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399 Beiträge - Alter Hase
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Habe den allgemeinen Teil mal ausgelagert um den wichtigen und tollen Thread nicht vollends zu kapern...
Hallo!
Nachdem ich in den letzen Tagen eher "Zuleser" war und mit mir gerungen habe ob ich mal wieder meine Ansichten verbreite melde ich mich doch mit meinen mittlerweile 13 Jahren (und ca. 100 Cons) Erfahrungen als Larp-Magier - Aber als Warnung vorweg: es wird etwas umfassend ... und ist zum erheblichen Teil halb Off-Topic
Für ein TL-DR am Besten bereits hier aufhören Für alle anderen geht es mit CR-LF weiter...
Eine kleine Geschichte über das Image der Magier im Larp
Um zu einen Einblick in Diskussionen über Larp-Magier ist ein Blick in die Vergangenheit hilfreich. Etliche Ansichten und Sichtweisen haben eine entsprechende Geschichte.
Als ich anfing, gab es viele (arkane) Magier, OT-Ansagen waren relativ üblich und (nach heutiger Sicht) zum Teil lächerlich - so in etwa "4 direkt Flammenwaffe unheilig". Da die schlechten Beispiele stärker auffallen führte das dazu dass Magier im Allgemeinen für Powergamer gehalten wurden. Als Konsequenz gab es mehreren Entwicklungen
- Es wurden vermehrt 'alternative Magier' gespielt, teilweise in Anlehnung an das damals übliche DS. Häufig wurden 'ordensinterne Spezialregeln' festgelegt um die Restriktionen des DS für die Magie abzuschwächen.
- Es gab einen erheblichen IT-Boykott in der Magie - sowohl von Orga- als auch von SC/NSC-Seite. Dieses hat sich z.B. darin gezeigt dass die Magie nicht funktioniert(Wunder o.ä. aber schon) oder es
- Zusätzlich gab es einen OT-Boykott der Magie, da ein großer Teil der nicht-magischen Charaktere kein Interesse hatte sich mit dem Liber Magicae zu beschäftigen. Die Verdammung der OT-Ansagen tat sein übriges um die Zahl der Magier zu reduzieren
- Parallel gab es eine starke Bewegung weg von punktebasierten Cons zu Darstellungsbasierten Cons - wobei an die Darstellung der Magie Ansprüche formuliert wurden die letztlich zu einem 'Quasi-Verbot' der Magie resultierten
In den folgenden Jahren wurden die Magier immer weniger, die negativen Meinungen aber immer mehr. Das lag daran dass jedwegliche 'schlechte' Darstellung als Beispiel für einen schlechten Magier gehalten wird (OT-Meinungen) und Urheber für Probleme sehr häufig von Magiern kommen sollen (IT-Meinungen). Selten kommt jemand auf die Gedanken dass es sich vielleicht um Schamanen, Hexer oder gar Priester handeln könnte...
Wer einen Magier spielen möchte muss sich also auf erhebliche Ablehnung (IT wie OT).
Die Magier und die Punktesysteme
Ein häufiger Vorwurf an Magier ist dass sie ihre Zauber nicht darstellen und sich auf ihre 'investierten Punkte' berufen. Schlechte Beispiele gibt es bestimmt ausreichend, aber bei diesen liegt es nicht an der Profession sonder an den Spielern dahinter.
Aber auch auf Seiten NSC / Orga sind mir schon etliche schlechte Darstellungen vorgekommen, sogar teilweise verbunden mit dem Spielkonzept 'Dkwdak - Du kannst was du ansagen kannst'. Ganz mieses Karma - wobei der Con mit einem 'd' statt dem 'a' angepriesen wurde. Aber auch solche Beispiele fallen wieder auf die Magier im Allgemeinen zurück
Das Dragonsys und die Magie
Das Regelsystem DS wurde geschrieben als Cons noch selten und Meistermagier etwas Besonderes waren - dieses muss man immer im Hinterkopf behalten. Heute ist (gefühlt) jeder zweite Wunderwirker von Meister (bzw. entsprechender Status) oder mehr. Aus diesem Grund werden seit ca. 10 Jahren einige Stellen im Liber Magicae anders interpretiert - einige sind hier mal aufgeführt.
