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Autor |
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Mathematik des Einparkens |
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1398 Beiträge - Qualitätslarper
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Hiho,
passend zum Jahr der Mathematik gab es hin und wieder auch ein Plakat mit Einparken zu sehen, und nach dem Gespraech gestern will ich das doch mal abreissen, da die Mathematik ein Teil von mir ist. ;-)
Es geht ums rueckwaerts einparken in eine Parkluecke parallel zur Strasse, so wie auf dem einen Plakat, zwischen Heck und Front zweier anderer Fahrzeuge.
Es gibt nur weniges, was man sich mathematisch merken muss, das meiste ist vom Fahrzeug abhaengig, aber die Theorie ist immer dieselbe.
Punkt 1: der Anfang
- Lenkrad maximal nach rechts einschlagen
- zuruecksetzen, bis Punkt 2 erreicht ist
Punkt 2: der Winkel
- Lenkrad wieder geradedrehen
- zuruecksetzen, bis Punkt 3 erreicht ist
Punkt 3: Front reinholen
- Lenkrad maximal nach links einschlagen
- zuruecksetzen, bis Wagen parallel zum Bordstein
In der Theorie war das alles, natuerlich schlaegt man in der Praxis noch die Raeder wieder grade, und schaut, nach dem Abstand hier und dort, aber darum geht es hier nicht.
Wann sind nun die Knackpunkte?
Anfang
Wann man einschlagen muss, ist vom Wagen abhaengig, hauptsaechlich vom Wendekreis. Mit dem Wagen meiner Fahrschule habe ich es gelernt, dass die hinteren Mitfahrer gerade am Hinderniss (Heckstossstange des fremden Wagens) vorbeischauen koennen muss.
Da es bei der Drehung auf die Hinterachse ankommt, kann man nicht kollidieren, wenn diese bereits hinter dem Hinderniss ist, alles darueber ist nur Sicherheitsabstand.
Ist die Hinterachse noch nicht am Hinderniss vorbei, haengt es davon ab, mit welchem seitlichen Abstand zum anderen Fahrzeug man angefangen hat, bzw. wie schnell der Abstand in Abhaengigkeit vom Wendekreis sinkt.
Ausserdem kann es (in Abhaengigkeit vom Wagen und des gewaehlten Winkels) sein, dass die Front beim Reinholen an das Heck des Vorderwagens stoesst, dann muss vor dem Anfang und Lenkrad einschlagen der Wagen entsprechend weiter zurueck stehen.
Aber einmal einen Erfahrungswert bestimmt, ist dieser immer anwendbar.
Winkel
Der Winkel ist das einzige, was man als Fahrer beeinflussen kann, um in eine enge Parkluecke zu kommen. Je steiler der Winkel, desto weniger Platz noetig, aber dafuer ist Punkt 3 schwieriger zu treffen.
Ausserdem ist eine Merkhilfe fuer Punkt 3 nur dann brauchbar, wenn man jedesmal denselben Winkel nutzt (also zielgenau einschaetzen kann).
In der Fahrschule habe ich einen 45°-Winkel als Mittelmass genannt bekommen, lustigerweise hat mir meine Fahrlehrerin immer schon bei 30° gesagt, das waeren jetzt 45° ...
Nunja, solange man immer denselben Winkel nutzt, ist es ja egal, wie man ihn bezeichnet.
Allerdings - je steiler der Winkel, desto geringer ist die Toleranz, sich zu verschaetzen (daher die steigende Schwierigkeit), und die Strecke ist kuerzer, die man in diesem Winkel zuruecksetzt - daraus folgt, dass es bei jedem Wagen einen Winkel gibt, der so steil ist, dass es so nicht mehr klappt. (Geht dann zwar anders, aber das lasse ich hier weg.)
Wie gesagt, 30° bis 45° sind okay, man muss nur ein Auge dafuer entwickeln, dass man immer denselben Winkel findet, damit die Merkhilfe fuer Punkt 3 gut klappt.
Front reinholen
Wie weit ich im Winkel zuruecksetze, bis ich das gerade Lenkrad wieder voll einschlage, ist dafuer verantwortlich, wie weit vom Bordstein entfernt ich bin, wenn der Wagen genau parallel ist. Bin ich zu weit zurueckgefahren vor dem Einschlagen, lande ich auf dem Bordstein, setze ich zu wenig zurueck, bleibe ich weit entfernt vom Bordstein.
In meiner Fahrschule nannte mir die Fahrschulinhaberin den Bordstein als Merkhilfe, ich solle ihn im rechten Seitenspiegel beobachten - wenn er nicht mehr zu sehen ist, ist es Zeit, das Lenkrad einzuschlagen.
Hierfuer sind folgende Werte von Bedeutung: Wendekreis, Winkel und Bordsteinabstand.
Da der Wendekreis sich bei einem Wagen nicht aendert, und der Winkel gewaehlt werden kann, kann man die ideale Merkhilfe herausfinden, indem man aus der idealen Parkposition mit dem gewuenschten Abstand zum Bordstein einfach anfaengt, und mit maximalem Einschlag vorfaehrt bis zum gewuenschten Merkwinkel, und dann schauen, wo der Bordstein im Seitenspiegel gelandet ist.
Das ist die Theorie ...
In der Praxis faehrt natuerlich kaum ein Fahrer den 1. Bogen, haelt dann komplett an, kurbelt das Lenkrad gerade, setzt dann zurueck, haelt wieder an, und schlaegt dann nochmal das Lenkrad komplett ein, bevor er den 2. Bogen faehrt. Schon allein, weil lenken ohne sich zu bewegen den Reifen nicht besonders bekommt.
Demzufolge sollte man also beim langsamen Rollen das Lenkrad einschlagen, wodurch die Merkpunkte in mathematischer Hinsicht wieder etwas schwammig werden, allerdings sollte man das schnell ins Gefuehl bekommen, wenn man erstmal ueberhaupt die richtigen Punkte ausmachen kann.
So, isch habe fertisch,
der mathematische Aspekt ist garantiert fehlerfrei, fuer Verstaendnissfragen bin ich ansprechbar, oder ihre Fahrschule des Vertrauens - meine Empfehlung hat "racing rabbit", schon allein, weil die Fahrschule einer Larperin gehoert ... ;-)
Man liest sich ... Sascha/Arve
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damals, als wir noch unsterblich waren ... |
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Beitrag vom 18.02.2008 - 22:01 |
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