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Die 16 Thesen der Sanat Luisa |
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890 Beiträge - Larp-Gott
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Auf Wunsch ungenannter Personen kopiere ich die Liste mit meinen Wünschen und Träumen für ein perfektes Larp mal in den Allgemeinbereich. Alles meine persönliche Meinung, kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder Vollständigkeit.
1 Ein Larp, in dem jeder einen durchdachten Charakter, mit einer (mittelalterlich) lebensnahen Hintergrund-geschichte hat. Wo Eltern und Geschwister an einem Fieber oder durch eine Hungersnot gestorben sind oder sogar noch leben!
2 Ein Larp, wo sich jeder bei der Gewandung an die eigenen Nase fasst und ein reger Austausch stattfindet. Wo man oft den Satz "Voll geile Idee, darf ich mir das von dir abgucken?" und nie den Satz "Alter guck dir mal die Pappnase an, der hat ja Gummisohlen an seinen Pseudomittelalterschuhen" hört.
3 Ein Larp, wo Leute sich zusammentun und Länder aus Prinzip von mehr als 5 Personen bespielt werde.Wo Kriege zwischen IT Ländern auf Schlachtencons auch dargestellt werden können.
4 Ein Larp, wo Religionen ein lebendiger Teil des Spiels sind und niemand OT-Religionen mit rein bringt. Wo die IT Fanatiker die IT gehasste Gruppe OT durchaus respektieren und es ihnen auch vermitteln.
5 Ein Larp, in dem sich Leute, die sich eben IT gefetzt haben, sich OT (zum Beispiel bei den Waschräumen) kurz in den Arm nehmen und sich sagen, wie sie das Konfliktspiel fanden. Wo Leute, die sich nicht kennen, sich danach wenigstens auf ein Bier einladen. (In anderen Kreisen ist es durchaus üblich, nach der einen odere anderen Gewalttätigkeit erstmal "OT" drüber zu quatschen, bevor die Wege sich wieder trennen) OT Respekt sollte immer wichtiger sein als IT-Konsequenz.
6 Ein Larp, wo alle sich für Gelände und Equipment mit verantwortlich fühlen und alle zusammen auf- und abbauen oder auch mal mit der Orga zusammen aufräumen.
7 Ein Larp wo vor dem Con klar gemacht wird, welches Setting angestrebt wird und wo die Spieler sich dann halt Charaktere basteln, die zu dem Setting passen, falls sie noch keine haben.
8 Ein Larp, wo die einzigen zwei Regeln lauten: 1. spiel es aus und 2. erwarte nie eine bestimmte Reaktion. Wo man beim Großmeisterritual eine Gänsehaut kriegt, oder es eben nicht klappt. Wo es in der Schlacht weder " Eins! Eins!"-Gebrülle noch OT Diskussionen darüber gibt, wer jetzt welche Fähigkeit hat oder auch nicht.
9 Ein LARP, wo es mehr Bauern, Knechte und Mägde gibt als High-Fantasy-High-Power-Helden. Wo es normal ist, dass ein Ritter mindestens vier Bedienstete oder Untergebene hat.
10 Ein Larp, auf dem eine Heilerin nicht OT als unfähig dargestellt wird, weil sie IT mittelalterliche Heilmethoden verwendet und noch nichts von Viren, Bakterien, Desinfektion oder ähnlichem gehört hat. Wo, im Gegenteil, die Leute sich OT freuen wenn jemand meint, sie müssten dringend zur Ader gelassen werden.
11 Ein Larp, auf dem man nicht verspottet sondern gewürdigt wird, wenn der eigene Charakter nicht übermächtig ist, sondern sich in seinen eigenen Fähigkeiten beschränkt.
12 Ein Larp, auf dem man in einer selbstgenähnten Schmuddelklamotte der coolste Bauer sein kann, ohne von Leuten die Stangenware aus synthetischen Stoffen tragen OT blöd angemacht zu werden, weil man angeblich hässliche Sachen anhat.
13 Ein Larp, in dem Magie und Fabelwesen noch etwas besonderes sind und die Spieler sich viel Mühe geben sie dar zu stellen. Wo ein keine Katzenwesen gibt, deren Kostüm nur aus Body, Leggins, aufgemalten Schnurrhaaren und einem Paar Katzenohren auf einem Haarreif besteht.
14 Ein Larp, auf dem man in jedem Zelt eine IT-Zone hat. Wo Schlaf-/ und Kochstätten IT aussehen und keine Plastikverpackungen das Spiel stören. Mit Tavernen in denen die Flaschen umettiketiert sind.
15 Ein Larp, bei dem die SL den Rahmen schafft aber die Spieler nicht in irgendeine Richtung drückt. Wo ein Plot dynamisch weitergeführt werden kann, auch wenn die Spieler sich nicht an den Plan halten, sondern eigene Lösungen finden.
16 Ein Larp, auf dem Kunstblut, Latexwunden und gutes Wundmake-Up zum guten Ton gehört. Wo jeder sich freut, wenn seine Wunden gut dargestellt werden und wo die Heiler vorsichtig bei dem Einsatz von Kunstblut auf Kleidung sind, indem sie zum Beispiel eine Wundauflage drunter legen.