- Meister mit 100 MP nimmt keiner ernst. Üblich 600-800MP für die Meisterprüfung, es darf auch mehr sein. Großmeister sind eher ab 1200MP üblich
- Die Sonderregeln für Akademiemagier sind nicht mehr - die Relation zu den 'freien Meistermagiern' ist nicht mehr herzustellen( Akademiemeister müsste so ab 4000MP sein...). Aus diesem Grund werden die zusätzlichen Möglichkeiten der Akademie-Meister nicht mehr gespielt.
- Teleport/Zeitkontrolle habe ich in den 13 Jahren noch nicht gesehen, nach Erzählungen kam es vor meiner Zeit durchaus vor.
- Unsichtbarkeit kommt sporadisch vor (dann aber mit gelber Schärpe)
- In Ergänzung zu dem "Formel - Komponente - Ansage" werden häufig in ruhigeren Momenten zu der Formel noch weitere Beschwörungen/Anrufungen rezitiert. Dieses ist in Kämpfen eher selten - aber dafür ist man ja auch Magier und kein Priester.
- Ganz wichtig - je älter und mächtiger man wird desto mehr sollte man sich in 'Standard-Situationen' zurückhalten. Hierbei ist insbesondere Heilung oder Kampf genannt. Ab Großmeister kann man unbegrenzt Windstöße und andere 'Kleinigkeiten' verteilen, das macht aber sehr schnell niemandem mehr Spaß.
Jetzt die häufigsten Fehler (wenn man sich an DS orientieren würde) - häufig mit Kombination Halbwissen über die Zauber
- Sehr viele Berührungszauber werden auf Sicht gesprochen: Furcht (zur Not noch Wurfkomponente), Blindheit, Schmerz
- Kampfschutz auf andere Personen (geht nur auf sich selbst - Alternative: magische Rüstung)
- Magiespiegel - geht auch nur auf sich selbst
- gleiches gilt für Meisterschutz...
Und jetzt noch ein paar ganz spezielle Antworten (die irgendwie bis jetzt nicht reingepasst haben)
Zitat Heute mal der versprochene Post über Beherrschungsmagie, auch wenn es weniger mit Gimmicks zu tun hat als mit Schauspiel und Bühnenmagie/ Hypnose, glaube ich, dass es das Spiel ziemlich bereichern kann. |
Da ich kein OT-Wissen habe und es nicht so richtig zu meinem Magierkonzept passt werde ich mich da raushalten. Es gibt genügend Menschen mit Problemen die ich mir nicht ausdenken kann - da will ich als absoluter Laie nicht mit Psycho-Tricks herumexperimentieren. Achtung: Keine Kritik an deinem Spiel, mir wäre das aufgrund meiner Nicht-Befähigung aber zu riskant
Zitat Der Magier macht etwas mehr oder weniger aufwändig, die SL sagt ihm etwas, der Magier wiederholt das nochmal laut. Oder ich möchte heimlich etwas untersuchen und muss dann die Person OT fragen, dann weiß sie ja OT schon wer es war. |
Häufig erlebt, immer wieder doof - schlecht vorbereitete SL. Es kommt häufig vor dass auf das Stichwort 'Magische Analyse' der Text aus dem Plotbuch in voller Gänze laut vorgelesen wird.
(Nicht nur) mein alternativer Ansatz (seit über 10 Jahren): Gegenstand betrachten (verschiedene Blickwinkel, um ihn herum gehen, mal dichter und weiter weg) und dann leise mit SL Frage/Antwort Spiel. Ich frage nach Eigenschaften / Theorien und die SL gibt entsprechende Antworten auf meine Fragen - diese können auch vage sein.
