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Bogen mit 30lbs?! |
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20 Beiträge - Tavernengänger
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Hey liebe LARP-Gemeinschaft,
Ich wollte mal fragen, ob ein Bogen mit der Zugkraft 30lbs zu stark, oder zugelassen ist.
Ich hatte schon öfters gelesen das 30lbs die Schmerzgrenze ist aber möchte nochmal von euch hören (eventuell auch von einem Spielleiter oder Bogenschütze) wie ihr euch zu diesem Thema verhaltet.
Ich hoffe auf schnelle Antwort. Und danke im vorraus
Liebe Grüsse
Raik
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Wer kämpft kann verlieren
Wer nicht kämpft hat schon verloren! |
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Beitrag vom 02.12.2015 - 21:10 |
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816 Beiträge - Larp-Gott
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Mir persönlich reicht eich Bogen 25lbs vollkommen aus.
Davon ab gibt der Larppfeilhersteller IDV auch nur bis 25lbs Garantie auf seine Pfeile
Fakt ist allerdings auch, dass viele trotzdem stärkere Bögen haben und schießen.
Is halt auch immer ne Frage der Verantwortung... mehr Kraft = mehr aua aus der Nähe.
Also ich würd eher zu nem 25er Bogen raten
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o
L_
OL
This is Schäuble. Copy Schäuble into your signature to help him on his way to Überwachungsstaat.
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Sechs ist Eins ist Sie - Für Hesinde! |
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Beitrag vom 02.12.2015 - 21:43 |
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233 Beiträge - Hardcore-Larper
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Herrjeh, die Diskussion üm Bögen und Pfeile, Zugstärken und Aufschlagbilder ist so alt wie LARP selbst.
Fakt ist:
- es gibt lediglich eine "moralische Grenze" für Bögen, die mmer wieder bei 25 - 30 Pfund liegt
Eine tatsächliche Beschränkung ist meines WIssens nirgendwo hinterlegt. Es gibt keine allgemein gültigen Larp-Gesetze.
- es ist seit Jahren immer weniger üblich, dass vor einer Veranstaltung Waffenchecks gemacht werden und.. in zwanzig Jahren wurden meine Bögen noch NIE per Zugwaage von irgendeiner Orga überprüft.
- mir sind reichlich Bogenschützen bekannt, die mit erheblich stärkeren Bögen unterwegs sind... also tritt niemals mit Deinem 30er bei irgendeinem Turnier an, dort gewinnt in der Regel nicht der beste Schütze, sondern der stärkste Bogen. Hier empfehle ich Zugstärken ab 45 Pfund oder erheblich mehr
- Du bist mit einem schwächeren Bogen erheblich schneller beim Nachladen. Was meinst Du, wie die lieben Gegenspieler bei meinem 13-Pfunder immer überrascht sind
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Haren, Heldenklatscher
Alle Waffen... alle Aufträge
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Beitrag vom 02.12.2015 - 22:05 |
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50 Beiträge - Gewandungsgriller
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Und vergiss eines nicht: 30 lbs-Bogen heißt nicht, dass du auch 30 lbs schießt. Das Zuggewicht ist für ne bestimmte Auszugslänge festgelegt, ist der Auszug aber geringer oder weiter, verändert sich dadurch auch das Zuggewicht. Wer kurze Arme hat kann theoretisch auch mit nem 40 lbs-Bogen nur 30 lbs ziehen. Andersrum das gleiche. Beim richtigen Bogenschießen hab ich z.B. auch durch meine Größe 50 lbs Zuggewicht bei einem 40 lbs-Bogen.
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Beitrag vom 03.12.2015 - 12:28 |
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346 Beiträge - Alter Hase
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Richtig: Die vom Hersteller angegebene Zugkraft ist gemessen bei einer bestimmten Auszugslänge. Die Auszugslänge wird in den meisten Larpshops nicht angegeben, in Bogensportgeschäften allerdings schon.
Zudem kommt, dass viele als "Larpbogen" verkaufte Bögen relativ klein/kurz sind. Das hat zur Folge, dass, wenn man den Bogen voll auszieht (z.B. bis zum Kinn oder gar hinters Ohr ), ihn "überzieht" und man so eh viel mehr Zugkraft als die angegebenen 25lbs hat.
