "die Linke" geschieht) dauerhaft förderlich ist. Natürlich gehören verwirrte Ost Nostalgiker, die versuchen die Geschehnisse der DDR zu relativieren nicht in eine solche Partei, aber wenn die "Verbindung" der "linken" Bundestagspartei zur SED immer als Todschlagargument genutzt wird sollten wir evtl. auch darüber nachdenken aus welchen Kadern sich die anderen Großen Parteien nach ihrer Entstehung rekrutiert haben. Generell halte ich es nich für förderlich an Parteien festgemachte "politische Meinungen" zu diskutieren. Soviel nehmen die sich alle nicht. Die Rotgrüne Regierung hat unter der Agenda 2010 auch starke Reformen beschlossen, die teilweise noch in den Schubladen schlummern sollen aber auch von Angie und Guido sein könnten.
Ich denke eh, dass die nächsten spannenden politischen Entwicklungen sich eher im europäischen- als nationalen Bereich abspielen werden.
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Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.
John Maynard Keynes
dubistdeutschland |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Duncan am 10.10.2009 - 17:06.
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Beitrag vom 10.10.2009 - 16:56 |
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Lilith |
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Zitat Original geschrieben von Erik Svenson
das klingt mir sehr nach Liliths Niveau.
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An meine Haut kommt nur Dove!
@ Maxwell: Was hat die Zentrumspartei mit der Diskussion um die Linke zu tun?
@ Sandmann: Da ich mich mit dem Thema BGE nicht beschäftigt habe, mal ein paar Fragen an dich:
1. Sind 1500,- € wirklich nötig zur Deckung des Grundbedarfs?
2. Was passiert bei Inflation?
3. Wieso sollten Minderjährige nur halb soviel Ausgaben haben wie Volljährige?
Einige Beispiele: Kleinkinder wachsen schnell, brauchen häufig neue Klamotten.
Kinderbetreuung und (Schul-)Bildung muß finanziert werden.
16jährige, die eine Ausbildung fernab des Elternhauses beginnen, müssen sich selbst versorgen incl. Miete u.ä.
4. Wenn Arbeitslose, Wäschezusammenleger im Hotel, Tischler mit 3jähriger Ausbildung, Feuerwehrmenschen, die ihr Leben riskieren, Intensivpfleger im 3-Schichtsystem mit Wochenend- und Feiertagsarbeit, studierte, promovierte, habilitierte Privatdozenten usw.
alle 1500,- € pro Monat bekommen, ist das wohl kaum gerecht.
Wo liegt denn da die Motivation, überhaupt noch zu arbeiten?
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Beitrag vom 10.10.2009 - 17:04 |
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2359 Beiträge - Qualitätslarper
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Zitat Wo liegt denn da die Motivation, überhaupt noch zu arbeiten? |
Das sehe ich generell auch als zentralere Grundfrage. Ich denke aber, dass jeder Mensch arbeiten will. Jemand der ne 40 Stunden Lohnarbeit Woche machen will, die ihn kaum erfüllt und das ganze für ein paar pesos, kenn ich nicht.
Zitat Wenn Arbeitslose, Wäschezusammenleger im Hotel, Tischler mit 3jähriger Ausbildung, Feuerwehrmenschen, die ihr Leben riskieren, Intensivpfleger im 3-Schichtsystem mit Wochenend- und Feiertagsarbeit, studierte, promovierte, habilitierte Privatdozenten usw.
alle 1500,- € pro Monat bekommen, ist das wohl kaum gerecht. |
Da stellt sich die Frage inwieweit man "schwere der arbeit" bewerten kann.
Wie kann Bewertung und Vergütung von Arbeit in total unterschiedlichen Bereichen geschehen?Es gibt so enorm unterschiedliche Arbeitsbereiche, dass es doch wirklich schwer ist auszumachen was "gerecht" ist.
Aber was ungerecht ist, finde ich ist schon zu sehen wenn ein Topmanager 360.000 Euro im Jahr verdient, weil er "so große Verantwortung" trägt und eine Kindergärtnerin welche die Verantwortung über 20-30 kleine Menschenleben trägt in Relation nix verdient. Auch wenn "der Manager" 100 Stunden die Woche arbeitet und mit 40 kaputt ist, erschließt sich mir hier keinerlei Gerechtigkeit.
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Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.
John Maynard Keynes
dubistdeutschland |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Duncan am 10.10.2009 - 17:20.