Anschließend IT Besprechung und Diskussion der Ergebnisse, vielleicht kann ein anderer Aspekt (z.B. Priester oder Schamane) noch weitere Eigenschaften erkennen... So kann man das Spiel Meister / Lehrling integrieren oder die verschiedenen Aspekte zusammenführen.
Durch das gesamte Prozedere wird es ein kleines Spiel um die Analyse und durch Frage /Antwort und Flüstern ergeben sich auch Ungenauigkeiten in der Analyse. Zur Not kann man als Magier die (genauen) OT-Angaben der SL in vage IT- Informationen wandeln...
Hier sind auch die Spieler gefragt - wenn man im Vorfeld der SL kurz das eigene Spiel sagt kann sie entsprechend darauf reagieren und liest erst gar nicht laut vor.
Zitat Der Nutzen ueberwiegt den Überraschungseffekt allemal. Selbst im heutigen Stadium des Larp bekommt man spontan einfach ein FURCHT/SCHLAF/... ohne Darstellung ins Gesicht geschmissen, weil hey, man hat ja selbst schon die Punkte rein investiert... |
Da kann ich nur zustimmen - das ist viel zu häufig. Gilt aber für SC/NSC/Orga und jedes beliebige Charakterkonzept... Wobei es auch teilweise vorkommt dass gerade in Kämpfen das Wirken im Getümmel untergeht und man den 'Verursacher' nur am Ende mit seiner verzweifelten OT-Ansage bemerkt (der sich dann möglicherweise über die Ignoranz des Gegenüber ärgert ...) Soll kein General-Ablass sein , kommt aber häufiger vor.
Grundsätzliche Gedanken zu SFX in der Larp-Magie (und eine Antwort auf die Frage, warum ich diesen Thread mit mengenweise Off-Topic vollspamme)
Nach meiner Meinung sollte bei dem Einsatz von Technik / SFX zur Darstellung von Magie (und allen anderen mysteriösen Effekten) ein gewisses Augenmaß beachtet werden, da es ansonsten 'Nebenwirkungen' auf der Ebene der Akzeptanz zu befürchten sind.
Es wäre nach meiner Meinung auch nicht schön, wenn ein 'Wettrüsten' einsetzen würde - zumal sich das dann auch recht schnell wieder abnutzen würde.
Ein weiterer Gedanke sollte sein in wiefern der Effekt mit der IT-Wirkung korreliert. Um eine richtig guten Eindruck zu hinterlassen sollte es ein Gesamtbild ergeben. Ein Stück unmotiviert abgebrannte Pyro 'weil ich mache hier gerade Magie' kommt häufiger vor, die Wirkung ist aber nicht so toll.
Pyro / Rauch und Licht sind als Darstellung der Magie im Larp erst einmal grundsätzlich zu befürworten. Aber bei dem Einsatz sollte bedacht werden, dass sich der Effekt mit der Zeit abnutzt. Ein gutes Beispiel ist der 'Sonnenlicht' wie er (nach meiner Erinnerung) von Oktavian geprägt wurde. Ich habe diesen Zauber in 10 Jahren etwa 5-mal gesehen und dadurch hat er seine Wirkung behalten. Wenn man seine Hand voll SFX-Geräte immer und immer wieder verwendet nutzt sich die Wirkung immer mehr ab.
Hierbei sollte auch ein Nebeneffekt berücksichtigt werden der sich aufgrund von der teilweise ablehnenden Grundhaltung gegenüber Magie ergibt - wenn man für einen Taschenspielertrick ein umfassendes Arsenal von SFX abfeuert, so wird dieses (nach meiner Erfahrung) gerne als Beispiel genannt dass Zauber mit 'effektiver' IT-Wirkung (also Zauber die mehr als FHYRRLHEPHANTZ sind) dann aber noch mindestens drölf mal spektakulärer sein muss.
