Autor |
|
|
Wie real kann, sollte oder muss ein Kampf im LARP sein? |
|
|
21 Beiträge - Tavernengänger
|
|
|
Ich habe zu diesem Thema schon ziemlich viel gehört, so z.B.:
"ich hab n zwei Meter langes Schwert in der linken und ne Helebarde in der rechten Hand - ich kann damit umgehen - ich mach sie immer platt"
oder
"die Larpies strecken immer ihren kopf vor, am bessten noch vor's Schild, weil man nicht den Kopf treffen darf"
Mich interessieren Eure Erfahrungen und Meinungen
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 00:34 |
|
|
|
250 Beiträge - Hardcore-Larper
|
|
|
Larpkampf hat herzlich wenig mit Realismus zu tun, die Gründe wurden hinreichend diskutiert.
Und eigentlich ist das auch hervorragend so, denn Realismus im Kampf ist ziemlich langweilig. Furchtbar Gradlinig und kurz.
Akustisch läuft ein realistischer Kampf wohl irgendiwie so. "Klirr, Ritsch, Spritz, Plumps" Ab und zu mal zwei klirrs, oder auch drei. Aber mehr ist da nicht dran. Für's "Theater " also völlig ungeeignet.
Deshalb meine Parole: Weniger Realismus im Larpkampf, mehr Cineasmus!
Wobei Cineasmus im Regelfall nicht mit 3-Meter-Einhand-Schwertern einhergeht in meiner Vorstellung.
|
Taschentuch -
Ein kleines Viereck aus Seide oder Leinen, das zu verschiedenen niederen Verrichtungen im Gesicht verwendet wird und besonders bei Begräbnissen nützlich ist, um den Mangel an Tränen zu verbergen.
Ambrose Bierce, Wörterbuch des Teufels |
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 00:53 |
|
|
|
3603 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
Von Realismus kann im LARP imho kaum eine Rede sein, da viele der letalen Techniken im LARP einfach net drin sind. Seien es Stiche, Schläge zum Kopf u.ä. Mit etwas Ausbildung im Schwertkampf können Kämpfe zwar visuell schöner gestaltet werden, realistischer sind sie aber deshalb nicht.
|
Offizieller chronischer Nörgler in diesem Forum, daher: if I already stand convicted, why shouldn`t I commit the crime? |
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 00:54 |
|
|
|
4610 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
Meine Meinung zu Realismus:
Wer Rüstung trägt, in der ersten Schlachtreihe steht oder einen großen Schild führt, hat auch einen Helm zu tragen.
Beim Ausschwingen wiederum bin ich Fan vom weiten und langsamen Ausschwingen, langsamen Schlagfolgen und dem anderen gewisse Chancen zu geben. Ich trage zwar auch ab und an ne Comicwaffe (Fass am Stiel bzw. Fasshammer) aber das Ding führ ich in SEHR weiten, langsamen Schwüngen, als wäre das Ding nunmal ziemlich schwer - Nicht realistisch, aber die meisten finden es cool.
Zum Thema Waffen: Bin immernoch pro Spieler EINE Waffe die nicht länger als 110cm sein sollte, sowie ein Schild. Ausnahmen: Rapier und Parierdolch.
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 02:19 |
|
|
RE: Wie real kann, sollte oder muss ein Kampf im LARP sein? |
|
|
2270 Beiträge - Qualitätslarper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Gepes
"ich hab n zwei Meter langes Schwert in der linken und ne Helebarde in der rechten Hand - ich kann damit umgehen - ich mach sie immer platt" |
Das ist ein bißchen übertrieben. Aber 2 Langschwerter, 2 Anderthalbhänder, 2 Kurzschwerter oder beliebige Kombinationen daraus kommen häufig vor.
Das ist wohl der Tatsache geschuldet, daß man mit 2 Waffen doppelt so schnell zuschlagen kann, wie mit einer Waffe, und deswegen potentiell doppelten Schaden anrichtet.
Zitat oder
"die Larpies strecken immer ihren kopf vor, am bessten noch vor's Schild, weil man nicht den Kopf treffen darf" |
Da der Kopf in der Tat und m.E.n. verständlicherweise keine Trefferzone ist, wird die Deckung desselben im LARP-Kampf häufig (nicht immer) stark vernachlässigt oder ganz aufgegeben.
