Autor |
|
|
|
|
Frage an die Metaller.... |
|
|
2322 Beiträge - Qualitätslarper
|
|
|
... oder an alle die Ahnung haben, ich versteh's nämlich irgendwie nicht...
Helft mir mal bitte weiter...
Also... die Saison ist ja nu' fast zu Ende... so langsam steht Weihnachten vor der Tür und man gönnst sich ja sonst nix... also, dachte ich mir, ich leiste mir mal ein neues Kettenhemd / Panzer...
... aus verschiedenen Gründen ist für mich allerdings Gewicht der entscheidene Faktor (logischerweise fallen exotische Materialien für die ich mir auch ein Auto kaufen könnte preislich aus)... UND es soll venietet sein... irgendwie, selbst bei bester Behandlung tendieren unvernietete KH's einfach dazu sich aufzulösen... selbst wenn sie von guter Qualität sind...
... ach ja... Alu disqualifiziert sich natürlich auch
So... jetzt habe ich mal so'n bißchen gesurft und bin dabei über folgendes gestolpert, was ich nicht verstehe:
Alle Kettenhmden sind ungefähr vergleichbar, also gleich Größe (nämlich L, etwa Hüftlang und haben halbe Arm, 4 in 1 )
Jetzt die Spezifikationen:
Kettenhemd 1:
Runde Ringe
Innendurchmesser: 10mm
Ringstärke: 1,6mm
venietet
Gewicht: 9kg
----------------------------
Kettenhemd 2:
Flache Ringe, römische Knüpfung
Innendurchmesser: 9mm
Ringstärke: entfällt
venietet
Gewicht: 7kg
----------------------------
Kettenhemd 3:
flache Ringe, römische Knüpfung
Innendurchmesser: 9mm
Ringstärke: entfällt
venietet mit Keilnieten
Gewicht: 6kg
----------------------------
... so als unbedarfter hätte ich jetzt vermutet, dass die Kettenhemden von oben nach unten immer schwerer hätten werden müssen... aber dem ist laut Anbieter nicht so...
Flachringe plus Vernietung ist leichter als Drahtringe ??
Liegt das an der römischen Knüpfung, also eine Reihe geschlossen, eine Reihe vernietet ??
hmmm... und Keilnieten (sehen für mich irgendwie "klobiger" aus) sind leichte als Standard-Nieten... ???
Das verwirrt mich alles...
... und was mich am meisten verwirrt ist die Tatsache, dass mein gegewärtiges KH identisch mit dem obigen KH Nr. 1 ist (nur dass es nicht vernietet ist) aber locker über 10 Kg auf die Waage bringt...
Vernietet leichter als unvernietet ???
Weiss irgendwer Rat ??
LG
Michael
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Brian am 08.10.2007 - 13:34.
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 13:28 |
|
|
|
417 Beiträge - Alter Hase
|
|
|
Falschangabe, anderes Material? Einfach mal die Leute aus dem Zeughaus darauf anschreiben, habe mich auch gewundert, als ich mir die Gewichtsangaben ihrer vernieteten Hemden laß.
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 14:15 |
|
|
|
135 Beiträge - Larp-Junkie
|
|
|
Astarte zum gruße, Sire Brian.
Flache vernitete Ringe können durchaus leichter sein als normale Drahtringe.
Auf dem letzten M.fest hat mir ein Dähnischer Axtschwinger sein vernietetes Kettenhemd mit Flachen Ringen in die Hand gedrückt, und ich war erstaunt wie leicht es war. Er sagte es sei kein Alu, sondern hochwertiger Stahl, und es war Brüniert.
das gewicht lag so zwischen 5 und 6 Kg.
Ob es die Römische knüpfart war weiss ich jedoch nicht mehr.
Ebenso kennst du ja das problem mit der Qual-lität. Es gibt K.Hemden deren Ringe unglaublich weich sind, aber das gesamt Gewicht weit über dem Durchschnitt liegt.
Es ist eben die Güte des Metalls, es gibt gutes und schlechtes.
Also ich denke das flache Ringe gut für dein blaublütiges Rückgrat sind.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Björn Baltermorf am 08.10.2007 - 14:30.