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Beitrag vom 10.10.2009 - 17:10 |
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2270 Beiträge - Qualitätslarper
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Zitat Original geschrieben von Meister Elrox®
Arbeitet der "normale" Arbeitnehmer nicht derzeit auch schon das halbe Jahr, rein rechnerisch für Steuern und Sozialabgaben? |
Das ist schon richtig. Aber es ist ein Unterschied ob Du die (gemessen an der Gesamtzahl aller Wirtschaftssubjekte) relativ kleine Zahl der sozialversichrungspflichtig Beschäftigten als Referenzgruppe betrachtest oder die komplette Volkswirtschaft inklusive aller Unternehmen, Rentner, Schüler und Enten
Zitat Grundsätzlich stört mich das Wort "bedingungslos" Der Staat soll meine körperliche Unversehrtheit bedingungslos garantieren, aber nicht jede offene Hand mit Geld bewerfen.
Mit der Geburt muss ein Kind Anspruch auf einen Kitaplatz haben, wer arbeitet muss davon leben können, jeder muss krankenversichert sein, im Alter muss eine Mindestrente garantiert sein. |
Ein viel gehörter Kritikpunkt, der auch einleuchtet.
Allerdings halte ich das Ziel der Vollbeschäftigung für nicht mehr erreichbar. Die Wirtschaft muss (bei gleichbleibendem Konsum) jedes Jahr mindestens genau so stark wachsen wie die Produktivität, sonst entsteht Arbeitslosigkeit.
Unsere Wirtschaft kann nicht bis in alle Ewigkeit exponentiell wachsen. Das geben die Ressourcen des Planeten nicht her und genug Nachfrage nach all den Gütern und Dienstleistungen besteht auch nicht.
Wir brauchen also eine Antwort auf die Frage: Was passiert mit den Menschen, wenn langfristig nicht mehr jede Arbeitskraft benötigt wird?
Außerdem befinden wir uns in der paradoxen Situation, dass Tätigkeiten, die unbestreitbar einen gesellschaftlichen Nutzen haben, in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht auftauchen, weil kein Einkommen erzielt wird: Kindeserziehung oder ehrenamtliches Engagement im Sportverein um nur mal ein paar zu nennen.
Hier könnte ein BGE ein erster Schritt in die dringend benötigte Würdigung solcher Tätigkeiten sein.
Das Problem ist leider die Finanzierung. Die meisten Modelle für ein BGE, die so herumgeistern, sind leider nur kaschierte Kürzungen im sozialen Bereich bei gleichzeitiger massiver Entlastung hoher Einkommen und Vermögen. Unternehmen z.B. würden bei einer rein MwSt-basierten Finanzierung gar nicht mehr besteuert.
Wie gesagt: Ich halte ein BGE, das ausreichend hoch ist, um den Namen auch zu verdienen, leider nicht für finanzierbar...
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Beitrag vom 10.10.2009 - 17:13 |
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2270 Beiträge - Qualitätslarper
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Zitat Original geschrieben von Lilith
1. Sind 1500,- € wirklich nötig zur Deckung des Grundbedarfs? |
Wäre es wohl, selbst bei 100% MwSt.
Zitat 2. Was passiert bei Inflation? |
Auch ein BGE müßte wohl halbwegs regelmäßig entsprechend der Inflationsrat angepasst werden
Zitat 3. Wieso sollten Minderjährige nur halb soviel Ausgaben haben wie Volljährige?
Einige Beispiele: Kleinkinder wachsen schnell, brauchen häufig neue Klamotten.
Kinderbetreuung und (Schul-)Bildung muß finanziert werden.
16jährige, die eine Ausbildung fernab des Elternhauses beginnen, müssen sich selbst versorgen incl. Miete u.ä. |
Über den Daumen gepeilt kann man, glaube ich, wohl unterstellen, dass Minderjährige z.B. noch keinen eigenen Haushalt führen, keinen eigenen PKW unterhalten und auch sonst geringere Lebenshaltungskosten haben als ein Erwachsener.
Für Jugendliche, die sich fernab der Heimat in Ausbildung befinden oder so könnte man auch sicherlich Ausnahmeregelungen einbauen (oder auch nicht; im jetzigen Sozialrecht wird ja auch immer weniger differenziert).
Zitat 4. Wenn Arbeitslose, Wäschezusammenleger im Hotel, Tischler mit 3jähriger Ausbildung, Feuerwehrmenschen, die ihr Leben riskieren, Intensivpfleger im 3-Schichtsystem mit Wochenend- und Feiertagsarbeit, studierte, promovierte, habilitierte Privatdozenten usw.
alle 1500,- € pro Monat bekommen, ist das wohl kaum gerecht.