Hauptangriffsziel der Meisten sind der gegnerische Schwertarm und die Beine (vor allem die Unterschenkel). Viele achten daher verstärkt auf die Deckung ihrer Beine, und halten den Schild daher eher tief.
Das Vorstrecken des Kopfes kommt häufig vor, wenn jemand versucht, dem Gegner auf die Beine zu kloppen, und sich dabei vorbeugt. In solchen Situationen passieren dann auch die meisten Kopftreffer.
Weiteres siehe: http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl?LarpKampf
Gruß
ANDY
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 02:48 |
|
|
J.D. |
|
|
|
|
Was auch häufig zu Kopftreffern führt ist das instinktive Ducken des Gegners.
Die Kombination Schild und Speer finde ich ja voll ok (das war ja nicht nur in der Antike typisch), aber da sollte dann auch die Grenze liegen. Hellebarden, Bidenhänder, Doppelkopfäxte etc. sind definitiv Zweihandwaffen (und nein liebe Larpies, das heißt nicht 2 pro Hand;)) allein schon weil man diese Waffen mit nur einer Hand nicht effektiv führen kann.
Wenn man unbedingt 2 Waffen auf einmal führen muß sollten es meiner Meinung nach 2 Kurzschwerter oder ein Schwert und ein Dolch etc. sein (mein Favorit ein Degen und eine kleine Pistolenarmbrust bzw. Wurfwaffen).
Was das Kopf-vorstrecken angeht:
Ich häng mir jetzt immer ein Schild um den Hals auf dem steht: "Ihr dürft mich nicht schlagen ich bin Brillenträger!"
Ok im Ernst, Sicherheit geht von beiden Seiten aus und wenn er seine Sicherheit absichtlich gefährdet um ihm Kampf einen unfairen Vorteil zu erlangen, brech ich den Kampf ab (ebenso wie ich den Kampf ja auch abbrechen würde wenn es zu dunkel wäre). Sicherheit geht im Kampf einfach vor.
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 08:25 |
|
|
RE: Wie real kann, sollte oder muss ein Kampf im LARP sein? |
|
|
5638 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Gepes
Ich habe zu diesem Thema schon ziemlich viel gehört, so z.B.:
"ich hab n zwei Meter langes Schwert in der linken und ne Helebarde in der rechten Hand - ich kann damit umgehen - ich mach sie immer platt"
oder
|
Eine Helebarde gehört im Larp zu den zweihandwaffen, und darf nicht mit einer Hand gefürt werden. Ich habe allerdings gehört das es eine Person im Berliner Larpraum geben soll die eine Helle Barde als eine Art Schild benutzt haben soll. Was heist.die Helebarde wurde von der linken Hand gehalten und mit dem linken Fuß gestützt. Und so als deckung Missbraucht... eben als hätter er sich hinter eimem Baum versteckt. Da die Helebarde ansonsten nicht bewegt wurde find ich die Idee ok...
Aber einhändig rumfuchteln mit Stangewaffen ist nicht drinn....
Zitat
"die Larpies strecken immer ihren kopf vor, am bessten noch vor's Schild, weil man nicht den Kopf treffen darf"
Mich interessieren Eure Erfahrungen und Meinungen |
Ja soetwas gibt es ...
find ich aber auch nicht so dolle...
|
Mein Photo-Blog = www.RAW-Shooter.de
www.danieldroll.de
www.llordd.com
Psst, ich ignoriere Sandmännchen |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Torben || Fredo am 02.10.2006 - 10:29.
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 10:28 |
|
|
|
166 Beiträge - Hardcore-Larper
|
|
|
Ich spiele in einem System, in dem Kopftreffer erlaubt sind, dementsprechend tragen die meisten auch Helme und achten auf ihre Deckung - zumindestens, wenn sie in der Frontlinie sind. Als Frontkämpfer sollte man schon was einstecken können.
