2202 Beiträge - Qualitätslarper
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moinsen, ich wollte die aktuelle fahrrad-diskussion nur mal eben ausm haßthread ausgliedern. hier der bisherige verlauf:
Zitat fin laure:
Ich hasse Montage und Radfahrer. Ich hatte heute morgen einen Autounfall. Bin einem draufgefahren, der für einen Radfahrer bremsen musste, der bei Rot gefahren ist. Tolle Wurst. 25 Euro Strafe, weil ich draufgefahren bin und auf dem Schaden bleib ich sitzen, weil es ein Firmenwagen ist. Warum hat der den Radfahrer nicht einfach zu Brei gefahren?
Ich bin definitiv dafür, dass auch Radfahrer eine Prüfung ablegen müssen, um nachzuweisen, dass sie die StVo kennen. Pisser, allesamt. Krepiert doch einfach
Fin will geknuddelt werden |
Zitat coy:
ich hasse autofahrer die über radfahrer schimpfen. besonders wenn sie ihnen einen tödlichen verkehrsunfall wünschen.
radfahrer sind die schwächsten und haben garantiert noch niemanden totgefahren. werden aber im gegenzug von autofahrern und UND fußgängern nicht als gleichwertige verkehrsteilnehmer anerkannt.
werden briefmarkenhochkant mit 60 inner 30er zone überholt und wenn man den autofahrer anmotzt heißt es nur "was haste denn? is doch nix passiert!"
oder der autofahrer und sein kumpel steigen aus und warten an der nächsten ecke auf dich und wollen dich zusammenschlagen oder verfolgen dich durch die halbe stadt. und der radfahrer ist immer allein. nix zeuge und günstige falschaussage.
"ich hab n auto, ich hab viel mehr recht auf die straße als der radfahrer. der muß sich gefälligst unterordnen!"
es sterben jedes jahr ne menge radfahrer. und zwar nicht weil sie sich nicht an die verkehrsregeln halten sondern weil viele autofahrer nicht gucken, sie einfach nicht für voll nehmen.
und ich möchte nicht eines tages überfahren werden weil ein autofahrer grade frust, die haßkappe, zeitdruck hat oder einfach nur nicht aufpaßt und mich nicht für voll nimmt!!!
radfahren in berlin ist jedesmal lebensgefährlich. und dann muß man sich noch leute anhören die einem sagen wie scheiße radfahrer sind. jeder autofahrer sollte mindestens 100stunden innenstadt-radfahrerfahrung nachweisen können damit er mal weiß wie n radfahrer denkt und auf sein überleben achten muß.
und mit der einstellung kannste ne rolle stacheldraht knuddeln!! |
Zitat ark:
@Fin
Ich hasse Radfahrer ebenso, besonders wenn sie denken sie wären ja so schwach und arm, dabei aber die Verkehrsregeln kein bissle einhalten.
@Coy,
deine so armen Radfahrer fahren sehr wohl Leute um und auch schon tot, nur weils ie über rot rasen, keine Sicherheitsabstände kennen, durch Fußgängerzonen rasen, das Recht des Schwächeren (Fußgänger) nicht anerkennen, etc. - warum sollt eich dann auf sie Rücksicht nehmen? Wenn ich Radfahrer habe, fahre ich möglichstweit rechts an einer roten Ampel, so dass sie entweder absteigen dürfen oder den meist vorhandenen Radweg nutzen müssen. Und weißt du was, ich liebe das, wenn die Affen sich dann aufregen, weil sie nicht über rot fahren können... aber das war ja der Hass-Thread... |
Zitat fredo:
Typisch Berlin....
das kriegt man auch nur hier zu sehen...
Radfahrer die ungestraft über eine Rote Ampel fahren...
in andren Städten ist dann der Autoführerschein wech...
aber nö hier ist das ja nicht so schlimm und im Ostern erst recht nicht....
da fährt man ja auch nachts ohne Licht, egal ob da nen Kind den Beifahrer spielt...
Fin ich kann dich verstehen...
