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Allgemeines (hier gilt alles m/f !!)
Dieser Beitrag befasst sich ausschließlich mit der Darstellung von ADEL im Besonderen. Ritter fallen (in diesem Beilag) nicht darunter und werden (wenn ich Zeit dazu finde), von mir mal später beschrieben. Also Adel ist in diesem Beitrag alles ab „Baron“ aufwärts. Wer also nicht vorhat jemals reinen Adel zu spielen, kann dies getrost vergessen und irgendwas Spannenderes lesen.
Und bevor das Gejammer der Ritter losgeht... manchmal sind Ritter adlig und manchmal eben nicht.
Männliche Adlige sind OFT Ritter... müssen es aber nicht sein und weiter gilt, dass viele Ritter adlig sind, aber ist dies nicht unbedingt Voraussetzung. Bestes Beispiel hierfür sind vielleicht die polnischen Ritter / Adligen.
Was ich eigentlich nur sagen will ist, dass das hier geschriebene für Ritter gelten kann aber nicht muss.
Und als allerwichtigstes... ES IST ALLES NUR MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG !!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Brian am 26.03.2007 - 17:54.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 19:20 |
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Was ist Adel und wer gehört dazu? |
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Tja, diese Frage zu beantworten ist gar nicht mal so leicht. Wenn man an Adel denkt hat man oft „von und zu“ und so was im Kopf. Dies ist aber bei weitem nicht alles, sondern NUR der Aspekt des Feudaladels. Der Begriff „Adel“ lässt sich mittlerweile auf viele Dinge ausdehnen. Ich zähle mal einfach so auf, was mir so an möglichen Adel einfällt:
1.) Der Feudaladel
Belehnte Leute, also Menschen, die ein normalerweise riesiges Stück Land von jemanden geliehen bekommen haben um dieses zu verwalten
2.) Der Geburtsadel
Menschen, denen das Land gehört auf dem sie leben. 1 und 2 vermischt sich sehr häufig
3.) „Kirchenadel“
Zum Beispiel Bischöffe. Weltliche und klerikale Macht waren nicht immer getrennt. z.B. war der Erzbischoff von mainz (den legenden nach) ein großer Ritter und Tunierkämpfer. Hier fällt alles drunter was mehr als nur ein einfacher Prediger / Mönch ist.
4.) „Geldadel“
Zum Beispiel große Freibauern und reiche Kaufleute, die das Geld und die Macht für 1 und 2 haben aber leider nicht „von Stand“ sind.
5.) „Stehkragen-Proletariat“
Zum Beispiel Reiche Handwerker und Manufakturen- / Minenbesitzers. Diese haben einen etwas anderen Spielansatz und werden deswegen von mir extra aufgeführt, gelten aber prinzipiell auch als 4.
6.) Usurpatoren
Auch gerne als „Warlords“ bezeichnet. Schönes Beispiel hierfür ist Wilhelm der Eroberer. Also Leute von ursprünglich relativ geringem Stand, die sich durch Ehrgeiz, Brutalität, Skrupellosigkeit und oft auch Glück nach ganz oben geboxt haben.
Wahrscheinlich gibt’s noch viel mehr Möglichkeiten, aber mehr fallen mir jetzt gerade mal nicht ein. Die Frage ist nun, was ist allen Gemeinsam?
Die Antwort ist relativ simpel und beantwortet auch schon die Frage, wie dieses Charklasse beim LARP zu spielen ist.
ALLE OBEN GENANNTEN SIND VORNE !!
Oder auch anders gesagt, sie sind die ersten Ihrer Art, sie sind die Creme, hinter ihnen fängt die Schlange an, wo sie stehen ist automatisch vorne!
Das MUSS im Spiel ganz eindeutig werden, ansonsten ist eine Adelsdarstellung im besten Falle schlecht und wird sehr schnell zur Lachnummer.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Brian / Justin am 27.10.2008 - 21:29.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 19:23 |
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Darstellung (Grundsätzliches) |
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Im LARP ist eine Darstellung von Adel extrem schwierig.
Das Problem liegt auf der Hand- man versucht jemanden extrem Wichtigen darzustellen und stellt dann fest, dass einer wichtiger als der Nächste ist... jeder angeranzte Abenteurer hat einen Halbgott als Vater und ist eigentlich der Prinz von sowieso nur wurde er halt verstoßen und rennt jetzt inkognito rum... sicher überspitzt dargestellt... aber ich denke ihr versteht schon was ich meine.
