Autor |
|
|
|
3603 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Gruebelnder Nordmann
Mir sind solche, auf Kettengeflächt genieteten Teile, nur aus der arabischen Welt und Russland des Hochmittelalters bis frühe Neuzeit bekannt.
Diese Angabe mache ich jedoch ohne Gewähr. |
Aus dem Arabischen kenne ich das mit den Platten auf Kettengeflecht auch. So genannte Spiegelpanzer iirc, da sie wirklich auf Hochglanz poliert wurden.
|
Offizieller chronischer Nörgler in diesem Forum, daher: if I already stand convicted, why shouldn`t I commit the crime? |
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 13:33 |
|
|
|
235 Beiträge - Hardcore-Larper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Elrox
Ich wettere doch schon die ganze Zeit!
Wen es interessiert, der soll sich gefälligst selber bilden und nicht alles vorkauen lassen! Zumal Wiki-oder was auch immer Beiträge kein Garant für echtes Fachwissen sind.
Und dem mäßig interessierten Larper wird es eh egal sein, wann die erste Vollplatte rumgeflitzt ist. Es interessiert ihn vielmehr, was das Bier in der Taverne kostet, sofern er nicht einen Kasten selbst mitbringt. |
Lieber Elrox,
meinst du nicht, dass dein ewiges Rumgelabere und -genörgele den Leuten langsam mal (so wie mir gerade) auf den Senkel geht?
Dieses ist nunmal das Forum, in dem man Fragen stellen kann und den Unwissenden dann oft sogar eine qualifizierte Antwort gegeben werden kann. Jedenfalls war das mal so geplant.
Dank der Kommentare von dir und anderen, die nun aber relativ die Füsse still halten, ist es irgendwann mal zum Spam-Forum verkommen, sodass man nur noch reinschaut, wenn man sich mal wieder über irgendwas amüsieren oder ärgern will.
Das hat meiner Meinung nach Max mit der Mühe und Liebe, die er hier reinsteckt, einfach nicht verdient.
Du magst ein lieber und netter Kerl sein und machst auch einen tollen Met, aber tu uns allen einen Gefallen und halt hier endlich mal das Maul, wenn du nix vernünftiges beizutragen hast.
Und nun mal wieder BTT,
der Shluk, Sven oder sonstwer.
*Dieser Post ist rein privat und spiegelt nicht die Meinung des Handelshauses Traak wieder!*
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 15:01 |
|
|
|
135 Beiträge - Larp-Junkie
|
|
|
[/quote]
Das ist eine recht einfache Schwachstelle um den Harnisch zu knacken, zum Beispiel mit einm Stich. da lässt sich der Panzer letzlich einfach aufbrechen.
[/quote]
Das würde ich nicht unbedingt sagen.
Der Harnisch des späten Mittelalters ( 1420 - 1485 ) war am Kürass meistens segmentiert, oder auch fachmänisch Geschiftet. D.h: Brust und Bauchplatte waren voneinander getrennt, überlappten sich aber noch weit genug um keine Schwachstelle zu bilden. Sogesehen hat man dann in dieser region doppelten Schutz, da ja zwei Harnischbleche übereinander liegen.
Da gab es drei Varianten: die Gotisch Deutsche, die Mailändisch Italienische und die mischvarianten Französich - Burgundisch - Englisch.
Bei der Deutschen Variante waren Brust- und Bauchplatte
mit einer Gleitniete verbunden. wenn ihr euch einen Gotischen Kürass mal genau anseht, könnt ihr den Nietkopf sogar sehen. Der befindet sich genau da wo die Bauchplatte spitz zuläuft, meißt in einer Lilienform.
Das Loch der Niete auf der Bauchplatte ist normal rund.
Das Loch auf der Brustplatte ist jedoch ein langer Vertikaler ausschnitt, Werden die beiden Bleche nun dort miteinander vernietet, so kann die Niete und somit die Bauchplatte nach oben oder nach unten gleiten, wie in einer Schiene.
An den Flanken des Kürasses sind die Platten genauso verbunden.
http://www.olofsgillet.org/images/olofsgillet_050.jpg
http://www.olofsgillet.org/images/olofsgillet_051.jpg
http://www.olofsgillet.org/images/olofsgillet_058.jpg
Die Italienische Variante ist da etwas einfacher, sie besteht aus einem Ledergeschübe.
An der Brustplatte ist außen ein langer Lederriehmen befestigt, an der spitze der Bauchplatte eine Schnalle.
An der Flanke sind Italienische Bauch- und Brustplatten manchmal garnicht mit einander verbunden, wenn doch dann auch hier mit einem Ledergeschübe, das sich dann innen oder außen befinden kann.
http://www.olofsgillet.org/images/olofsgillet_040.jpg
http://www.olofsgillet.org/images/olofsgillet_074.jpg
http://www.olofsgillet.org/images/olofsgillet_076.jpg
Übrigens ist die art der Schiftung oft der erste Hinweis auf die Herkuft des Harnisches.