Für Rituale sind die Gadgets auf jeden Fall eine hervorragende Ergänzung, da hier ja etwas 'Besonderes' passiert und nicht das 'normale Magierhandwerk'. Aber kein Magier mag Rituale und die meisten werden durchgeführt weil im Plotbuch ein 'Muss Sein weil ...' steht. Ich selbst war seit vielen Jahren nicht mehr an einem magischen Ritual dabei - meistens scheiterte es daran dass es nur 1-2 arkane Magier auf dem Con gab (inklusive mir). Und mit der Magie ist es halt wie in den 80ern - Kreuzt niemals die Strahlen!
Die Gadgets die ich hier gefunden habe werde ich auf jeden Fall als Inspiration nehmen und mal sehen wie ich sie integrieren kann. Die kleinen Details wie IT-Transport, IT- Tarnung und das 'wer mit wem' werde ich mir in den nächsten Monaten durch den Kopf gehen lassen.
Sorry für den Spam und Danke fürs Durchhalten bis hier
Grüße
edit: Rechtschraeibung
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Mitglied des Fünften Zirkels der Gilde des Wassers zu Liur
Adept der Logenvereinigung des Kampfes - Sektion Schwert und Schild
Meister der Theoretischen Magie der Universität zu Kreisheim |
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Beitrag vom 09.11.2016 - 20:25 |
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1653 Beiträge - Qualitätslarper
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Sehr schöner Post Ramirez Nafarion,
ich hatte ansich vor ein ähnliches Thema mal auszulagern kam aber bislang nicht dazu.
Deswegen mal eine Frage von mir.
Ich hab seiner zeit (2003) selbst im Dragonsys begonnen.
Im Jahre 2016 hat sich ja DKWDDK stark verbreitet.
Nun hab ich persönlich aber das starke Gefühl das viele Leute hier damit nicht klar kommen.
(zB ist auch teilweise das Gewandungsniveau etwas niedrig)
Kopflich hängt man noch im Dragonsys, was man oft daran erkennt das obwohl es ein DKWDDK Con ist mit Dragonsyszaubern rumgeworden wird.
Und hier setz ich mal mit meiner reißerischen Frage an.
Leute spielen Magier im DKWDDK, nach Vorbild des Dragonsys Liber Magica, haben das wiederum aber OT von Leuten beigebracht bekommen, die selbst nie richtig nach DS gespielt haben, weil es zu dem Zeitpunkt als sie selbst angefangen haben das schon garnicht mehr gab. (geschweige denn zu kaufen)
Also gibt es einen Prozentsatz an Spielern die Magie quasi nur nach Hörensagen bzw aus dritter Hand spielen.
Und natürlich kommt es hier dann im Spiel zu etwaigen Entartungen.
Warum ist das so?
Und ich habe auch das Gefühl das es zwar ein paar Leute in Berlin gibt die sich Mühe in der Darstellung geben, allgemein aber die Philosophie hinter DKWDDK aber noch nicht wirklich angekommen ist.
Ich meine das es schlichtweg an einer Orientierung fehlt.
Warum sonnst beziehen sich viele auf das DS obwohl man DKWDDK spielt?
Fehlt es der Berliner Szene nicht vll an einem neuen zeitgemäßen Punkteregelwerk?
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Beitrag vom 09.11.2016 - 20:30 |
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816 Beiträge - Larp-Gott
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Die Frage ist, wenn sich DKWDDK weiter etabliert, brauchts dann unbedingt ein neues Regelwerk?
Da die meisten, wie du schon sagtest, eh nach Hörensagen und eigenem Gutdünken spielen, möcht ich bezweifeln, dass sie sich ein anderes Regelwerk plötzlich durchlesen und danach handeln.
Ansonsten ist hier ja gerade für DKWDDK-Zauber sehr viel Potential geschaffen worden bisher... aber ich sehe das ähnlich, dass sich viele Leute noch nicht so wirklich von vorgegebenen Regeln lösen können. Aber ich denke, das braucht einfach noch etwas Zeit (und ambitionierte Vorreiter, an denen man sich orientieren kann ).
