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399 Beiträge - Alter Hase
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Viele wahre Worte ...
Magie war schon vor 10 Jahren recht vielseiting und auch Regelsysteme gab es ausreichend. Jede Orga und jede Spielgruppe hatte ihre Interpretation und auch damals musste man von Con zu Con sich etwas anpassen.
Ich habe mit meinem Magie eine Pseudo-wissenschaftliche IT Begründung gefunden (Interferenzen mit Hintergrundfluktuationen, Magie ist halt sehr empfindlich...) und die muss seitdem für diese Abweichungen herhalten.
Da es vor 5 Jahren keine einheitliche Linie gab und Larp hin und wieder Ähnlichkeiten mit einem 'anarchistischen Party-Kollektiv' hat wird das vermutlich auch nicht mehr kommen - das DNZ war ein Versuch für ein Update der nach meinem Eindruck im Sande verlaufen ist.
Ich denke man muss die Situation nehmen wie sie ist und sich einen eigenen Weg suchen. Es gibt eine so große Vielfalt unter den Spielern / Orgas so dass ich denke dass diese Meinungen nicht unter einen Spitzhut zu bekommen sind
Mein ganz persönlicher Weg ist das ich mich am DS orientiere und dann spiele - mit einem Maß an Darstelllung wie ich es für richtig halte. OT-Ansagen kommen aus Gewohnheit noch von mir, ich versuche sie aber zu vermeiden. Wenn es nicht klappt - Hintergrundfluktuationen und so ...
Ich halte mich auch mittlerweile mit meinem Magier zurück, z.B. vermeide ich Heilzauber (und stelle mich beim Heilen ungeübt an) und Kampfzauber nutze ich um den Kriegern die Gelegenheit zum Luft holen zu geben.
Trotzdem will ich den Charakter nicht in den Ruhestand schicken oder erheblich umstrukturieren, weil mir das Konzept gefällt und ich seine Art gerne spiele.
Aber auch für meinen neuen Charakter lasse ich 'im Hintergrund' einen DS-Charakterbogen laufen. Diesen nutze ich als Hilfsmittel um die Entwicklung der Charakterfähigkeiten zu steuern. Zusätzlich gebe ich mit den Charakterbogen der Orga einen Einblick, mit welchem Potential sie rechnen muss - es soll ja noch Orgas geben die sich vorher Gedanken machen welche Charaktere auf ihren Cons sind.
Da es sich um einen Paladin handelt ist die starre Form des Liber Magicae nicht wirklich zutreffend und wir machen uns (in der Spielgruppe) entsprechende Gedanken über die Darstellung. Für meine Heilung muss ich mich aber (leise) mit dem 'Opfer' OT unterhalten, da er ansonsten einen ganz anderen Eindruck von meinem Gott und seinen Wegen bekommen würde. Wer genaueres wissen möchte soll mir mal unter die Finger kommen
Zu den verschiedenen Cons - man muss halt schauen als was der Con ausgeschrieben ist. Die Bandbreite geht ja in beiden Richtungen sehr weit, meistens ist es aber irgend etwas in der Mitte. Und auf DKWDDK Cons sind einige Zauber ungünstig da die Darstellung nicht ausreichend 'genormt' ist und der spezifische Effekt höchstwahrscheinlich nicht eintreten wird. Aber auch wenn man seine Cons entsprechend aussucht kann man einen Reinfall erleben, da auch hier das angesagte nicht immer das dargestellte Konzept ist....
Zitat Auf einem DKWDDK-Con muss ich nicht wissen welche Effekt der Zauber Mentaler Nagel aus dem DS/LM hat.
Weil der Zauberer etwas darzustellen hat und keinen Punktezauber rausshauen DARF! |
Na ja - er darf schon. Blutfleck auf der Stirn, Mentem Balisto Perdo Corporem Magia Mortis rufen und dem Gegenüber tief in die Augen schauen - das ist die DragonSys-Version für Darstellung des Zaubers 'Mentaler Bolzen'. In meiner kleinen Traumwelt hätte das Gegenüber alles mitbekommen und würde aufgrund der Formel entsprechend reagieren .
Aber das hat auch vor 10 Jahren nicht funkioniert, so dass man sich damals mit den OT-Ansagen beholfen hat (verdammte Realität! ). Heute funktioniert das mindestens genauso nicht und ohne die Krücke der OT-Ansage ist die Wirkung undefiniert. Wenn was passiert, dann schön (gerne auch die Wirkung des Mentalen Bolzen) - wenn nicht, dann halt nicht. Eine der zwei Regeln.
Letzlich hat es Leo in seinem Beitrag ziemlich gut beschrieben. Jeder sollte ein Konzept haben und sich überlegen, wie er dieses möglicht gut durch Auftritt in Wort, Bild und Ausstrahlung transportiert.