Wenn ihr einen Gotischen Harnisch seht, der aber ein Ledergeschübe an der Schiftung besitzt, so ist es ein Italienischer Exportharnisch "alla tedesca" - nach Deutscher Art. Denn Mailand war in sachen Rüstungexport Marktführend. Das war ein richtiger Industriezweig. ( Kriegstreiber )
Wie schon erwähnt gab es noch die Französichen, die Burgundischen und die Englischen mischvarianten.
Dabei handelt es sich um eine Verschmelzung beider Stiele, und das macht die Katalogisierung dieser Harnische extra schwer. Oft weiss man nicht ob es sich nun um einen Exportharnisch oder um einen Einheimischen Harnisch handelt. Denn nicht alle Harnische weisen Plattnermarken auf.
Und viele, sehr viele haben die Zeit nicht überdauert, denn es gab damals zehntausende Harnische aller Qualitäten. Wenn iht meint das wäre übertieben, so sei euch gesagt das der Harnisch im Spätmittelalter keine seltenheit mehr war, er war fast schon Massenware ( aber immer noch sehr teure Massenware ).
Es gibt z.B: Berichte in dehnen geschrieben steht das Karl der Kühne v. Bürgünd im Jahre des Herren 1476 mal ebenso ...Hust.. 2000 Harnische gekauft hat.
Dabei handelte es sich jedoch ausschlieslich um "Harnische von der Stange" also wirklich um Massenware in Einheitsgröße.
Oder auch die tatsache das ein Bürger einer Stadt wie Nürnberg, Augsburg, Regensburg u.s.w. der der Bürgerwehr angehöhrte, ein gewisses mindestmaß an Waffen und Rüstung stellen musste. Und das konnte sehr unterschiedlich ausfallen. Vom nur ein Helm bis Komplett,
je nach dem was er an Geld hatte und bereit war es für sein überleben auszugeben.
Spätere Harnische wie z.B: der Maximilianische sind zwar nicht mehr Geschiftet aber immer noch segmentiert.
Der Maxi Kürass besteht aus der Brustplatte die oben keinen Halsausschnitt besitzt, sondern einen geraden abschluss und einem seperatem Kragen. Dieser wird zuerst angelegt, dann die Brustplatte, wobei die Schulterriehmen der Brustplatte über den Kragen verlaufen.
http://www.myarmoury.com/albums/displayimage.php?album=12&pos=71
http://www.armamentarium.de/images/shop/t1-090-000-0032.jpg
Auch spätere Stiele weisen diese Technik auf.
http://www.myarmoury.com/albums/displayimage.php?album=12&pos=60
Der Vorteil einer Segmentierung liegt ganz klar auf der Hand: Beweglichkeit.
Und Beweglichkeit ist im Krieg verdammt wichtig, auch früher schon.
Ps: In bezug auf meinen Senf, Außnahmen gibt es natülich auch.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Björn Baltermorf am 05.02.2008 - 11:31.
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 15:36 |
|
|
|
3603 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
Björn: Yay! Klasse Posting
ich bezog das mit der Schwachstelle bei LARPharnischn auf diese Verschluss art mit riemen (mit schnalle) quer über den Bauch, mit minimaler Überlappung, wenn überhaupt. richtiges Geschübe bzw. ein geteilter Harnisch wie von dir beschrieben, ist da natürlich eine völlig andere Liga
Gregor, wundrt sich, warum die Bilder in seinem Posting nicht mehr da sind.
|
Offizieller chronischer Nörgler in diesem Forum, daher: if I already stand convicted, why shouldn`t I commit the crime? |
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 15:48 |
|
|
|
135 Beiträge - Larp-Junkie
|
|
|
Danke Sigi
und auch Björn wundert sich warum deine Bilder nicht mehr da sind
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 16:04 |
|
|
|
3603 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
ich werd die heute abend noch mal posten. vielleicht bearbeitet mit Fotoshop. So mit Roten Pfeilen, die auf Schwachstellen hinweisen!
|
Offizieller chronischer Nörgler in diesem Forum, daher: if I already stand convicted, why shouldn`t I commit the crime? |
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 16:08 |
|
|
|
135 Beiträge - Larp-Junkie
|
|
|
Freue mich drauf, aber bitte auch so hochauflösend, das man die risse im Blech sehen kann.
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 16:11 |
|
|
|
3603 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Björn Baltermorf
Freue mich drauf, aber bitte auch so hochauflösend, das man die risse im Blech sehen kann. |
I`ll try. aber bei dem gotischen knechtischen Harnisch werd ich wohl vergebens nach Rissen suchen...
Gregor, spart derzeit auf den gotischen Harnisch aus dem Posting oben
|
Offizieller chronischer Nörgler in diesem Forum, daher: if I already stand convicted, why shouldn`t I commit the crime? |
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 16:14 |
|
|
|
417 Beiträge - Alter Hase
|
|
|
Ick rate einfach mal: Seit der Gotik?
Später gab's die wohl auch von der Stange, also so wie heute bei Mytholon & Co.
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 17:38 |
|
|
|
3603 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Ajantis
Ick rate einfach mal: Seit der Gotik?
Später gab's die wohl auch von der Stange, also so wie heute bei Mytholon & Co. |
Der Kandidat erhält 100 Gummipunkte!