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 14:29 |
|
|
|
2322 Beiträge - Qualitätslarper
|
|
|
... aber finde ich trotzdem irgendwie seltsam ...
So rein von der Produktionslogik her würde, ich mal sagen, dass die von mir beschrieben KH's vom Zeughaus alle aus dem sellben Material sind... warum verschiedenes benutzen... Drahtgroßeinkauf ist ja günstiger als für 3 verschiedene Modelle 3 verschiedene Stahlqualitäten zu verwenden...
... und ein Flachring ist m.W. doch nix anders als eine plattgekloppter Drahtring (sorry, wenn das so laienhaft klingt)...
Die erheblichen Preisschwankungen, so dachte ich, kommen von der mehr oder minder aufwendigen Herstellung der Nieten (Keilringe sind mit erheblichen Abstand teurer als die "normalen")
... oder ist das wirklich so einfach ?
Für mich ist Stahl einfach Stahl... dass die Unterschiede gleich einige Kilos ausmachen würde ich als Laie einfach nicht für möglich halten...
Klaro, könnte ich auch Reinhold vom Zeughaus anschrieben, aber der würde mir wahrscheinlich nur sagen, dass das stimmt was in der Beschreibung steht... dann lege ich 500 Piepen auf den Tisch... das Hemd kommt und VIELLEICHT ist dann die Entäuschung groß, weil es doch viel schwerer ist... klar kann ich's dann zurückgeben und einen endlosen Schriftverkehr mit Rücküberweisung, etc, etc, etc. lostreten...
... deswegen dachte ich halt, dass einige unserer Metaller, Plattner, Hobykünstler da eine schlüssige Erklärung für mich haben...
Aber der Hinweis, dass Du so'n Ding schon mal in der Hand hattest und Dir das sehr leicht vorkam ist doch schon mal'n Anfang...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Brian am 08.10.2007 - 14:51.
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 14:48 |
|
|
|
1279 Beiträge - Qualitätslarper
|
|
|
Gut, dass das noch mal angesprochen wird. Ich bin auch neugierig angesichts der extremen Gewichtssschwankungen.
|
Gründer der "A-Truppe" (erstmals bekannt als "die 3 As - Alf, Angus, Avoron")
Einer der glorreichen sieben Lichtbringer (SWC 9)
www.aschenfall.de |
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 15:02 |
|
|
|
1422 Beiträge - Qualitätslarper
|
|
|
So seltsam es klingt aber Stahl ist nicht gleich Stahl und das einfach mal so Kilo fehlen, kann dadurch zurückzuführen sein das bei den Kettenhemden ein unterschiedlicher Werkstoff benutzt wurde.
|
Ot sitze ich hier grad und masturbiere, It braue ich dir grad einen Trank!!
Wer zuletzt Lacht denkt am Langsamsten!!!
|
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 15:16 |
|
|
|
60 Beiträge - Gewandungsgriller
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Brian
... aber finde ich trotzdem irgendwie seltsam ...
Für mich ist Stahl einfach Stahl... dass die Unterschiede gleich einige Kilos ausmachen würde ich als Laie einfach nicht für möglich halten...
. das Hemd kommt und VIELLEICHT ist dann die Entäuschung groß, weil es doch viel schwerer ist.... |
Moin
Meine Ferndiagnose ist, dass da einfach sehr "optimistisch" gewogen worden ist.
Der Gewichtsunterschied zwischen Langarm und Halbarm beträgt z.B. 2 Kilo.
Bezogen auf die Gesamtfläche der Hemden kann das auch nicht stimmen.
Stahl ist gleich Stahl, zumindest bezogen auf das Gewicht. Die Unterschiede sind da wirklich minimal, ob die Ringe nun aus Federstahl oder Dosenblech gemacht werden. Bei gleicher Ringgröße sind da Gewichtsunterschiede nicht wirklich vorhanden.
Ich glaube aber trotzdem, dass sich die "Enttäuschung" in Grenzen halten wird.
Ob das Ding nun 7 oder 8,5 Kilo wiegt. Der Unterschied trägt sich doch "weg". Will sagen, wenn Du das Hemd erst mal angezogen hast, wirst Du die paar Gramm mehr nach 10 Minuten nicht mehr merken.