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o
L_
OL
This is Schäuble. Copy Schäuble into your signature to help him on his way to Überwachungsstaat.
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Sechs ist Eins ist Sie - Für Hesinde! |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Bruder Konrad am 09.11.2016 - 20:45.
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Beitrag vom 09.11.2016 - 20:45 |
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1653 Beiträge - Qualitätslarper
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Ich stelle ja eher die These in den Raum, das obwohl DKWDDK drauf steht, viele garnicht verstehn was es damit auf sich hat und halt weiter fröhlich formloses Dragonsysmagie praktizieren.
AUF DKWDD Cons.
Das also schlechte LARP Magie aufgewärmtes Dragonsys ist, aber OHNE das überhaupt jemand weiß was da früher mal so drin stand.
Halt höhrensagen aus dritter Hand
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Beitrag vom 09.11.2016 - 21:40 |
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Administrator 649 Beiträge - Larp-Gott
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An der Stelle die Stimme aus dem off.
Hier ein link zum Dragonsys - Liber Magicae .
Ich bin ja der Meinung, wer etwas darstellen möchte, egal was, sollte sich informieren darüber und das Dragonsys ist ja im Internet nun wirklich einfach zu finden.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Tony am 09.11.2016 - 22:42.
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Beitrag vom 09.11.2016 - 22:30 |
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29 Beiträge - Tavernengänger
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Hallo mal in die Runde
Zum Thema Magie, DKWDDK und Dragon Sys im LARP habe ich die Erfahrung gemacht das es ganz stark auf den Einzelnen ankommt.
Viele Magier die ich kenne geben sich sehr große Mühe im Spiel und befassen sich ausgibig mit den einzelnen Regelwerken, andere, die man gesehen hat eher weniger.
Ich habe mich auch umfassend mit vielen Regelwerken befasst und bemühe mich um gute magische Darstellung... ich weiß in der Theorie auch wie das aussehen und funktionieren sollte... in der Praxis bietet sich häufig nicht die Gelegenheit etwas voll auszuspielen oder ich bin mit meiner eigenen Umsetzung unzufrieden (ich arbeite aber daran mich zu bessern).
Bei den Regelwerken gibt es leider auf sämtlichen Cons unterschiedliche... auf dem CoM gibt es ein eigenes, auf dem DF, dann nutzt die eine Orga DKWDDK, die nächste DS, dann DS 2 oder DS 2 + eigene Änderungen, die in einem Extra-Regelwerk vermerkt sind, die nächsten nutzen DS3 und dann gibts wieder welche die nur eigene Regeln haben.
Wenn man heute als Magie-Anwender (Egal ob Magier, Schamane, Hexe, etc.) auf wechselnde Cons geht variiert das Regelwerk einfach so stark, das man irgendwann nicht mehr weiß wie man damit umgehen soll.
Ich habe mir mehrfach die Mühe gemacht meine Fähigkeiten nach den jeweiligen Regeln zu berechnen und die Vorgaben anzuwenden, musste dabei, aber feststellen das es je nach Regeln mehr oder weniger Zauber gibt und je nachdem auch die Höhe von Punkten und damit verbundenen Fähigkeiten sehr unterschiedlich sind.
Wenn mein Char auf einer Con z.B. offiziell in der Lage war 10 Zauber zu wirken konnten es auf der nächsten nur noch 5 sein.
Auf der einen gab es Zauber wie Blutung stillen, Wunde heilen, das Ersetzen von Körperteilen, Gift heilen oder Krankheiten heilen, auf der nächsten nur eine langsame Regenerationsrune.
Ich habe auf der einen Con einen Zauber gelernt, ihn auf weiteren angewendet und auf einer anderen Con ergaben die Regeln das der Char es theoretisch noch gar nicht kann.
Ich habe viele getroffen die mittlerweile sagen sie spielen nur noch DKWDDK, da ihnen das andere zu kompliziert geworden ist und nicht den realen Fähigkeiten des Charakters entspricht.