Wo liegt denn da die Motivation, überhaupt noch zu arbeiten? |
Naja, das Grundeinkommen wäre gleich. Das Einkommen durch Arbeit käme ja noch oben drauf und da hättest Du ja wieder die Einkommensdifferenzierung anhand Merkmalen wie Berufsstellung, Qualifikation, usw.
Generell liegt die Motivation, Arbeiten zu gehen im dem Menschen innewohnenden Bedürfnis, leistungsfähiger Teil einer Gemeinschaft zu sein. Deswegen geht auch die Gleichung HartzIV-Empfänger=Faules Schwein nicht auf. Die meisten Arbeitslosen wollen gern arbeiten gehen und sich nützlich fühlen, finden aber aufgrund verschiedener Gründe keinen Job.
Aber Du hast Recht: Der Anteil derer, die einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, würde vermutlich sinken. Vor dem Hintergrund der ganzen Problematik mit Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit wäre dies aber sogar gesellschaftlich erwünscht.
Alles Weitere: http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andy am 10.10.2009 - 17:43.
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Beitrag vom 10.10.2009 - 17:28 |
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22 Beiträge - Tavernengänger
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Zitat 4. Wenn Arbeitslose, Wäschezusammenleger im Hotel, Tischler mit 3jähriger Ausbildung, Feuerwehrmenschen, die ihr Leben riskieren, Intensivpfleger im 3-Schichtsystem mit Wochenend- und Feiertagsarbeit, studierte, promovierte, habilitierte Privatdozenten usw.
alle 1500,- € pro Monat bekommen, ist das wohl kaum gerecht.
Wo liegt denn da die Motivation, überhaupt noch zu arbeiten? |
Das ist wie immer die Große frage. Ich für meinen Teil zum Beispiel bin gerade in der Ausbildung zu Rettungsassistenten, habe Praktikas hinter mir, kann also auch von der Praxis reden.
Ich mache diesen Job nicht wegen dem Geld, da ich lange Zeit unter dem hier anführten BGE liegen werde, 60h wochen nicht selten sind, ich mich mit Extremausfällen der Menschheit auseinandersetzen darf etc.
Trotzdem ist das der Job den ich machen will, da ich einfach Helfen möchte und ich hoffe einfach das das groß der Menschen ähnlich denkt und nicht einfach nur Arbeitet um zu leben. Aber das wird wieder mein Wunschdenken sein
p.s. so hart is das auf ner Intensivstation gar nich, Rettungsstelle is anstrengender
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Beitrag vom 10.10.2009 - 17:36 |
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Radikal? Eigentlich nur auf den ersten Blick. Betrachtet man in Deutschland, wieviele Leute ihr Einkommen durch Erwertätigkeit erziehlen ist dies eine Minderheit mit knapp 40 Millionen. Alle anderen erhaltenn ihr Einkommen durch Familienangehörige (z.B. Kinder und Hausfrauen) oder Transferleistungen. Die kleine Minderheit der Privatiers lasse ich jetzt mal außen vor. Es ist uns also nicht fremd ein Einkommen oder Erwertätigkeit zu haben. Lediglich fremd ist uns die absolute Bedigungslosigkeit.
Zugegen, ich habe ihr ein Einkommen einer Studie genommen, die sich recht weit aus dem Fenster gelehnt hat. Ich schaue mal, dass ich sie wieder finde. Zu den Haushalten musst Du noch die Einnahmen der Versicherungen hinzunehmen. Des Weiteren ging die Studie von einer zusätzlichen Belebung der Wirtschaft aus, also einem schnellen Geldfluss, da Angstsparen nicht mehr wirklich notwendig ist.
Die daran anschließende liberalisierung ist ein Kernelement. Subventionen würde es nicht mehr geben, auch nicht für den ÖPNV. Hier stellt sich natürlich die Frage ob das negativ ist. In meinen Augen sind subventionen lediglich ein teure Minusgeschäft. Dies ist allerdings ein gesondertes Thema.
Mit allen Ausgaben arbeitet man derzeit bis, ich glaube September oder Oktober für Steuern und Abgaben.
Das mit der Bestuerung von Einkommen verhält sich ein wenig anders, durch das Bedigungslose Grundeinkommen. Jemand der keiner Arbeit nachgeht, zahlt keine Steuern sondern erhält 750€. Erst bei zunehmenden Ausgaben kommt jemand in den Bereich, so er Steuern zahlt. Hierdurch entsteht eine Progression.