Oder geht es Dir darum für ÜberseeCons Dein Fluggepäck gewichtstechnisch zu optimieren
Gruß
chamenos
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 15:32 |
|
|
|
60 Beiträge - Gewandungsgriller
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Shaherrim
So seltsam es klingt aber Stahl ist nicht gleich Stahl und das einfach mal so Kilo fehlen, kann dadurch zurückzuführen sein das bei den Kettenhemden ein unterschiedlicher Werkstoff benutzt wurde.
|
Moin.
Bei gleicher Ringgröße ist dem nicht so.
Wird ein besonders hochwertig gehärteter Stahl benutzt, können die Ringe dünner werden. Dann wird natürlich auch das Hemd leichter.
Ein Kubikmeter hochlegierter Stahl wiegt wirklich annähernd soviel wie ein Kubikmeter Weißblech.
Gruß
chamenos
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 15:37 |
|
|
|
135 Beiträge - Larp-Junkie
|
|
|
Genau das isses.
zwichen Stahl X und Stahl Y kann es zum teil sehr große Unterschiede geben,
zB: der Kohlenstoffgehalt, Elektrische Leitfähigkeit, Widerstand gegen Rost u.s.w.
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 17:12 |
|
|
|
250 Beiträge - Hardcore-Larper
|
|
|
Ich weiß es nicht von Metallen, aber meine Nachbarin ist Geologin. Und es ist erstaunlich wie durch physikalische Einflüsse die Kristallstruktur eines Chemisch identischen Materials völlig unterschiedlich ausfallen kann. Und damit auch Form und Dichte des Materials. Oder teils reicht schon die Einlagerung von Stoff b statt a in dieses Gitter, um sich das Gitter ganz anders ausbilden zu lassen.
Ich weiß nicht wies bei Metallen ist, aber per se vorstellbar wären solch deutliche Effekte in der Dichte durchaus, je nachdem wie mans eben bearbeitet und/oder legiert.
|
Taschentuch -
Ein kleines Viereck aus Seide oder Leinen, das zu verschiedenen niederen Verrichtungen im Gesicht verwendet wird und besonders bei Begräbnissen nützlich ist, um den Mangel an Tränen zu verbergen.
Ambrose Bierce, Wörterbuch des Teufels |
|
Beitrag vom 08.10.2007 - 23:01 |
|
|
|
60 Beiträge - Gewandungsgriller
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Klargen Dereni
Ich weiß nicht wies bei Metallen ist, aber per se vorstellbar wären solch deutliche Effekte in der Dichte durchaus, je nachdem wie mans eben bearbeitet und/oder legiert. |
Moin.
Nö. Geht nicht. Du kannst Stahl nicht "verdichten".
natürlich gibt es bestimmte Stahlveredler, die eine höhere Dichte als Eisen haben. Wolfram zum Beispiel. Aber erstens kommen da nur ein paar Prozent von in die Legierung und zweitens macht niemand Kettenhemden aus solchen Legierungen.
Da die Hemden nicht rostfrei sind hast Du in der Legierung jede Menge Eisen (ca. 99%) ein bisschen Kohlenstoff (unter 1%) und irgendwelchen Schmutz (Schwefel und Phosphor z.B.)
Bei Wikipedia gibt es eine nette Tabelle mit den Dichten fester Stoffe.
Stahl unlegiert : 7850kg/m3
Stahl legiert : 7900 kg/m3
Ob ein NICHT rostfreier Stahl härtbar wird und sich dann der Kettenhemdring eben nicht wie ein dünner (indischer) Nagel verbiegt, sondern schön federhart ist, entscheidet erstens die Wärmebehandlung und ob die auch funktioniert, wie sie soll, hängt vom Kohlenstoffgehalt der Legierung ab. Wir reden da aber über Unterschiede im Promillebereich.
Dein Beispiel mit den Mineralien hinkt. Sandstein z.B. hat eine Dichte von ca. 2400kg/m3 . Ist klar, dass das Zeug deutlich schwerer wird, sobald z. B. Metalle im Mineral eingelagert sind.