Viele Adlige umgehen das, indem sie entweder nur auf CONs fahren, wo sie unter sich sind (Hofhaltungen) oder
1.) in der Bedeutungslosigkeit untergehen oder
2.) machen einen auf so dicke Hose, dass es ALLE Outtime anpisst
Zu 1.)
Das ist KEIN Adelsspiel und dann könnte man’s auch genauso gut lassen. Schade um die schöne Characterklasse. Wäre vielleicht zu vergleichen mit einem Magier der nicht zaubern kann.
Zu 2.)
Dies ist der häufigere Fall, weil viele 1. sehen.
Das Problem ist hier allerdings, dass Adel NUR und AUSSCHLIESSLICH von der Akzeptanz der anderen Spieler lebt. Wer hier übertreibt, spielt ganz schnell ganz alleine und gilt als P-Nase... leider. Dies sind dann die Leute, die den Adel so in Verruf bringen.
Um’s kurz zu machen. Adel zu spielen ist die ständige Gratwanderung zwischen „nicht erkannt werden“ und „alle OT anzupissen“. Das ist nicht einfach und setzt eine gewisse Sensibilität voraus.
Persönlich würde ich also die Charklasse „Adel“ nur Leuten empfehlen, die charakterlich und sozial gefestigt sind, LARP als Spiel MITEINANDER begreifen und diese Klasse nicht nur deshalb wählen um OT irgendwas zu kompensieren. Kein Scheiss... letzterer Punkt kann wirklich zu argen psychischen Problemen führen.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Brian am 26.03.2007 - 18:01.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 19:26 |
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Wer sich für Adelsdarstellung interessiert, dem sei die aktuelle Ausgabe der Larpzeit empfohlen. Dort bekommt man sehr gute Tips zur Darstellung von Adel, die sich nicht auf Gewandung und Ausrüstung beziehen. Wer allerdings schon mal einen Rhetorikkursus oder eine Managerschulung besucht hat, oder aber Psychologie / Soziologie jenseits des dritten Semesters studiert, wird da allerdings nichts Neues finden. (wer allerdings ein paar Tips von mir auf die Schnelle haben möchte, kann mich gern per IM anschreiben)
Wie oben bereits erwähnt, lebt Adel von der Akzeptanz der anderen Spieler. Das eindeutige Ziel ist es also, es den anderen Spielern so leicht wie möglich zu machen als Adliger erkannt und dementsprechend auch angespielt zu werden. Ein leichtes optisches Erkennen erspart einem das „Overposing“ und man behält seine Freunde
Aus diesem Grunde werde ich mich mal auf den Aspekt der optischen Darstellung konzentrieren:
1.)
Adelsdarstellung ist entweder teuer oder sehr aufwendig oder auch beides. Wer das Geld oder die Zeit nicht aufwenden will oder kann, sollte einfach die Finger davon lassen und etwas weiter unten in der Hierarchie anfangen...
Junker anstatt Herzog!
Ein schön dargestellter Junker ist mir 1000mal lieber als ein idiotischer Herzog, Fürst oder was weiß ich.
2.)
Accessoires und Ambiente sind extrem wichtig. Ein hübscher Pavillon, nette Dekoration, Sitzgelegenheiten um auch mal einen Gast zu empfangen, Geschirr, eine Obstschale... all so’n Kram halt. Jedes einzelne Stück trägt ein kleines Stück dazu bei, den Gesamteindruck in „Besonders / Anders / Adlig“ zu verwandeln. Logischerweise sollten die Sachen auch irgendwie zum Char passen.
3.)
Das ALLERWICHTIGSTE !!! Kleidung, Kleidung und nochmals Kleidung !!!
Weil es mir schon passiert ist, hier ein paar Beispiele was ich definitiv NICHT akzeptiere (als SC wohlgemerkt... als NSC wäre es O.K.):
Eine Baroness in einem weißen Kleidchen im amerikanischen Südstaaten Look, mit Schirmchen und Hütchen UND mit Dreadlocks und mehr Ringe in der Fresse als ich am Kettenhemd habe.
Ein Baron mit BW-Stiefeln, Lederhose, weissem Rüschenhemd (mit sichtbaren T-Shirt am Kragen), schwarzem Panesamt-Uumhang und schwarzem Panesamt-Barett... dass er 5 Ritter in Mytholon-Dosen dabei hatte, fand ich auch nicht sehr aufwertend.