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... und dann habe ich die Realität einfach aufgegessen
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Beitrag vom 30.08.2011 - 19:02 |
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210 Beiträge - Hardcore-Larper
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Nette Thesen, bei denen ich fast alle unterschreiben würde. Vor allem die Überproportion an Superhelden und absolut fuchtlosen Spielern ist recht nervig! Wenn man selber Furcht zeigt, dann wird es sofort als Char-Schwäche ausgelegt. Dadurch ist leider ein Großteil bemüht, einen möglichst harten Char zu Tage zu bringen, was das interaktive Spiel zwischen den Helden stark beeinträchtigt.
Vor meinem Söldner, war ich Teil einer großen Bauerntruppe. Mit meinem Bauern, der nichts hatte und nichts konnte, hatte ich tatsächlich den meisten Spaß am Rollenspiel.
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www.uganda-laden.de |
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Beitrag vom 30.08.2011 - 20:05 |
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178 Beiträge - Hardcore-Larper
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Sehr schöne Thesen. Ich würde gerne noch eine hinzufügen:
17. Ein LARP, wo nicht immer "Sofort-Totschlagen!" zur einzigen Lösung eines Konfliktes oder Problems (zwischen Charakteren, Gruppen oder Ländern) herangezogen wird, sondern man auch intelligentes Spiel betreibt .
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"Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem."
Amaril, Alchemistin der Vyk'zlade-Gilde
Asheema, Paladinsanwärterin im Orden Magdalas
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Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Amaril am 30.08.2011 - 21:15.
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Beitrag vom 30.08.2011 - 21:13 |
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197 Beiträge - Hardcore-Larper
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Zitat Original geschrieben von Amaril
Sehr schöne Thesen. Ich würde gerne noch eine hinzufügen:
17. Ein LARP, wo nicht immer "Sofort-Totschlagen!" zur einzigen Lösung eines Konfliktes oder Problems (zwischen Charakteren, Gruppen oder Ländern) herangezogen wird, sondern man auch intelligentes Spiel betreibt . |
Ich finde, dass diese Möglichkeit der Konfliktlösung viel zu selten in Betracht gezogen wird. Ich hab nur ständig Leute um mich rum, die erstmal quatschen wollen... Man beachte - Gewalt=/=Tod.
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"...,mind tricks don`t work on me. Only money."
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Beitrag vom 30.08.2011 - 21:57 |
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Administrator 4151 Beiträge - JackassLarper
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Gefällt mir! Könnte ich so unterschreiben!
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Beitrag vom 30.08.2011 - 22:39 |
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890 Beiträge - Larp-Gott
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Arkas, ja das Problem kenn ich auch. Wenn "lichte" Charaktere sich nicht trauen die "Bösen" an zu greifen und lieber solange diskutieren, bis die Jungfrau dann irgendwann geopfert ist :P
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... und dann habe ich die Realität einfach aufgegessen
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Beitrag vom 30.08.2011 - 22:39 |
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3731 Beiträge - JackassLarper
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aber direkt töten is auch doof. ich find konfliktspiel sollte jeh nach moment individuell gehandhabt werden. und töten aussen vor lassen. Konfliktspiel sollte immer spiel bieten und nicht beenden, was nen charactertod numa in sich birgt.....
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"Die häufigste Todesursache in Drakenstein sind übrigens Bankette."
Drakenstein 18 - Ackers Segen | 26. - 28.10.2012
www.drakenstein.de |
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Beitrag vom 30.08.2011 - 22:47 |
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3335 Beiträge - JackassLarper
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Pro Konfliktspiel ....
Allerdings find ich es schade, dass man da Unterschiede zwischen SCs und NSCs macht .... In der selben Situation wird ein NSC ohne weitere Diskussion einfach platt gemacht, während mit einem SC endlos diskutiert wird ....
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www.drakenstein.de
Anker bei den "Neugierigen Neun"
- Wer den Himmel auf Erden sucht, hat
im Erdkundeunterricht geschlafen.
- Ohne die Kenntnis der fremden Sprache wirst du nie das Schweigen des Ausländers verstehen
Stanislaw Jersey Lec
Is doch immer wieder erstaunlich, was man von anderen Leuten so über sich selbst erfahren kann ....
Ich frage mich manchmal, wie ich mit mir leben kann, wo ich mich doch so schlecht kenne .... und andere mich dafür so gut .... |
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Beitrag vom 30.08.2011 - 23:18 |
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6852 Beiträge - JackassLarper
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Ob jetzt draufhauen oder andere Lösung [Welche dies auch immer seine sollte? ] man sollte ein Show daraus machen.... damit man etwas davon hat und wenn es zum Charakter passt, dass man einfach gestrickt ist, kann auch nur draufhauen ein Lösung sein, wenn es noch intelligente Leute gibt, die einem davon abhalten! Ein super Spielansatz
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Beitrag vom 31.08.2011 - 07:21 |
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197 Beiträge - Hardcore-Larper
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Wie gesagt, ich bin für Gewalt, aber nicht für Mord und Totschlag. Es gibt ja unzählige Optionen konsequent zu sein und jemanden nicht töten zu müssen (die wurden ja an anderer Stelle schon zu genüge aufgezeigt). Dennoch empfinde ich einfach, dass die Leute zu aufgeklärt an die meisten Sachen rangehen. Es gibt zwar auch den einen oder anderen unaufgeklärten Schreihals (als Charakter natürlich), aber die sind leider einfach in der Minderzahl. Das finde ich schade.