Alles, was die Sicherheit gefährdet, sollte meiner Meinung nach unterlassen werden - also kein Stechen, kein 'shield barging' (also mit dem Schild rammen) und ganz sicher keine 2 Händer nur mit einer Hand führen. Das ist nicht nur unrealistisch, das gefährdet auch die Sicherheit der Mitspieler. Schliesslich sollte man seine Waffen zu jedem Zeitpunkt kontrolliert führen können.
Was die Kombination angeht, kann man ja gerne ein längeres (1 Hand) Schwert mit einem kürzeren kombinieren, oder von mir auch aus zwei 1 Hand Schwerter. Meiner Erfahrung nach lernt man recht schnell, das alle diese Kombination in der Schlacht einfach nicht so gut sind wie Schwert und Schild. Ausserdem muss man damit erstmal umgehen können, nicht alle Menschen sind beidhändig begabt.
Letztendlich find ich eine gelungene Mischung aus Realismus (keine Comedy-Waffen!) und Sicherheit am besten. Manche Sachen sähen sicherlich toll aus, bergen aber zu viele Gefahren in sich und da ist mir die Sicherheit doch wichtiger.
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 12:40 |
|
|
|
2359 Beiträge - Qualitätslarper
|
|
|
Zitat Ich spiele in einem System, in dem Kopftreffer erlaubt sind |
das wiederspricht finde ich dem hier:
Zitat Alles, was die Sicherheit gefährdet, sollte meiner Meinung nach unterlassen werden |
Denn:
Ich sehe so schon oft genug mittelschwere Verletzungen weil Leute einfach nicht kämpfen können.
Da reichen mir Prellungen an den Armen, mein Kopf ist dafür zu schade.
Zitat kein 'shield barging' |
Find ich ungefährlicher als Kopftreffer..
Zum Thema:
Larp ist nicht realistisch!
Dennoch sollte man sich um eine halbwegs realistischen Darstellung des Kampfes bemühen.
Man sollte aber auch nicht verallgemeiner und sagen 115 is max. für einen 1 1/2 Händer. Bei einem Mensch der nur 160 cm gross ist, ist das recht albern.
Meiner z.b. ist 121 cm lang.
Ich finde Comicwaffen, wenn sie gut geführt werde (Alruhn) und bei Nsc nicht schlimm.
Aber Leute mit zwei Einhanschwertern kann ich nur auslachen und zähle nur jeden zweiten Treffer- es sei denn es sind offensichtlich sehr starke Wesen wie Dämonen oder Orks.Jadem andern sag ich: haste das schonmal mit echten Waffen probiert?
Fazit:
Phantasieelemente wie riesige Waffen sind ok solange sie gut ausgespielt werden.
Ansonsten sollte man schon versuchen halbwegs langsam und realistisch die Waffen zu führen.
Noch zu zwei Kurzwaffen und Stakkatoschlägen:
Ich finde das vollkommen ok, denn mit zwei Messern kann ich real blitzschnell zustechen!
|
Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.
John Maynard Keynes
dubistdeutschland |
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 12:53 |
|
|
|
2270 Beiträge - Qualitätslarper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Duncan
Noch zu zwei Kurzwaffen und Stakkatoschlägen:
Ich finde das vollkommen ok, denn mit zwei Messern kann ich real blitzschnell zustechen! |
Moin!
Ich finde, das ist kein Argument.
Wenn wir jetzt anfangen, die realen Eigenschaften der Waffen in unser Hobby zu integrieren, dann will ich aber auch, daß mein Bidenhänder Dich mit dem ersten Treffer tötet, daß mein Rabenschnabel gefälligst Deine Rüstung ignoriert und daß Deine Kurzschwerter oder Dein Katane mich in meiner Kettenrüstung vollkommen kalt lassen
Du sagst es selbst:
Zitat Original geschrieben von Duncan
Zum Thema:
Larp ist nicht realistisch! |
Deswegen: Posiges Kämpfen auch mit Kurzwaffen. Stakkatoschläge sind immer scheiße...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andy am 02.10.2006 - 13:18.
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 13:17 |
|
|
|
3603 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
@Duncan: nuja, also mit nem Schild mit Holzkern bzw. nem Vollholz-Schild (die sind bei den britischen LARPern iirc net sooo selten) lass ich mich nur ungern tacklen. Gegen Kopftreffer hab ich nix, solange ich Helm trage. Da wird der Treffer auch gewertet.