Lösung: Kaufe lieber einen Bogen, der für deine Körpergröße/Auszugslänge passend ist im Bereich von 25-30lbs. Damit ziehst du weniger als mit einem zu kleinen Larpbogen.
Außerdem gilt die Regel: Der Auszug muss immer der Entfernung zum Ziel angepasst werden. Übung. Unter einer gewissen Distanz (5m) schieße ich aus Sicherheitsgründen gar nicht.
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• Rufus Pfahlbauer - Moorländer Späher/Heckenpenner
• Junker Gregor von Hammerstein zu Hajatorn, Lehnsherr von Hajatorn, Edelknappe des Sire Raskir Hilgaröd Ohneland zu Schwansee
"Schlamm ist überall, an jedem Stein, an jedem Reh..."
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Beitrag vom 03.12.2015 - 16:27 |
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57 Beiträge - Gewandungsgriller
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Bedenke bitte auch die ausgelegte Kraft der LARP-Pfeile, die liegt meist bei 25lbs und sollte aus Sicherheitsgründen eingehalten werden.
Ebenso das generelle Überprüfen der Pfeile vor und während Cons.
Um die Härte deiner Schüsse abzuschätzen, empfehle ich sich selbst von einen Freund abschießen zu lassen. Blaue Flecken auf NSC-Seite, um die eigene Treffergenauigkeit zu erhöhen wäre nicht besonders nett.
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Lutz Engelhardt - Runenmagier aus Versehen |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Leo am 03.12.2015 - 17:01.
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Beitrag vom 03.12.2015 - 17:01 |
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33 Beiträge - Tavernengänger
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Guten Abend ,
ich gib mal auch mal was dazu ,da ich selbst mir mein Bogen gebaut habe hoffe ich das ich mit meinen wissen dir weiter Helfen kann .
Alles beginnt damit, dass ein Mensch Muskelkraft zum Spannen des Bogens aufbringt.
Der Bogen speichert diese Energie für kurze Zeit und setzt sie beim Loslassen des Pfeiles in kinetische Energie um (Innenballistik).
Der Wirkungsgrad des Bogens (also das Verhältnis zwischen aufgebrachter Muskelkraft und der tatsächlichen kinetischen Energie des Pfeiles) ist einerseits Funktion des Pfeilgewichts, hängt aber auch sehr stark vom Bogen ab (Holzsorte, Bogenform, Backing, Lamination, Dicke der Wurfarme, uvm.).
Ein 40 lbs Recurve-Bogen kann dieselbe Reichweite wie ein 55 lbs Langbogen erreichen.
Grundsätzlich ist der Wirkungsgrad bei einem starken Bogen höher als bei einem schwachen.
Die im Bogen gespeicherte Energie (Spannenergie) beträgt allgemein
E = S F (s) ds
Mit s ist der Weg in Kraftrichtung gemeint. Die Kraft verhält sich bei Lang- und Recurve-Bögen annähernd linear zur Auszuglänge.
Es gilt:
1 lbs [ # ] = 0,454 kg
1 inch [ " ]= 25,4 mm
In Bezug auf
Sicherheitsbewusstsein
Treffsicherheit
Umgang mit dem Bogen (v.a. kein Vollauszug auf kurze Distanz)
ist eine Waffe immer so (un)sicher, wie der Schütze, der sie handhabt. Genau wie der Umgang mit Polsterwaffen trainiert werden muss, muss auch der Umgang mit dem Bogen trainiert werden. Der Schütze muss die Sicherheitsrichtlinien kennen und befolgen (idealerweise Prüfung des Pfeils auf Beschädigung vor jedem Schuss!). Aktive Sicherheit (= vorbeugendes Verhalten des Schützen) ist passiver Sicherheit (technische Eigenschaften und Schutzmechanismen, die nach Eintritt des Unfalls greifen) immer überlegen und vorzuziehen. Verhält sich der Schütze verantwortungslos, stellt er trotz passiver Sicherheitsmaßnahmen eine Gefahr für sich und seine Umwelt dar.