Die Besteuerung von Einkommen ist einer der Fragen der Definition von Gerechtigkeit die ich meinte. Nehmen wir an, ich würde jetzt eine MIllion pro Jahr verdienen aber nichts an meinem Leben ändern, immernoch in meiner Ofenzeiungswohnung in Lichtenberg wohnen bleiben und meinen Opel Astra fahren. Warum sollte ich dann viel Steuern zahlen, obwohl ich nicht besser Lebe? Wenn ich nun allerdings losziehe mir eine Villa und einen Porsche Panamera kaufe und mit dem für mein Ego am Tag zwei Runden über den Berliner Ring fahre, dann zahle ich auch kräftig steuern. Die besteuerung hängt also nicht davon ab, wieviel Geld reinkommt, sondern welchen Lebenswandel ich pflege. Das finde ich ziemlich gerecht. Gerade aus diesem Grund halte ich auch die Besteuerung von Unternehmen für wenig sinnvoll.
@Lilith:
Das BGE definiert sich, dass es sowohl das Überleben, als auch eine kulturelle Teilhabe ermöglicht. Gerade die garantierte kulturelle Teilhabe ist hierbei der große Unterschied zu jetzigen Transferleistungen. Die alter mit 18 war ein Vorschlag. 16 wäre auch einer Überlegung. Wenn jemand nun eine Ausbildung macht, kommt zu dem BGE von ca. 750€ noch die Ausbildungsvergütung hinzu.
Ein weiteres Einkommen über Arbeit besteht natürlich weiterhin! Hierdurch bekommen die Leute auch unterschiedlich Geld.
Die Frage nach der Motivation zur Arbeit ist eine ziemlich zentrale. Ich bin gerade am Ende meines Studiums und beginnge dann zu promovieren. Das Geld ist zwar nicht schlecht, allerdings hatte ich auch ein Stellenangebot von der Lufthansa Systems, wo ich sicherlich wesentlich mehr Geld als bei der Promotion verdient hätte.
Auf die Frage: Was treibt die Menschen dann noch nur Arbeit an? Sollte man die Gegenfrage: Was für Arbeit ist es, zu der jemand angebtrieben werden muss?.
Für mich persönlich wäre ein BGE ein Nullsummenspiel. Allerdings würde gerade die davon profifieren, die in Prekären Beschäftigungsverhältnissen sind. Ich habe nun in meiner bisherigen Karriere einige Stationen hinter mir. Und ich muss sagen, dass sich der Umgang miteinander stetig verbesser hat! Am schlimmsten war es als ich im Vertrieb gearbeitet habe. Hier sind die Menschen erpressbar, entsprechen gehen auch viele Chefs mit ihren Angestellten um. Bei meinen jetzigen stand bin ich mehr erpressbar und in der Wissenschaftlichen Welt ist der Umgang ein anderer, weil wir alle wissen, dass das Gegenüber eigentlich freiwillig da sitzt und recht schnell weg sein kann, wenn man das "Arschloch" raushängen lässt.
Schlechte Erfahrungen habe ich auch bei meinem ersten Praktikumsplatz im Studium gemacht, wo der Chef allerdings seine Situation falsch eingeschätzt hat und eine böses Erwachen hatte als ich ihn an einem Freitag gesagt habe, dass ich Montag nicht mehr komme weil ich da woanders arbeite.
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Ich pausiere auf unbestimmte Zeit. |
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Beitrag vom 10.10.2009 - 17:44 |
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2297 Beiträge - Qualitätslarper
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Kinder verbrauchen mehr Geld als Erwachsene! Manche schaffen sich erst ein Auto an, eben weil sie ein Kind haben.
Alle alleinerziehenden Mütter, die ich kenne, geben den Großteil ihres Einkommens, sei es Hartz4 oder Arbeit für ihr Kind aus.
Klamotten, aus denen das Kind herauswächst oder durch die starke Abnutzung, weil Kinder aktiv sind, schneller erneuert werden müssen. Dann wollen sie ihrem Kind ein besseres Leben ermöglichen, es also fördern. Musikschule, Sportverein usw. gibt es nicht geschenkt. Klassenreisen oder mal das Kind in eine anderes Land schicken, damit es nicht immer im selben Sumpf aufwächst sondern die Welt kennen lernt.
Das Grundeinkommen spielt außerdem den Ausbeuterarbeitgebern in die Hände. Die können weiterhin Hungerlohn zahlen, die Arbeitnehmer überwachen usw. denn es besteht ja kein Grund höhere Löhne zu zahlen für jemand, der schon genug hat und da ja Mensch dennoch arbeiten will und eben nicht auf Minimum leben will, wird er sich das auch weiterhin gefallen lassen.
Wer übrigens ein bedingungsloses Grundeinkommen will, muss nach Alaska ziehen.
Das ganze löst nicht die Probleme dieser Welt.
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I'm back! |
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Beitrag vom 10.10.2009 - 17:45 |
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