Z.B. kenne ich jemanden der genug Punkte hat um mind. 3 Mal einen Großmeister zu spielen, der es aber vorzieht ein Meister zu bleiben und seine Fähigkeiten absichtlich einschränkt bzw. nur, wenn unbedingt notwendig nutzt.
Das finde ich gut und ich selbst liebe es dem Charakter Unfähigkeiten und Schwächen zu geben um mögliches Powerplay zu vermeiden. Meine Heilerin kennt sich mit Heilzaubern aus, wendet aber um anderen nicht zu schaden fast nie Kampfmagie an und versucht Wunden immer zuerst profan zu heilen bevor sie Magie überhaupt in Betracht zieht.
Seit kurzem habe ich mich dem DKWDDK angeschlossen, weil das andere zu kompliziert wird. Man hat irgendwann nicht mehr den Durchblick sich zu merken was man wo darf und was nicht.
Ich spiele mittlerweile was mein Char erlernt hat IT auf Con und es IT geübt hat, das kann er dann auf allen Cons.
Klar sehe ich mir das Regelwerk trotzdem an, achte dabei aber nicht mehr auf Punkte, sondern schaue ob bestimmte Zauber explizit nicht erwähnt oder sogar verboten sind. Die versuche ich dann auch nicht zu spielen oder frage bei der SL nach.
Eine Erfahrung die sich auch gezeigt hat ist das, so oft Bezeichnungen wie "Feuerball" oder "Furcht" aus DS verwendet werden, nicht weil dort das Regelwerk gespielt wird oder die Magier keine Ahnung haben, sondern weil meine Spieler mir gegenüber, die darauf reagieren sollen diese Zauber kennen und sie nur so verstehen.
Ich habe schon großartige Darstellung erlebt mit Pyro und Lichteffekten, kann aber sagen das es mit dem richtigen Auftreten und Anwenden auch gut über einen gesprochenen Spruch funktionieren kann.
Viele gehen mit Liebe zum Detail vor und formulieren eigene Sprüche in denen sie den Zauber automatisch gut beschreiben oder man verwendet andere bekannte Zauber z.B. aus DSA und passt sie ans LARP an.
Ich arbeite immer noch mit Leuten zusammen, die sich bemühen den DS bis DS3 Zaubern eine Entsprechung zu einem, wenn nötig leicht abgewandelten, DSA-Zauber zuzuordnen.
Sprüche wie "Flim Flam Funkel - Licht ins Dunkel" eignen sich hervoragend dafür, da sie einen Lichtzauber ohne OT-Erklärung gut beschreiben und eine akustische Magiedarstellung glaubwürdiger machen.
Der akustische Spruch "Ignitia" aus DS ist da schon weniger eindeutig und würde es keine Lichtquelle geben, die man dann anmacht, würde vermutlich keiner verstehen was gemeint ist, wenn man nicht noch "Licht" oder sowas dazu sagen würde.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Nandie am 10.11.2016 - 01:07.
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Beitrag vom 10.11.2016 - 00:57 |
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57 Beiträge - Gewandungsgriller
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Was macht eigentlich einen guten Magier aus?
ne Liste meiner subjektiven Vorstellung, aber jeder muss da seinen Weg finden
Glaubwürdigkeit
- habe ich die Erfahrung, das Können, die Darstellungsmöglichkeiten einen Großmeister zu spielen oder fange ich lieber als Lehrling an und "erspiele" mir alles weitere
(und damit meine ich die IT/OT-Erfahrung und nicht Contage)
Einzelmagier oder Akademiemagier
- Möchte ich ein eigenes Konzept entwickeln oder folge ich einem geschlossenem Darstellungssystem
(z.B. Magierakademienkonzepte vergleichbar mit Harry Potter)
Charakterentwicklung
- Was soll mein Charakter können und wichtiger Was soll er explizit nicht können?
- Wie soll sich mein Charakter entwickeln, gibt es da Spielraum?