Die einzige Möglichkeit, Eisen wenigstens etwas "leichter" zu bekommen, ist es zu gießen. Gusseisen hat eine etwas (7200kg/m3) geringere Dichte. Sind halt Lufteinschlüsse mit drin. Aber ein Kettenhemd aus Guss geht nicht .
Unterschiede im Gewicht von Kettenhemden (vergleichbarer Größe) hängen einzig und allein von der Materialstärke der Ringe , der Anzahl der Ringe pro Quadratmeter und der Art des "Ringverschlusses" ab.
Ein Punktgeschweißter Ring ist natürlich etwas leichter als ein vernieteter. Und ein offener Ring ist einen Hauch leichter als ein geschweißter.
Gruß
chamenos
|
Beitrag vom 09.10.2007 - 10:16 |
|
|
|
250 Beiträge - Hardcore-Larper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von chamenos
Dein Beispiel mit den Mineralien hinkt. Sandstein z.B. hat eine Dichte von ca. 2400kg/m3 . Ist klar, dass das Zeug deutlich schwerer wird, sobald z. B. Metalle im Mineral eingelagert sind.
|
Das ist natürlich klar, die Reine Masse des Materials was eingelagert wird spielt natürlich auch eine Rolle. ABER abgesehen davon kann die Beigabe zusätzlicher Stoffe oder auch einfach nur verschiedene physikalische Prozesse Materialeigenschaften ganz erheblich verändern. Ein Beispiel das jeder aus dem Chemieunterricht kennt:
Kohle ----> Diamant
Chemisch sind beide überwiegend Kohlenstoff. Nur dass die Anordnung des Kohlenstoffs zum Kristallgitter in Abhängigkeit von Umwelteinflüssen deutlich unterschiedlich ist. Und damit auch diverse Materialeigenschaften, datunter die Dichte:
Steinkohle 1.350 (50 Prozent des Gewichtes und mehr als 70 Prozent des Volumens aus Kohlenstoff)
Diamant 3.510
Selbst wenn man da dann noch großzügig verschiedene Verunreinigungen zurechnet oder rausechnet kommt man zu dem Ergebnis, dass die Kohlenstoffanteile gänzlich unterschiedlich Dicht sind.
Darum ging es mir, nicht um die einfache Addition von "Atomgewichten". Aber ob das wie gesagt so deutlich auf Metalle anwendbar ist weiß ich nicht.
|
Taschentuch -
Ein kleines Viereck aus Seide oder Leinen, das zu verschiedenen niederen Verrichtungen im Gesicht verwendet wird und besonders bei Begräbnissen nützlich ist, um den Mangel an Tränen zu verbergen.
Ambrose Bierce, Wörterbuch des Teufels |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Klargen Dereni am 09.10.2007 - 11:02.
|
Beitrag vom 09.10.2007 - 11:00 |
|
|
|
980 Beiträge - Larp-Gott
|
|
|
Kurzer Einwurf
Zitat Nö. Geht nicht. Du kannst Stahl nicht "verdichten". |
Doch schon - was passiert denn beim Schmieden?!
Jetzt aber zurück zu Micha`s Thema, denn ich bin nämlich auch gespannt
|
Beitrag vom 09.10.2007 - 12:00 |
|
|
|
60 Beiträge - Gewandungsgriller
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Manfred Schwarzfels
Kurzer Einwurf
Doch schon - was passiert denn beim Schmieden?!
|
Mahlzeit.
Da wird der Stahl verformt, aber nicht verdichtet.
Und alles was ich bisher geschrieben habe dient einzig der Beantwortung der anfangs gestellten Frage.
Was die Hemden nun wirklich wiegen, kann allerdings nur der Anbieter oder eine Waage verläßlich klären.
Gruß
chamenos
|
Beitrag vom 09.10.2007 - 12:28 |
|
|
|
980 Beiträge - Larp-Gott
|
|
|
Ich möchte jetzt keinen Streit entfachen - das läge mir am Entferntesten doch...
...beim Schmieden wird der Abstand der Atome zueinander verkürzt - sie sind deshalb DICHTER aneinander als vorher - ich meine da kann man von Verdichtung sprechen...
|
Beitrag vom 09.10.2007 - 12:40 |
|