Eine Ritterin mit BW-Stiefeln, Schnürrlederjeans, einem Hemd von undefinierbarer braun-grauer Farbe, die mir als Legitimation einen Ring aus einem Kaugummiautomaten zeigte und mir (plus ganz Drakenstein ) den Krieg erklären wollte.
... und einiges mehr... aber ich denke, das Prinzip ist klar geworden...
Zitat Original geschrieben von Alena
Hier noch einige Ergänzungswünsche:
Accessoires im Sinne von Mindestlederaussattung (Gewandungsgürtel UND Schwertgürtel, was bei vielen leider nicht getrennt wird, und natürlich was da so drangehört), Ess- und Beimessern, Geschirr und Trinkpokal etc...
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Zitat Original geschrieben von ElGvaldi
Ich finde eines sehr wichtig bei Thema Adel was noch einmal erwähnt werden sollte.
Adel sollte nur spielen wer lange genug dabei ist únd den Hintergrund sprich Klamotte, Aufteten, und entsprechende Punkte mitbringt.
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Zitat Original geschrieben von Alena
... ein Spieler mit 0 Contagen, keinerlei Gefolge, aber dem Anspruch, doch fürstliche Gnaden tituliert zu werden, einen knubbeligen Eindruck macht.
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Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zuletzt von Brian am 28.03.2007 - 23:09.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 19:31 |
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Adlige haben das Recht ein Wappen zu tragen und sollten dies auch unbedingt tun. Ein entsprechender Schild oder ein Banner, das gut sichtbar vor dem Zelt etabliert wird, ist eine sehr große Hilfe um schnell als Adliger identifiziert zu werden.
Meine Empfehlung, haltet euer Wappen so einfach wie möglich:
1. Einfache Farben
Zwei Farben die sich gut voneinander unterscheiden sind hilfreich. Also immer SEHR hell mit SEHR dunkel. Kein Mensch kann sich x verschieden Farbnuancen merken oder gar beschreiben.
Gut ist z.B. rot-weiss, grün-gelb, usw.
Schlecht ist z.B. blau-schwarz oder grün-schwarz.
Lasst Euch bloß nicht von irgendwelchen selbsternannten Experten beirren, die Euch blöde anmachen, weil euer Wappen „Farbe-auf-Farbe“ oder gar „Metall-auf-Metall“ zeigt. Die haben nämlich mal so was gelesen, was sich auf die französische Wappenkunde bezieht ...(und kleine Anmerkung am Rande... ich hätte gern mal den Herold gesehen, der sich über den englischen König (rot/blau) oder den Papst (gold/silber) lustig macht, weil die ein „falschfarbenes Wappen" tragen).
Wichtig ist nur eins... das Wappen muss gut lesbar sein !!
2. Einfache Symbolik
Ein oder zwei einfache Symbole auf dem Wappen sind vollkommen ausreichend. Denkt dran, ihr wollt schnell und auf große Entfernung erkannt werden.
Zusammengefasst:
Ihr könntet beschrieben werden als:
„Der Typ mit dem komischen gräulichen, leberwurstfarbenen auf blutwurstfarbenen Wappenrock und dem, äh, was soll das sein... keine Ahnung, auf der Brust.“
Oder
„Die Dame in in grün mit goldenem Panther (Drache) / Der Herr in blau mit weißem Pferd“
Hier als Beispiel das Wappen von Karin aka Katharina und mein eigenes:
Karins Wappen (grün / gold)
Mein Wappen (weiss / blau)
Wenn ihr euch für eine Farbe entschieden habt, könnt ihr Eure Gewandung drauf abstimmen um so den Eindruck zu verstärken. In meinem Falle ist die Primärfarbe also blau... und irgendwie hat alles was ich so an Klamotten habe mit blau zu tun.
Tipp:
Mein persönliches Highlight ist es, wenn ein Adliger einen Ring trägt, der gut sichtbar sein Wappen zeigt. Aber woher nehmen? Einen Ring (womöglich mit Lagenstein) aus Gold oder Silber machen lassen ist ziemlich teuer.
Eine Möglichkeit wäre, sich einen Ring aus Fimo zu basteln und den Silber anzumalen oder, was ich besser finde, einen Wappenring auf dem Trödel oder bei Ebay günstig zu kaufen und danach das Banner und die restliche Heraldik zu erstellen.