- Welche Interaktionsmöglichkeiten bietet mein Charakter?
(Standart-Magier oder arrogant, gutgläubig, Vorurteile, Scharlatan, lüstern, ...)
Zauberdarstellung
- Was kann ich überzeugend darstellen?
(egal ob in den Regeln oder nicht, wenn ein Zauber gut dargestellt wird, dann wird er in der Regel auch ausgespielt)
- Wo sind meine Schwächen und wie kann ich mich da verbessern?
(Ich sehe LARP auch als Experimentierplattform und warum nicht mal etwas probieren, was man sich im echten Leben nicht traut, z.B. freies Sprechen als Magier)
- Bringen meine Zauber einen Spielgewinn?
("Starre" und der NSC kann nichts machen, "Verlangsamung" und er kann SlowMotion spielen)
- Zauberfehlschläge bieten ein immenses Spielpotential
(ich heile deinen Kehlschnitt, aber der Kopf bleibt dann schief. Vielleicht kann der Heilder da noch was machen oder ein Lichtzauber der mitten im Dungeon erlischt)
- Fantasy >>> Regelsysteme
- Muss ich viel Zaubern um als Magier wahrgenommen zu werden?
(Gandalf wird als goroßer Magier wahrgenommen, hat aber kaum gezaubert)
Spezialisierung
- Feuermagier, Eismagier, Hexe, Antimagier, usw. Das bringt Abwechslung und lässt Magier leichter Unterscheiden als Krieger, welche selten einen spezialiserten Kampfstil haben
(Windmagier, die nie ruhig stehen oder lange sitzen, das ist für mich Darstellung in Perfektion und nicht 20 Windstöße, weil gerade das Mana reicht)
Verantwortung
- Magie im LARP ist wie Cheaten, man könnte alles per magischer Suche oder Ritual erzwingen, man sollte sich aber auch fragen ob das Spielfördernd ist
- Welche Spielelemente decke ich als Magier ab und welche überlasse ich anderen, wie z.B. Heilung den Feldschärlern, Kämpfen den Kriegern oder Intrigen dem Adel
(sicher kann man da Kompromisse machen, aber ein adliger Magier, der kämpfen kann, gut in Diplomatie ist, seine Rüstung flicken, Leute heilen und eine magische Analyse kann, der ist nicht nur unrealistisch sondern braucht auch kein Spiel mit anderen)
-> Spielen und Spielen lassen
Entwicklung
- Liber magica bietet gute Ideen, aber ist es noch aktuell?
- LED und Technik schreitet voran, ist mein Darstellungsrepertoire noch aktuell?
- Macht mir mein alter Char noch Spaß oder probiere ich mal was Neues?
(meinen Großmeister kennt jeder, aber mal schauen wie sie reagieren, wenn ich nen tollpatschigen Lehrling spiele)
Am meisten lernt man, wenn man anderen Magiern zuschaut und offen für Neues ist. Und statt nur zu sagen, diese Darstellung fand ich pappnasig, wäre ein "ich fand gut das du dich getraut hast, aber eventuell würde es so oder so nochmal cooler aussehen"
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Lutz Engelhardt - Runenmagier aus Versehen |
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Leo am 10.11.2016 - 08:55.
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Beitrag vom 10.11.2016 - 08:54 |
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2359 Beiträge - Qualitätslarper
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Zitat Ich stelle ja eher die These in den Raum, das obwohl DKWDDK drauf steht, viele garnicht verstehn was es damit auf sich hat und halt weiter fröhlich formloses Dragonsysmagie praktizieren.
AUF DKWDD Cons. |
exactly
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Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.
John Maynard Keynes
dubistdeutschland |
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Beitrag vom 10.11.2016 - 09:35 |
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1653 Beiträge - Qualitätslarper
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Zitat Original geschrieben von Tony
An der Stelle die Stimme aus dem off.
Hier ein link zum Dragonsys - Liber Magicae .