Praktisches Beispiel: Lydra IV vor ein paar Monaten. Wir werden von Elfen(!) angegriffen, die uns einfach mal umlegen wollen. Reaktionen der meisten Spieler (von mir so gefühlt):"Oh, das sind Elfen. Nein, die bringen wir nicht um. Ok, die wollen nicht reden und uns umbringen - aber hey, das sind Elfen, die werden schon recht haben. Wahrscheinlich sind doch wir schuld..."
Dann fällt uns eine Elfe in die Hände und meine erste Reaktion: aufknüpfen! Die wollen uns schließlich umlegen! Da empört sich jeder und droht mir Gewalt an, ich könne doch das arme Elflein nicht töten wollen... ich konnte nicht mehr. Kein Hass, keine Rachegelüste, nein, nur Verständnis. Das fand ich extrem unstimmig, das war einfach so 100% aufgeklärtes moderndes Denken, das überhaupt nicht in diese für uns lebensbedrohliche Situation passte.
Im Übrigen bin ich durchaus der Meinung, dass man auch im Spiel einen Unterschied zwischen SC und NSC machen sollte? Warum? Ganz einfach - weil es da eben einen Unterschied gibt. Wir spielen ein hochsoziales Spiel, bei dem OT-Komponente eben viel schwerer wiegt und mit einberechnet werden sollte als viele denken. Das gilt besonders bei Konfliktspiel. NSC's so zu behandeln wie SC wäre beiden Seiten gegenüber unfair.
Beispiel: SC-Ork wird von Spielern gefangen genommen. Hier ist die Opferregel anzuwenden, der Ork sollte fliehen können o. Ä. Trotzdem einen schönen Mob bilden. NSC-Ork: möglichst schnell umlegen, denn die Orga braucht die NSC's und der NSC ist in dieser Rolle auch meist zum kloppen da und nicht um jetzt tiefgründiges Charakterspiel zu betreiben. Natürlich gibt es hier Grauzonen, die aber mMn nicht so oft auftreten wie man gern hätte. OT-Faktoren sind also auf jeden Fall zu beachten!
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"...,mind tricks don`t work on me. Only money."
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Beitrag vom 31.08.2011 - 11:34 |
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63 Beiträge - Gewandungsgriller
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ein großteil der cons auf die ich fahre laufen nach solchen regeln ab oder jedenfals zum großteil
ich befürchte ihr fahrt entweder zu den falschen veranstalltungen, mit den falschen leuten oder kuckt euch die orga´s nicht genug an
aber ja das was hier gesucht wird gibt es selten für 50 euro pro con bei selbstverpflegung und zelten
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Nichts im Leben ist jemals leicht |
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Beitrag vom 31.08.2011 - 13:58 |
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6852 Beiträge - JackassLarper
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Warum eigentlich nicht?
Ich wehre mich dagegen, 'gutes' Rollenspiel nur weit weg zu finden ist oder teuer sein muss.
Es liegt an den Leuten, die auf eine Con gehen. Und wenn ihr das Spiel haben wollt, was dort in den Thesen beschrieben steht, dann müsst ihr was dafür tun. Und wir als Orga versuchen das auch, damit es funktionieren kann....
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Beitrag vom 31.08.2011 - 15:58 |
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178 Beiträge - Hardcore-Larper
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Da stimme ich Pierre zu:
Gutes Rollenspiel ist eigentlich keine Frage des Preises, sondern der Leute, die dort spielen.
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"Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem."
Amaril, Alchemistin der Vyk'zlade-Gilde
Asheema, Paladinsanwärterin im Orden Magdalas
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Beitrag vom 01.09.2011 - 20:04 |
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100 Beiträge - Larp-Junkie
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"Mit Tavernen in denen die Flaschen umettiketiert sind."
Muss noch nicht einmal sein und - wenn man es ganz genau nimmt - ist die Glasflasche an sich auch nicht ambientig. Es reicht völlig das Bier (oder andere Getränke) in einen Tonkrug umzufüllen und den an die Gäste mitsamt ein paar Humpen (vergleiche Pitcher in Bars) auszugeben und die unamientige Flasche/Tetra-Pack/was auch immer wieder unauffällig hinter der Theke verschwinden zu lassen...
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Schluck das, wenn du leben willst!
(Zitat eines Heilers) |
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Beitrag vom 01.09.2011 - 23:07 |
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6852 Beiträge - JackassLarper
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nette Idee, aber dies beinhaltet viele Probleme, welche sich leider aus dem richtigen Leben ergeben.... Und da sind Flaschen einfach sehr praktisch. viel zu praktisch!
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Beitrag vom 01.09.2011 - 23:15 |
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