Dieser Beitrag wurde 8 mal editiert, zuletzt von Brian / Justin am 30.10.2008 - 13:19.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 19:36 |
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Hier geht's zu Surja's Super Übersicht über die Geschichte der Farben =>
Farben und Ihre Bedeutung
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Adel, also Personen die vorne stehen gibt und gab es in jeder Kultur und in jeder Region dieser Erde. Und ja, auch beim Fantasy ist das so. Es mag hier zum Beispiel den Ältesten der Elfen geben (Elrond ) oder einen Zwergenkönig (Thorin Eichenschild ) oder einen Orc-Oberboss oder sogar einen Chaoschampion ...
All jenen ist gemeinsam, das sie sich im Auftreten UND ganz besonders (Ausnahme sind vielleicht Elfen) in der Gewandung von ihren Artgenossen unterscheiden.
Da hier die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt sind, gilt prinzipiel folgendes:
Die gleiche Klamotte wie alle Anderen NUR um Längen aufgepimpt !!!
Da die meisten Leute eine relativ genaue Vorstellung von den Klamotten im west-europäischen Mittelalter haben fällt hier eine Unterscheidung leichter und erleichtert so auch die Adelsdarstellung.
Woher kommt aber nun das überlieferte Bild der Gewandung im Mittelallter, woher weiss man so genau was der Bauer und was der Edelmann getragen hat ?
Die Antwort ist einfach... es wurde aufgeschrieben und als Gesetz definiert... in sogenannten Ständeordnungen. Hintergrund ist der, dass der Adel seinen Machtanspruch (der ja eigentlich auf Metaphysik basiert ) gut deutlich jedermann sichtbar machen wollte und jedermann, jederzeit an seinen Platz erinnern wollte.
Es war z.B. Bauern bei schwerer Strafe verboten Farben zu tragen. Sie mussten sich in schwarz oder braun oder anderen Naturtönen kleiden. Daher kommt es auch, dass schwarz und braun als bescheidene Farben gelten und von klerikalen Orden übernommen wurde. Einzige Ausnahmen von dieser Farbregel sind ein einfaches blass-blaues oder blass-grünes Gewand, dass zu Feiertagen oder zum Kirchbesuch getragen werden durfte.
Eine weitere Ausnahme ist das blass-gelb. Diese Farbe wurde mit Pisse hergestellt und galt deshalb als unrein und nicht sehr erstrebenswert. Sie wurde dazu benutzt um "unerwünschte" (aber oft unverzichtbare) Personen von Weitem zu kennzeichnen. So mussten z.B. oft Prostituierte oder Nichtchristen (zumeist Juden) irgenndwo ein blass-gelbes Kleidungsstück tragen. Ich bin mir nicht sicher... aber ich glaube Bader mussten das auch. Sie trugen ein gelbes Kopftuch... kann mich da aber auch irren.
Achtung: obiges gilt nur blass-gelb! Ein kräftiges Sonnen- oder Goldgelb war sehr teuer herzustellen und galt als extrem schick !!
Aus all dem folgt, dass Adel schlicht und ergreifend Farben tragen MUSS... je kräftiger je besser... blasse Farben sind IMMER ungeeignet. Persönlich finde ich es am schönsten, wenn die getragenen Farben irgendwie die Wappenfarben spiegeln und miteinader harmonieren.
Tipp (für die die es betreffen kann)
Wenn man Farbenblind ist, sollte man UNBEDINGT als Wappenfarbe schwarz-weiss wählen. Das sieht zum einen sehr gut aus und erspart so manchen Fauxpax.
Aus dieser Farbdarstellung des Adels entwickelte sich irgendwann ein Code, der bis heute noch so halb überliefert ist. Beim Minnespiel trugen Damen z.B. Kleider in der Farbe was sie ihrem Galan mitteilen wollten, aber nicht sagen konnten / durften. So genau weiss ich das auch nicht mehr alles, aber allgemein bekannt ist heute, dass z.B. rot für Liebe steht oder blau für Treue und grün für Hoffnung... damals war das aber mehr so ein Wissen für Eingeweihte
Mit dem Aufkommen der Städte und der zunehmende Macht derselben gingen Ihre Bürger dazu über auf die Ständeordnung zu scheissen und Farben in jeder Kombination zu tragen... weil... man es konnte... Stadtluft macht bekanntlich frei.