Grüße
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Mitglied des Fünften Zirkels der Gilde des Wassers zu Liur
Adept der Logenvereinigung des Kampfes - Sektion Schwert und Schild
Meister der Theoretischen Magie der Universität zu Kreisheim |
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Beitrag vom 10.11.2016 - 22:33 |
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399 Beiträge - Alter Hase
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Soderle - habe mal ein paar Tage nachgedacht und mir die Frage gestellt, wieso Magie überhaupt dargestellt werden muss ...
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Die Frage mag komisch klingen, aber ich denke dass hier ein wichtiger Punkt bei der Magie im Larp liegt. Hier meine ganz persönliche Sichtweise:
Wichtigster Grund: Rollenspiel.
Ohne Frage. Da Larp mehr oder weniger großes Theater sollte das Rollenspiel die Basis der Magie sein. Wie die Magie gespielt wird ist dabei nebensächlich, Hauptsache man bietet Theater (mit oder ohne SFX) - es kann auch schon reichen imposant auszusehen und 'magiermäßig' zu reden...
Rollenspiel braucht keine Regeln und keine SFX - es lebt von dem Spieler und seinem Konzept / seiner Darstellung.
'Dinge passieren'
Hier wird es komplizierter. Wen 'Dinge' angestrebt werden (wobei 'Dinge' ein beliebiger magischer Effekt sind) müssen nicht existente Ereignisse in die Larp-Realität kommuniziert werden. Je nachdem wie kontrolliert die Umgebung ist und wieviele Personen an 'Dingen' beteiligt sind müsste die Kommunikation aufgebaut sein. Rollenspiel ist immer noch oberstes Gebot - aber Kommunikation kommt hinzu...
- Ein 'Ding auf sich selbst' (z.B. Schutzzauber) benötigt keine oder nur minimale Kommunikation - so ist es ggf. erforderlich die Auswirkung des Schutzes jemand anderes mitzuteilen.
- Bei 'Dingen in ruhiger Umgebung' (z.B. Heilung) kann man die Kommunikation in Sätze während der Darstellung verpacken und 'erzählen'. Notfalls kann man durch Flüstern eine kleine OT-Klärung erreichen ohne dass das umliegende Spiel gestört wird.
- 'Dinge in Action' sind - doof. Bestes Beispiel sind Kämpfe - da wird geschrien, jeder bewegt sich und versucht sich auf viele Sachen zu konzentrieren. Die Kommunikation zwischen 'Quelle' und 'Ziel' ist daher sehr schwer, deshalb wurden OT-Ansagen verwendet, die aber die Umgebung beeinträchtigen (da mehr oder weniger laut gebrüllt).
Um den großen Bogen zu Ende zu spannen - Die große Schwierigkeit bei Magie ist dass Kommunikation erforderlich ist um virtuelle Effekte in die Realität zu übertragen - hierbei ist es egal ob nach einem Buch oder einem Konzept. Ich halte das Konzept der 'erzählerischen OT-Ansage' am ehesten für geeignet für 'Dinge' und gehe davon aus dass Magie im Kampf aufgrund der Rahmenbedingungen nur teilweise funktioniert.
Die Grundidee hinter den zwei Regeln funktioniert (in der Magie) für das Konzept Schmendrick gut, aber für einen Gandalf wäre es meiner Meinung etwas unpassend.
Ich glaube nicht dass im Larp eine (fast) allgemeingültige Kommunikation erreichbar ist so dass neue Darstellungsformen immer Insel-Lösungen bleiben werden.
Einen letzen Punkt habe ich noch nicht genannt:
'Dinge die lange geplant wurden' (z.B. Rituale) - hier sind SFX und andere Dinge als Unterstützung der Darbietung hilfreich. Sie sollten jedoch nicht als Ersatz für das Spiel verwendet werden...
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Mitglied des Fünften Zirkels der Gilde des Wassers zu Liur
Adept der Logenvereinigung des Kampfes - Sektion Schwert und Schild
Meister der Theoretischen Magie der Universität zu Kreisheim |
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Beitrag vom 28.11.2016 - 20:03 |
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1653 Beiträge - Qualitätslarper
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Die Frage "wieso?" ist ja surchaus berechtigt, aber was wäre denn die krasse Schlussfolgerung?
Hartes Telling.
Magiedarstellung besteht (meiner Meinung) aus zwei Teilen.
1. dem Zauber (Einleitung, Zauberspruch, gesten evtl Komponenten etc)
Dies ist klar in verschiendener Art und Weise darstellbar.
2. Der Effekt
Und hier liegt das große Darstellungsproblem.
Typische Fantasyzauber sind faktisch in ihrem Effekt nicht darstellbar da man ja schlecht einen echten Feuerball werfen kann oder eine Stomböe daherwedeln kann.
Also liegt eher der Hund begraben der die Gemeinde so spaltet.
Weil der Effekt eben optisch zu wünschen übrig lässt.