Ich bin ja der Meinung, wer etwas darstellen möchte, egal was, sollte sich informieren darüber und das Dragonsys ist ja im Internet nun wirklich einfach zu finden. |
Das gilt allerdings nur wenn der Con explizit ein Dragonsys Con ist.
Wenn der Con klar als DKWDDK Con ausgeschrieben ist, ist die Lektüre eines PUNKTE-Regelwerks vollkommen unnötig.
Auf einem DKWDDK-Con muss ich nicht wissen welche Effekt der Zauber Mentaler Nagel aus dem DS/LM hat.
Weil der Zauberer etwas darzustellen hat und keinen Punktezauber rausshauen DARF!
Gut zumindest geht nicht nur mir das so...
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Beitrag vom 10.11.2016 - 12:44 |
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Administrator 649 Beiträge - Larp-Gott
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@Scallen reden wir gerade an einander vorbei?
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Beitrag vom 10.11.2016 - 13:27 |
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1653 Beiträge - Qualitätslarper
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Zitat Original geschrieben von Tony
@Scallen reden wir gerade an einander vorbei? |
Das mag sein, kann sein das ich deinen Post falsch verstanden habe.
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Beitrag vom 10.11.2016 - 14:07 |
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Administrator 649 Beiträge - Larp-Gott
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Mir ging es darum, dass du in deinem Text ja geschrieben hast, das viele heutige Magier gar nicht mehr wissen was wirklich im DS drinnen stand, oder es aus 3. Hand haben...darauf war meine Antwort bezogen, dass wer das DS finden möchte, es recht einfach im Internet per Google findet.
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Beitrag vom 10.11.2016 - 15:28 |
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1653 Beiträge - Qualitätslarper
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Zitat Original geschrieben von Tony
Mir ging es darum, dass du in deinem Text ja geschrieben hast, das viele heutige Magier gar nicht mehr wissen was wirklich im DS drinnen stand, oder es aus 3. Hand haben...darauf war meine Antwort bezogen, dass wer das DS finden möchte, es recht einfach im Internet per Google findet. |
Ok gut das macht Sinn.
Trotzdem mutet so manches Magierspiel wie Wissen aus dritter Hand an.
Bzw übertragung von DS Thematik auf DKWDDK
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Beitrag vom 10.11.2016 - 18:39 |
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Administrator 649 Beiträge - Larp-Gott
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Da stimme ich dir zu
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Beitrag vom 10.11.2016 - 19:00 |
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447 Beiträge - Alter Hase
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Scallen, ich glaube du hattest mir vor Jahren sogar mal das Liber Magica ausgedruckt in die Hand gegeben
Ist aber wirklich schon ewig her.
Dem Beitrag von Leo kann ich da nur ziemlich zustimmen!
Das was man im Punktespiel den Magiern vorwirft (Ich hab aber die Zauber "gekauft" also kann ich die jetzt auch schmeißen wie ich will) empfinde ich andersherum häufig bei Kriegern im DKWDDK... dort werden doch sehr oft Wunden Ignoriert (und ja im DKWDDK hört man als SL auch "Ich hab aber KS 4 und Regi 3")
um das mal zusammenzufassen:
Zitat - Bringen meine Zauber einen Spielgewinn? |
ist glaube ich die Kernfrage, welche wir uns im Larp, egal ob Magier/Geistiger/Kämpfer/Bauer... DKWDDK oder Punktespiel fragen sollten.
Und dabei sollte man den Satz nicht als "Bringen meine Aktionen MIR einen Spielgewinn" sondern "Bringen meine Aktionen DEM SPIEL einen Gewinn"...
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Beherrschungsmagie:
5 Punkte Lächeln[10m, komponentenlos]
Wer zurrücklächelt findet den Zauberer sympatisch.Für 1 Tag.1 Ziel.
Keine Angst, ich hab das Fenster einen Spalt offen gelassen! |
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Beitrag vom 10.11.2016 - 22:18 |
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