Geschmackverirrungen und schockierende Kombinationen waren kein seltenes Bild (haten wir uns z.B. Landsknechte vor Augen ). Wobei es galt natürlich auch hier, dass gute Stoffe sehr teuer waren und deswegen natürlich bei den meisten die Möglichkeit der Selbsdarstellung der neu gewonnen Freiheit doch eher begrenzt.
Zitat Original geschrieben von Hana
Kannst du etwas mehr eingrenzen, auf welchen Zeitraum und welche Regionen du dich beziehst? Es war mit Sicherheit nicht das ganze MA hindurch überall Bauern verboten, irgendwelche Farben außer blassblau und blassgrün zu tragen. Ich wäre mit Pauschalisierungen etwas vorsichtiger ...
mfg
Annkathrin
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Antwort: Siehe entsprechenden Link oben
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von Brian am 28.03.2007 - 22:50.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 19:38 |
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Wie oben bereits erwähnt, ist die Gewandung der beste und schnellste Weg eine Adelsdarstellung zu erreichen. Hier gilt als Faustregel:
1. Mehr als nur eine einzige Gewandung zu haben
Es geht hier einfach nur um die Multiplikation des ersten optischen Eindrucks, der bei dieser Charklasse der absolut entscheidende ist.
Beispiel:
Eine wunderhübsche Elfe, in einem wunderhübschen Elfengewand... alle sagen: "Boah, ey" *sabber, sabber*.
Beim zweiten mal Sehen ist diese Wirkung bereits abgeschwächt und beim drittenmal, wird aus *Boah, ey" bestenfalls ein: "Ja, sieht gut aus, habe ich gestern schon gesehen."
Das darf nicht passieren, sonst ist der Zauber des Adels (und auch des Elfen) verpufft.
2. Für jeden Anlass die richtige Gewandung
Nichts finde ich persönlicher alberner als z.B. einen Hochadligen der jeden Tag, zu jeder Gelegenheit mit derselben (zugegeben hochwertigen) Ritterrüstung rumläuft. Das ist absoluter Quatsch. Von einer Charklasse wie Adel erwartet man einfach instinktiv, dass sie sich mehr als nur ein Gewand leisten kann. Um diesen unterbewussten Eindruck der Mitspieler auszunutzen, tun wir ihnen einfach den Gefallen und tragen entsprechende Kleidung. Manchmal werden die Mitspieler gar nicht wissen wieso, aber finden einfach, dass es gut aussieht... und genau das ist der Effekt, den wir erzielen wollen.
3. Festlegen auf ein gewisses Schema
Es ist unbedingt zu erreichen, dass alle Sachen zusammenpassen, also z.B. farblich und/oder aus der gleichen Epoche (kein Musketierhut zum Kettenhemd ) sind oder vielleicht sogar aus der gleichen globalen Region. Dies schmeichelt dem Auge des Betrachters und sorgt auch unbewusst für ein Wohlgefallen und damit für leichtere Akzeptanz
4. Kleidung mus gepflegt sein
Erklärt sich von selbst, denke ich. Wer, wenn nicht der Adel sollte mit sauberen Klamotten rumlaufen? Instinktiv erwartet man vom Adel ein Heer von Bediensteten, die sich darum kümmern. Gleichzeitig wirkt Ungepflegtes wiederum störend auf das Auge des Betrachters (siehe 3.).
Zum geplegten Äusseren gehört selbstverständlich auch, dass die Klamotten passen. Auf Maß geschneidert wäre sehr gut. HoMi Gewandung darf und soll weit sein, darf aber NIEMALS schlabbern oder (weil der Stoff so dünn ist) blöde Falten werfen.
Ich selber habe mich auf den groben Zeitraum des Hochmittelalters festgelegt, weil es da sehr viele Abbildungen im Internet gibt und die Klamotten relativ preisgünstig, bei maximaler Wirkung sind.
Was folgt sind ein paar Bilder von mir, in denen ich die Gewandung erläutere und aus denen sich Tipps für die eigene Gewandung ableiten lassen... so man dass denn möchte.