So falsch ist das gar nicht. das ausgehende 15. Jh., also die Spätgotik, sah die ersten, wirklich kompletten Vollrüstungen.
Und ja, es gab später auch Panzer von der Stange. Karl der Kühne hat mal 2000 Harnische gekauft...
Edit: komisch, die Bildlinks zu den Harnischen sind noch da, aber das System zeigt die Bilder nicht an
|
Offizieller chronischer Nörgler in diesem Forum, daher: if I already stand convicted, why shouldn`t I commit the crime? |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Siegbert am 04.02.2008 - 20:26.
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 19:18 |
|
|
|
58 Beiträge - Gewandungsgriller
|
|
|
kleiner tip: donnerstags ist der eintritt für die dauerausstellungen in den museen frei
im dhm gibts ja auch nen ma-teil, wenn ihr euch so dafür interessiert...
|
Beitrag vom 04.02.2008 - 23:15 |
|
|
|
197 Beiträge - Hardcore-Larper
|
|
|
Ich interpretiere mal ganz dreist: es ist also eigentlich fast schon historisch richtiger wenn ich mir Mytholon-Massenware als Platte anziehe, weil früher die Massenware auch überwogen hat. Denn damals ist es wie heute: die, die sich einen angepassten Harnisch leisten können tun es und die es sich nicht leisten können, kaufen Massenware um nicht sofort zu sterben.. interessant!
|
"...,mind tricks don`t work on me. Only money."
|
|
Beitrag vom 07.02.2008 - 13:36 |
|
|
|
3603 Beiträge - JackassLarper
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Arkas
Ich interpretiere mal ganz dreist: es ist also eigentlich fast schon historisch richtiger wenn ich mir Mytholon-Massenware als Platte anziehe, weil früher die Massenware auch überwogen hat. |
Sehr dreist interpetiert, Thomas!
Auch die Massenware war trotzdem von einer deutlich höhren Qualität, als es die handelsübliche Fantasy-Platte mit Bauchverschluss je sein wird. Imho zumindest
|
Offizieller chronischer Nörgler in diesem Forum, daher: if I already stand convicted, why shouldn`t I commit the crime? |
|
Beitrag vom 07.02.2008 - 13:39 |
|
|
|
135 Beiträge - Larp-Junkie
|
|
|
Rüstungen und auch Waffen sind manchmal wie Autos,
da gibt es den Trabbi und den Trans Am ( der Knight Rider )
Da gibt es einfach alles and Qualitäten.
Je nachdem was man sich leisten kann und will.
Wohlgemerkt, es gab dahmals auch schon Fälscher.
Z.B: Die Waffen Schmiede des Passauer Wolfes, ein Markenzeichen das sehr oft gefälscht wurde.
|
Beitrag vom 07.02.2008 - 23:42 |
|
|
|
417 Beiträge - Alter Hase
|
|
|
Na ja, man darf aber nicht vergessen:
Nur weil im 15. Jahrhundert der Plattenpanzer die effektivste Rüstung war (viele verwechseln kampftaugliche Vollplatten mit einer Tunierrüstung für's Tjosten - die war für den Nahkampf auf dem Schlachfeld gänzlich ungeeignet) heißt das noch lange nicht, dass sich die auch alle leisten konnten. Einige Adelige rüsteten selbst im 15. Jahrhundert ihre Kämpen noch mit veralteten Schuppen-, Kettenpanzern und Courboullis aus, weil sie einfach kein Geld für neue Rüstungen ausgeben wollten und diese alten Rüstung sich meist seit Ewigkeiten im Besitz der Familie befanden.
Und das eine solche Rüstung ein Garant für einen möglichen Sieg war ist auch ein Irrglaube. Ich weiß nicht mehr wann genau das war und ob die Habsburger oder Hohenzollern diese Schlacht verloren. Aber auf jeden Fall hat ein Heer mit ca. 2000 Rittern in Vollplatte gegen einen Haufen Freier Männer aus der Schweiz (ca. 600 - 800 Mann?) ohne effektive Rüstung eine Schlacht verloren. Der Obermacker von den Habsburger/Hohenzollern (oder waren's doch die Staufen? ne, ick glaub nicht) befahl seinen Männern in Vollplatte abzusteigen und eine Front mit ihren Piken zu bilden. Die Schweizer die den Angriff abwehren wollten verloren bei der ersten Welle ca. 60 Mann, die Gegenseite keinen. Dann, der Mann ist heute ein Nationalheld in der Schweiz, stieß einer mit seiner Hellebarde vor, schlug mit seiner Waffe eine Bresche in die Reihe der Volldosen, wurde dabei aufgespießt und schrie, "Der Freyheid eene Gasse!" und starb und anschließend stürmten die Schweizer in die Bresche, drückten alle Volldosen zu Boden und schlugen das zahlenmäßig weit aus überlegene Heer, das an sich ja auch noch besser ausgerüstet und angeblich besser ausgebildet war - genaue Namen und Daten habe ich vergessen, aber wer sich für sowas interessiert kann ja mal googlen.
Was war noch mal das Thema?
|
Beitrag vom 10.02.2008 - 11:27 |
|