Wir alle kennen das:
"Bla bla bla bla...Windstoß!!!!!!"
Ja und nu? Weil der Magierspieler sich für den Held vom Erdbeerfeld muss ich mich nun dramatisch wegwehen lassen?
Was tut der denn dafür den Hauptteil mach ja immerhin ich.
Versteht mich nicht falsch, ich schmeiß mich gerne dramatisch hin und 2005 fand ich mich selber voll toll als ich noch nen Magier gespielt habe, aber es ist halt nicht mit der Phillosophie des DKWDDK vereinbar.
Striktes DKWDDK wird wohl nur im Low-Fantasybereich gedeien können, da man eben all den Hokus Pukus der eben auf Tellung angewiesen weglässt.
Halten wir kurz fest. Fantasymagie wird nur mit nem zugedrückten Auge funkltionieren, wo eben alle Beteiligten darüber hinweg sehen das es eben nur Hokus Pokus und Telling ist.
Und hey das klappt doch super.
Aber eben nicht wenn man auf dem Con DKWDDK draufschreibt.
Und da liegt mein eigendliches Anliegen.
Warum spielen Leute auf einem DKWDDK-Con überhaupt mit DS Zaubern?
Warum arbeitet niemand an einer cooleren Darstellung (ok so mancher tut das ja aber eben nicht die graue Masse)
Warum mich das so stört?
Warum verwendet jemand Punkteregelwerks-Zauber wenn danach garnicht gespielt wird?
Weil es eben typische Fantasyzauber sind?!
Mag sein.
Aber warum dann mit eben diesen Zaubersprüchen und Komponenten?
Warum dann auch noch zweckentfremden/abändern? Also keine Komponenten, andere/veränderte Effekte?
Wohl zum Teil auch weil man das ganze aus dritter Hand gelehrt bekommen hat.
Welches Recht soll jemand haben klare DS Magie auf einem nicht DS Con zu spielen und dann noch erwarten das das einfach so mitgemacht wird?
Macht sich da keiner Gedanken drum?
Ist DKWDDK bei den Leuten überhaupt angekommen?
Wohl kaum.
Warum schreiben Orgas sich DKWDDk auf die Fahne und machen dann doch nur halbgares DS?
DS ohne Punkte
Und deswegen noch mal:
Vielen Leuten würde es gut tun nach einem klaren Regelwerk zu spielen, wo Magie klarer geregelt ist.
Manche leute brauchen eben klare Orientierung, das ist doch nichts Schlimmes.
Und ja dann kann man auch Zauber - Codewort (Telling) - Wirkung haben und hey, das stört dann nicht mal mehr mich!
Dieser völlig sinnfreie Zustand wo Leute sich an Magie aus einem veralteten Punkteregelwerk nach Gutdünken bedienen, weil sie nie richtig gelernt haben was Darstellung bedeutet kotzt mich an.
Immer schön fünwe grade sein lassen,...soll ja alles nur Spaß machen.
Keine Darstellungqualität, keine Gewandungsqualität, kein Anspruch.
Ich könnt kotzen!
Ich hab mich ja schon vor langer Zeit mit so vielen Sachen abgefunden, aber es ist schon recht nervig wenn man vernümpftig Fussball spielen will, aber alle um einen herum das Bolzen im Stadtpark für den Gipfel der Götter halten.....mit einem Wasserball,...und ohne Tore,....
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Beitrag vom 30.11.2016 - 20:47 |
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2270 Beiträge - Qualitätslarper
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Ahoy!
Hier wurde vieles gesagt, das richtig und wichtig ist. Und es zeigt auch, dass die Darstellung rund um Magie im LARP auch nach Jahrzehnten immer noch kontrovers diskutiert wird. Ohne mich jetzt im Detail in die Diskussion einzuklinken, möchte ich kurz darlegen warum ich mich in der Rolle als Tiberius, den ich vor fast 10 Jahren komplett punktelos angelegt habe, der Zauber aus dem Dragon Sys bediene:
Weil die Zauber jeder kennt.
Das ist, neben meiner Faulheit (wobei die Faulheit vor allem die Formeln betrifft), der einzige Grund. Es erleichtert die Kommunikation, was ich da gerade machte.
Und das schöne am punktelosen Spiel ist ja, dass, anders als bei Punkteregelwerken, die Deutungshoheit über das was gerade passiert nicht beim Agierenden sondern beim Rezipienten liegt. Heißt: Wenn jemand mit meiner Darstellung nicht zufrieden ist, keinen Bock hat oder mich einfach nicht leiden kann, klappt der Zauber halt nicht. "PUNY LITTLE MAGE! HULK SMASH!" - *klatsch* - Zauberer liegt im Dreck.
Ich finde, das klappt recht gut so.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Andy am 04.12.2016 - 07:22.
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Beitrag vom 04.12.2016 - 07:20 |
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