Ich hasse Polizisten die sich das anschauen aber nix machen! |
Zitat ark:
Das Problem sind eher die Richter. Versuche ich einen Radfahrer anzuhalten wird dieser in der Regel weiter fahren, also hole ich ihm vom Rad. Ist im Sinne des Gesetzes auch alles legitim... - sehen Berliner Richter anders, da hast du ganz schnell eine KV im Amt dran deswegen. Und ganz im Ernst, ich habe kein Bock auf dieses Ärgerniss nur weil ein Radfahrer ohne Licht oder über eine rot abstrahlende LZA fährt. Da sehe ich lieber zu, wie er sich dann überfahren lässt und versuche dann Erste Hilfe zu leisten... -_-" |
Zitat fin laure:
Ich denke mal, da gibt es von beiden Seiten Geschichten, von denen eine schlimmer ist als die andere. In diesem Moment hatte ich einfach eine Scheiß-Wut auf den Wichser, der mal wieder keinen Bock hatte, sich an die Regeln zu halten. Natürlich will ich ihn nicht totfahren. Aber die Story von den ach-so-armen Radfahrern kaufe ich Dir nicht ab, Coy. Diese ach-so-armen Radfahrer, die über die Bürgersteige heizen und die Fußgänger vollmotzen, weil sie nicht zur Seite gehen, hängen mir zum Hals raus. Ebenso diese Kandidaten, die bei Dunkelheit ohne Licht fahren, bei Rot fahren oder in die falsche Richtung, oder einfach ohne zu gucken über die Kreuzung heizen. Und wenn dann was passiert, wird laut geschrien und der Autofahrer hat die Schuld. Ich rase nicht mit 100 Sachen durch die Stadt, kenne den Schulterblick (wende ihn auch an) und überhole Radfahrer nicht mit 60 und ohne Abstand. Fährt mir ein Rad-Rowdy irgendwann mal vor die Karre, hat er nicht mit Mitleid zu rechnen. Unfälle können passieren, aber wer das absichtlich herbeiführt oder in Kauf nimmt, ist selber schuld.
Im Sommer fahre ich selbst mit dem Rad und ich halte mich an die Verkehrsregeln. Ganz einfach. Wer das nicht kann oder will, hat im Straßenverkehr nichts zu suchen. Egal ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger. |
Zitat klargen:
Ui, hier Sprüht ja das gegenseitige Verständnis...
Ich hasse Autofahrer, die sich die Spezifischen Probleme und Gefahren des Radfahrens nicht klar machen, oder wenn sie ihnen Klar sind, keine Rücksicht darauf nehmen.
Ich hasse Radfahrer, die sich nicht an die vereinbarten Regeln halten wollen, oder die sich nicht vernünftig über eben diese Regeln informieren. Da ist eine Menge schlichter Unkenntnis drin, denn das was man vllt. mal inner Grundschule an Fahradschulung gemacht hat... Nunja. Da sollte sich jeder Radfahrer aktiv drum bemühen, denn diejenigen die nicht auch einen Führerschein haben und ihn aktiv benutzen haben von tuten und blasen auf der Straße keine Ahnung, was ihnen anzulasten ist.
Wie wärs wenn jeder mal anstatt blind zu behaupten "alle Autofahrer sind A...-Löcher" oder "alle Radfahrer sind Penner" darüber nachdenkt, was für Probleme für die andere Fraktion aus dem eigenen Verhalten entstehen, und diese zu vermeiden Suchen, dann leben alle Streßfreier und gesünder.
Ich für meinen Teil habe 2006 rund 1200 km innerstädtisch auf dem Fahrad zurückgelegt (und das weiß gott nicht im Bummel-Modus)t. Dabei habe ich sehr freundliche und rücksichtsvolle Autofahrer getroffen, und auch welche, die sich ziemlich daneben benommen haben. Dabei habe ich mich so gut es ging Autofahrerfreundlich verhalten. Allerdings sind mir auch Fehler unterlaufen, bei denen ich dankbar war, dass die Autofahrer besser aufgepasst haben als ich.
Seit September bin ich motorisiert unterwegs, wenn auch "nur" Zweirädrig, was allerdings ein gutes Bindeglied darstellt zwischen "Fahrrad" und "Auto." Das waren bislang rund 2500km innerstädtisch. Dabei habe ich ebenso gute wie schlechte Erfahrungen mit Radfahrern (und Autofahrern) gemacht, und einen beim Rechtsabbiegen fast abgeschossen weil er abends ohne Licht unterwegs war. Und ich ein bisschen Nachlässig in den Spiegel geguckt habe, wie man ehrlicherweise dazu sagen muss.