Zitat Original geschrieben von Surja
Ich drück mich zwar nicht so toll aus wie Brian, aber da ich an meiner Studienarbeit "Kleidermode im 13.-16. Jahrhundert - Die Entwicklung der Identität" arbeite, bin ich so frei, auch etwas hinzu zu fügen:
Kleidungsstücke waren sehr teuer, da jeder einzelne Arbeitsschritt (bei Wolltuchen vom Schaf, über Rohwolle, gekämmter Wolle, Faden, Gewebe, gefärbtes Tuch, ..., Schneider) gut bezahlt werden musste.
Doch im Gegensatz dazu gab es nicht vieles, wo man sein Geld investieren hätte können (außer dem Seelenheil) und Banken gab es noch nicht. Somit wurde Kleidung als Standessymbol und Geldbewahrung (im wahrsten Sinne) genutzt und zählte mit zum offiziellen Erbe.
Wer z.B. im Frankreich des Spätmittelalters dafür sorgen wollte, dass andere was auf ihn hielten, hatte einfach mehrere Ärmel und Kopfbedeckungen zur gleichen Gewandung.
Das habe ich leider noch nicht auf Con gesehen, ist aber für Larp gut geeignet, da es preislich erschwinglich ist, aber viel hermachen kann.
An die Schulternaht einfach Ösen anbringen und entweder Ärmel zum Wechseln dabei haben (spart gegenüber einer kompletten Gewandung auch Platz beim Transport) oder andersfarbiges Innenfutter verwenden, um sie wenden zu können.
Das mit den Hüten hört sich seltsam an, war aber in der Hochsaison der Zaddeln unglaublich modern (sprich: dicke Cochonnes):
Einen Hut (z.B. Filzhut) trug man auf den Kopf, den anderen unbenutzt im Nacken an einer Schnur (oder eine nicht aufgesetzte Gugel).
Besteht Interesse an einem Extrathreat zu Farbsymbolik (incl. Quellen-, Zeit-, und Ortangabe)?
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Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Brian am 28.03.2007 - 21:41.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 23:14 |
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*rechtlicher Hinweis*
Alle gezeigten Bilder wurden von mir photographiert und zeigen meine Person. Ich gestatte dem Betreiber dieses Forum hiermit ausdrücklich die Veröffentlichung in diesem Forum.
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Alle von mir gezeigte Gewandung ist in keinster Weise authentisch. Sie lehnt sich an das westeuropäische Mittelalter an und umfasst einen ungefähren Zeitraum von 250 Jahren... nämlich ca. 1150 bis 1400. Sie wurde im wesentlichen von der berühmten Liederhandschrift inspiriert.
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Dieses Bild stellt bereits einen Adligen nach mittelalterlichen Vorstellungen dar. Es gibt ein paar "Insignien", die ausschließlich dem Adel vorbehalten waren. Dies sind
1.) Die Farbe, die dem Adel vorbehalten ist
2.) Der Almosenbeutel am Gürtel
3.) Ein Messer als Essbesteck am Gürtel (Bauern hatten einen Löffel)
4.) Fingerhandschuhe (Bauern trugen Fäustlinge)
5.) Schwert
Jetzt spielen wir aber LARP und da reicht diese Darstellung bei weitem nicht aus.
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Hier ist die gleiche Gewandung um einen brauchbaren Gambeson ergänzt, den ich mit Wappen und silbernen Stickereien am Kragen versehen habe. Ausserdem wurde die Bundhaube durch ein Schapell ersetzt. Der Gambi bringt ausserdem einen Rüstpunkt, was bei der Anreise sehr nützlich sein kann. Wappen und Schapell dienen dazu beim "Eintreffen" auf dem CON das Privileg des Adels in Anspruch nehmen zu können dem lokalen (NSC) Adligen vorgestellt zu werden OHNE dabei wie ein Penner auszusehen.
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Hier ergänzt um einen Mantel und um einen Pelzkragen. Zur Anreise, wenn es etwas kühler sein sollte oder wenn es z.B. regnet oder auch um einer Dame in Not zu helfen . Ein Mantel in einer unauffälligen Farbe ist zu empfehlen. Er macht Euch im Dunkeln praktisch unsichtbar, was bei so mancher Anreise von Vorteil sein kann.
Noch ein Wort zum Mantel. Meinen Mantel habe ich nunmehr seit 3 Jahren und auf JEDEM Con angehabt und ist immer noch im besten Zustand. Er besteht aus einem Kaschmir-Wole Gemisch und hat 75 Euro gekostet. Kurz gesagt... ein brauchbarer Mantel kostet niemals mehr als 100 Piepen. Wenn iregendein Internet LARP-Händler mehr haben will, muss das schon was ganz besonderes sein... normalerweise ist aber davon auszugehen, dass der Euch bescheissen will. Also 100... absolute Obergrenze für einen normalen Mantel !!