@Andy: Word!
|
Offizieller chronischer Nörgler in diesem Forum, daher: if I already stand convicted, why shouldn`t I commit the crime? |
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 13:39 |
|
|
|
40 Beiträge - Tavernengänger
|
|
|
Für mich ersetzt Larp-Kampf in erster Linie das Würfeln aus Pen&Paper. Klar soll es (wie alles im Larp) gut aussehen und stimmungsvoll sein. Was ich nicht so schön finde ist der Eindruck, dass manche SCs (und hin und wieder auch NSCs) die Sache zu verbissen sehen und es deshalb zu unnötigen Verletzungen kommt.
Realismus gibt es nun einmal nicht im Larp! Nicht im Kampf und auch sonst nirgens. (Oder wie realistisch ist die Existenz von Orks/Elfen/Zwergen und Feuerball werfenden Magiern )
|
Du bist, wer Dich kennt.
www.castellanis.de |
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 14:08 |
|
|
|
166 Beiträge - Hardcore-Larper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Duncan
Ich sehe so schon oft genug mittelschwere Verletzungen weil Leute einfach nicht kämpfen können.
Da reichen mir Prellungen an den Armen, mein Kopf ist dafür zu schade.
Zitat kein 'shield barging' |
Find ich ungefährlicher als Kopftreffer..
|
Es wurde ja nicht explizit nach Kopftreffern gefragt, aber da wir es erwähnt haben... Ich kann nicht sagen, das ich da gerne getroffen werde (da ging schon manche Brille zu Bruch), aber die meisten waren eher Zufallstreffer. Ich weiss nicht, warum sie das bei Curious Pastimes zulassen, aber sie tun es. Mit Helm und ohne Brille ist die Verletzungsgefahr gar nicht so gross, da wie schon erwähnt die meisten Treffer eher von zu weit ausholenden Mitspielern waren als direkte, gezielte Treffer. Und beim Bogenschiessen ist es gar nicht so einfach, den Kopf als Ziel wegzulassen, so arg genau fliegen die Dinger auf weitere Entfernung ja nicht. Ausserdem, warum auf künstliche Weise einen Kampf weniger realistisch machen indem man den Kopf nicht als Trefferzone zulässt? Insbesondere wenn es dazu führt, das die Leute unrealistischer Parieren oder gar den Kopf gar nicht mehr decken.
Shield barging nachts im Wald ist schlicht und ergreifend nicht lustig. Zum einen kann es dir passieren, das du rückwärts geschubst wirst, was auf manchem Terrain gefährlich sein kann und nicht sehr kontroliert ist. Zum anderen kannst du dir damit dein Schild demolieren, was ja auch nicht schön ist.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Kris am 02.10.2006 - 15:51.
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 15:43 |
|
|
|
1084 Beiträge - Qualitätslarper
|
|
|
Du hast Recht, warum einen Kampf künstlich unrealistisch machen? Bin für abgetrennte Gliedmaßen und eingeschlagenen Zähne. Muss ja schließlich alles realistisch bleiben...
|
Man kann nicht mit den großen Hunden pissen, wenn man das Bein nicht hochkriegt. |
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 15:56 |
|
|
|
1278 Beiträge - Qualitätslarper
|
|
|
@Kris auch beim shield banging muss man entsprechend aufpassen und gewisse Sicherheitsregeln einhalten. Und im Wald nach hinten geschubst werden kann Dir auch so passieren. Ich selbst habe nur Vollmattenschilde und mit denen kann man auch schon mal zuhauen, was ich aber eher selten tue. Einer meiner Schilde ist gut 7 Jahre alt und ausser den üblichen Latexverschleiss noch gut in Schuss.
Fazit: shield banging wenn, nur mit Vollmatte (und Sicherheitsregeln einhalten)
|
MAUERBRECHER - NUR ECHT MIT DER DOPPELARMBRUST UND/ ODER FLAMBERGE!
Auf Wunsch auch mit Repetierarmbrust!!!!
|
|
Beitrag vom 02.10.2006 - 19:46 |
|