Ein Licht hätte ich ohne Probleme wahrgenommen. Nur sollte ich halt auch damit rechnen, dass andere Fehler machen, wie z.B. ohne Licht fahren. Und nun kommt mir nicht mit "selbst Schuld!" Ein Larper, der ohne Vollplatte Larpt ist selber Schuld, wenn er einen blauen Fleck bekommt, und ein Larper, der ohne Vollvisier kämpft, ist selber schuld, wenn er einen Zahn oder ein Auge einbüßt!
Ach ja: Zu den Radwegen in Berlin: Es gibt einige Kleinode, deren Existenz ich mit großer Freude vernehme und sie natürlich auch benutze. Die meisten sind leider so gebaut, dass die Mutti mit Kind sie bequem und nutzen kann, oder die Oma. Für einen zügigen Radfahrer, der eine Reisegeschwindigkeit von 30 bis 35 km/h erreicht sind sie leider eine Gefahr für Leib und Leben (das eigene so wie das der Kinder die hinter den Blumenkübeln links und Rechts verstecken spielen...). Und solange nicht durch Beschilderung eine Pflicht besteht, nutze ich sie dann auch nicht, sondern die Fahrbahn. Wer jetzt "Behinderung" schreit, dem kann ich sagen: "Tut mir leid, ganz vermeiden kann ich diese leider nicht, aber ich bemühe mich sie klein zu halten so gut es geht." Und außerdem möge er an Mofas denken, die auf der Straße fahren MÜSSEN, maximal 25 km/h erreichen und die ich als Radler im Ampelsprint locker in die Tasche stecke. Oder an die Motorroller, die zwar 45 schaffen, die jedoch anner Ampel auch nicht aus dem Knick kommen. (Meist dann noch mit 2 Teenies beladen...) |
Zitat fin laure:
Ich rede nicht von "Fehler machen". Und ich schere auch nicht alle Radfahrer über einen Kamm. Ich rede von denen, die sich verhalten wie eine wilde Sau. Davon gibt es weiß Gott genug (ebenso bei Autofahrern, das streite ich ja gar nicht ab). Und ich rede von denen, die absichtlich Regeln brechen und das damit rechtfertigen, dass sie ja die Schwächeren seien und deshalb alles Rücksicht zu nehmen hat. Der Radfahrer, der wie ein Vollidiot den Bürgersteig runtergebrettert ist und meiner Mutter, die aus der Tür kam, die Schulter ausgekugelt hat, und sich dann noch verpisst hat, hat sicher keinen Fehler gemacht. Er hat Gesetze gebrochen. Für diesen "Unfall" landet ein Autofahrer im schlimmsten Fall im Knast. Fußgänger umgefahren, Fahrerflucht...
Warum gilt das für Radfahrer nicht? Genau, weil sie einfach wegfahren können, kein Kennzeichen haben und somit anonym bleiben. Wenn man den Kerl dann noch vom Rad holt, hat man selbst eine Anzeige am Hals. Natürlich sind nicht alle so, aber wenn man so jemandem begegnet, kriegt man halt einen Hals.
Fehler können passieren, aber wissentlich Vorschriften zu ignorieren, die der Sicherheit aller dienen, weil einem sowieso nichts passieren kann, halte ich eben für verwerflich. Ich finde den Vergleich mit dem fehlenden Helm nicht angebracht (ist der Radfahrer, der ohne Helm einen Unfall hat und stirbt, auch selbst schuld?). Der LARPer, der trotz Verbot mit vollem Tempo in die Schlachtreihe charged und sich dabei an einem Stein, auf den er nach dem Stolpern gedonnert ist, ein Loch in den Schädel schlägt, der ist selbst schuld. So rum wird ein Schuh draus. Oder derjenige, der stockbesoffen in die Schlacht rennt und sich sein eigenes Schwert in die Zahnreihe kloppt, ist selbst schuld.
Es geht nicht um Fehler, die können passieren. Aber das bewusste Ignorieren von bestehenden Regeln und Vorschriften, das ist jedem einzelnen anzulasten. Wenn ich rechts abbiege und nicht gucke, dabei einen Radfahrer umfahre, glaub mir, dann steh ich dafür gerade und werde wahrscheinlich meines Lebens nicht mehr froh. |
jetzt kanns weitergehen ;-)
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