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Hier ist ein Variation aus den obigen Klamotten. Praktisch, wenn Ihr davon ausgeht, dass es zu Kämpfen auf der Anreise kommt oder wenn Ihr vom Eindruck etwas aggressiver erscheinen wollt. Der Mantel fällt weg, der bei Kämpfen hinderlich sein kann, den Kopf schützt OT eine gepolsterte Lederhaube und unter dem Gambi bfindet sich vollkommen unsichtbar mein Palttenrock... für 4 zusätzliche Rüstpunkte.
Alles in Allem finde ich es immer irgendwie total bescheuert und absolut unrealistisch irgendwo hinzureisen und dabei gepanzert wie die Franzosen bei der Schlacht von Ajincourt zu sein. Obige Gewandung ist leicht und bequem, bietet einen gewissen Rüstschutz und finde ich persönlicher viel realistischer für die Reise. Abder das muss jeder selber entscheiden ich möchte nur Alternativen aufzeigen.
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von Brian am 02.04.2007 - 22:18.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 23:17 |
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So, die Anreise ist vorbei und die erste Nacht ist rum und der "graue Alltag" hat einen wieder. Es beginnt das Lagerleben...
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Dies ist der "Brian-Klasiker" Die häufigste Gewandung, wenn keine andere Situationen, wie z.B. Kämpfe, "Adelsverpflichtungen" oder Dungeons anstehen. Wie oben bereits erwähnt sind die klassischen Insignien des Adels vorhanden. Ergänzt wird das Ganze (je nach Wetterlage) um den Pelzkragen und um DAS Kleidungsstück des Mittelalters... DIE GUGEL.
Die hier gezeigt Gugel ist ein sogenannter Chaperon. Das bedeutet, dass man die Gugel klassisch wie eine Gugel ODER aber auch zusammgerollt auf dem Kopf wie einen Hut / Mütze tragen kann.
Da Jedermann im MA Gugel getragen hat, war der Adel natürlich sehr darauf erpicht seine eigene Gugel von dem der "Niederen" zu unterscheiden. Meine Gugel hat aus diesem Grunde z.B. Zaddeln (die Zacken / Zinnen am Rand), ist aus hochwertigem Stoff in der Farbe blau (natürlich ), besitzt eine Borte und ist mit weiss gefüttert.
Das was die Adelsgugel aber tatsächlich von der Bauerngugel unterscheidet ist die fast schon lächerlich lange Sendelbinde... oder auch der Zipfel.
Warum ist der Zipfel so lang? Richtig... weil man es kann (immer dran denken... Stoff ist sehr teuer... langer Zipfel bedeutet viel Stoff)... man könnte natürlich auch sagen: "Wer lang hat, lässt lang hängen... wer noch länger hat wirft über..."
Tipp: Wenn Ihr Euch einen Chaperon zulegen wollt, kauft Euch extra einen expliziten Chaperon und keine Gugel so wie ich das gemacht habe. Meine Gugel lässt sich zwar als Chaperon tragen, ist aber also solcher SEHR unpraktisch und ÄUSSERST unbequem. Der Nachteil an einen expliziten Chaperon ist der, das er normalerweise nicht mehr als Gugel getragen werden kann. Vor- / und Nachteile müsst Ihr selber aufwiegen.
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Wenn man incognito unterwegs ist, bedeutet das noch lange nicht, das man wie ein Penner rumlaufen muss. Immer dran denken: Noblesse obliege.
Aus diesem Grund ist ein Sekundärgewand zu empfehlen, dass nicht sofortige Rückschlüsse auf die Person des Trägers zulässt, aber eigentlich keinen Zweifel an seinen Stand lässt. Unauffällige, aber reich dekorierte Klamotte finde ich empfehelenswert. Das hier gezeigte Gewand ist eine schlichte Tunika aus bestem Stoff mit Samit und Goldborten.
Wenn es mal etwas kühler wird, warum immer gleich einen riesigen Mantel überwerfen?
Einfach eine zweite Tunika aus einem warmen Stoff drüberziehen. Sollte logischerweise zu der Tunika passen, die drunter ist. Die hier gezeigte ist aus Schurrwole und trägt die gleichen Borten wie die Tunika darunter.