Ein sehr einfaches Mittel zur Begrenzung der maximalen Schussenergie ist die Festlegung einer maximalen Zugkraft für Bögen durch die Organisatoren. Die Zugkraft kann mit Hilfe einer Bogenzugwaage sehr einfach nachgemessen werden. Dieses Gerät kostet im Handel ca. 35 EUR. Damit kann beim Waffencheck jeder einzucheckende Bogen innerhalb kurzer Zeit auf seine Zugkraft überprüft und bei Überschreitung aussortiert werden. Art und Wirkungsgrad des Bogens (Langbogen/Recurvebogen) spielen hierbei keine Rolle, da über die simple Formel Kraft * Auszug = Energie stets die maximale Energie gemessen und verglichen wird.
Die Spannenergie sollte ca. 30 J (das entspricht 840 lbs*inch, dem Produkt aus 30# * 28") nicht überschreiten1. Bögen, die für 26"-Pfeile ausgelegt sind, dürften also theoretisch eine etwas höhere Zugkraft haben (ca. 32 lbs). In der Praxis sollte man sich jedoch auf einen verbindlichen Wert (z.B. 30 lbs) als Obergrenze für alle Bögen festlegen.
Armbruste nehmen eine Sonderstellung ein. Da die Beschleunigungsstrecke des Bolzens wesentlich kürzer als beim Bogen ist (typischerweise ca. 10"), kann hier eine höhere Zugkraft erlaubt werden. Da Armbruste bauprinzipbedingt jedoch immer mit Vollauszug schießen, ist es sinnvoll, die Zugkraftbegrenzung dennoch analog zu den Bögen festzulegen.
1 Da bei Bögen immer die Auszuglänge (üblicherweise 28") angegeben wird, wird hier einfachheitshalber dieser Wert zum Überschlagen herangezogen. Zur genauen Berechnung der Energie ist jedoch die Beschleunigungsstrecke (= Auszuglänge - Spannhöhe) zu verwenden.
Der Reichweitenvorteil aufgrund der höheren Zugkraft ist minimal, gleichzeitig steigt aufgrund der hohen Abschussenergie das Gefahrenpotenzial stark an. Die Zugkraft-Grenze von max. 30 lbs für Bögen im Larp ist sinnvoll gewählt, insbesondere dann, wenn die wirksame Trefferfläche kleiner als 2000 mm² angesetzt wird. Wenn es um die Gesundheit der Teilnehmer geht (und diese stellt das höchste Gut dar), sollte man konservative Grenzwerte ansetzen. In diesem Fall ist es wichtig, Reserven und Sicherheitsfaktoren einzurechnen, um unter keinen Umständen einen Unfall zu provozieren.
Neben der maximalen Zugkraft des Bogens spielen aber auch Materialien und Bauweise des Pfeils sowie Verhalten des Schützen eine wichtige Rolle.
So das war mein ganzes wissen was ich habe, ich hoffe das es dir was bringt .
Ist sicherlich viel zu lesen und ein kleines bisschen kaudawelch für einige aber ein guter Schütze muss sein Bogen und seine Kraft kennen und sein Verhalten .
Mfg Riska
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bogenschießen heisst freunde treffen
Mögen die Götter uns die Freiheit schenken
allzeit einen kraftvollen Bogen zu tragen
und durch die lichten Wälder zu wandern
um nach dem springenden Hirsch Ausschau zu halten;
im tiefen Gras zu liegen;
den Flug der Vögel zu beobachten;
das duftende, brennende Laub zu riechen;
einen Blick hinauf zu der unbeachteten
Schönheit des Mondes zu werfen.
Mögen sie uns die Kraft geben die Sehne bis zum Anker zu spannen,
den Pfeil bis zur Spitze auszuziehen und
den Schuss zu lösen,
solange noch Leben in uns ist. |
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Beitrag vom 03.12.2015 - 17:24 |
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20 Beiträge - Tavernengänger
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Hui, das ging ja schnell. Danke für eure Rückmeldungen! Die haben mir sehr geholfen!
Ich werde mich jetzt mal nach einem 25bs bogen umschauen.
Liebe Grüsse
Raik
PS:
Das war jetzt im falschen Forum, oder?
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Wer kämpft kann verlieren
Wer nicht kämpft hat schon verloren! |
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Beitrag vom 04.12.2015 - 15:13 |
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50 Beiträge - Gewandungsgriller
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Meine liebe Frau hat beim Kampftraining im wedding einen Pfeil direkt auf die Nase bekommen.
Sie wäre für jedes Pfund weniger dankbar gewesen, aber es ist nichts schlimmes passiert.
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Beitrag vom 09.12.2015 - 15:21 |
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