Zitat Original geschrieben von Hana
Mir kommen die Ärmel deiner "Alltags- und Lagerleben"-Tuniken deutlich zu kurz vor, liegt das nur am Foto/verrutschter Kleidung?
mfg
Annkathrin
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Antwort: das ist korrekt... die Ärmel sind zu kurz... oder die Arme zu lang... je nachdem wie man das sieht
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von Brian am 28.03.2007 - 22:53.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 23:17 |
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Dies ist heute (beim LARP ) wie damals die absolute Härteprüfung für jeden Adligen. Grundüberlegung ist es, dass bei Hofe schlicht ALLE Adlig sind und die einfachen Mechanismen (die ausreichen um das Volk zu beindrucken) nicht mehr funktionieren. Andererseits ist es aber so, dass man nur dann weiterkommt, wenn man bei Hofe auch (möglichst positiv ) auffällt.
Aus eben jenen Grund war der Verschwendungssucht (ganz besonders des französischen Adels) KEINE Grenzen gesetzt und es gab nichts, was zu teuer gewesen wäre, um nicht für ein höfisches Gewand zu taugen... Hauptsache man unterschied sich von den Anderen und fiel auf.
Wie das ganze endete wissen wohl die Meisten... mit der französischen Revolution. Das Volk hatte einfach genug von der Verschwendungsucht und war nicht mehr bereit diese zu finanzieren und ... FUTZ... Kopf ab (voraus sich auch sehr schön ableiten lässt, dass Adel nur von der Akzeptanz der Mitspieler lebt ). Die anderen Herrscher in Europa liessen sich das als Mahnung gelten und begannen (teilweise bis heute gültige) Verbesserungen einzuführen. Bestes Beispiel hierfür ist vieleicht Friedrich der Große (bei Interesse einfach mal im Wiki nachlesen)
Für uns Larper bedeutet dass, das ein höfisches Gewand möglichst auffwendig und OPTISCH möglichst teuer sein MUSS.
Ich selber habe den Vorteil relativ alt zu sein und deswegen besteht für meinen Char nicht mehr die Notwendigkeit um jeden Preis auffallen zu MÜSSEN, wie das für andere Spieler gilt, die vielleicht nur halb so alt sind. Aus eben jenem Grunde ist meine höfische Gewandung eher schlicht gehalten.
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Es stellte sich mir also die Frage: Was anziehen... ?
O.K. soweit so gut. Ein paar vernünftige Unterhosen sind immer empfehlenswert...
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... hmm ... und dann ?
Die meisten Hofhaltungen finden in Burgen statt. In vielen Burgen ist es aber so, dass man keine Strassen-Schuhe tragen darf. Eine höfische Gewandung in Socken, Barfuss oder Pantoffeln mutet aber eher seltsam an.
Ich entschied mich also für ein paar Beinlinge mit "intergrierten Hausschuhen"
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Es gibt Beinlinge prinzipiel in zwei Ausführungen. Einmal die Variante, die mit Bändern oder Riemen an die Unterhose "gestrapst" wird und es gibt die Variante, die ähnlich einer modernen Hose mit einem Gürtel getragen wird.
Ich entschied mich für die (vielleicht historisch nicht ganz so korrekte) Variante mit Gürtel, weil ich nicht so sehr auf Strapse stehe und so ein Gürtel enrom praktisch ist...
Denkt dran... wir spielen LARP und Gefahren lauern überall Dies ist Brians vorletzte Waffe.... was aber eigentlich auch ziemlich Wurscht ist... denn wenn ihr bereits soweit gefilzt worden seid, dann steckt ihr ziemlich tief im Schlammassel... um's mal vorsichtig zu sagen
Dieser Beitrag wurde 7 mal editiert, zuletzt von Brian am 26.03.2007 - 21:21.
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Beitrag vom 25.03.2007 - 23:18 |
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Um möglichst viel Geld zu sparen und um eine maximale Wirkung zu erhalten liegt der Schlüssel in dem Zauberwort "Kombination"
Man sollte versuchen mit möglichst wenig Gewandungsteilen vollkommen unterschiedliche Gewandungen zu schaffen. Deswegen stelle ich hier einfach mal ein paar Kombinationsmöglichkeiten vor und deren möglichen Einsatz auf CON.
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Dies war mein ursprünglich für Hofhaltungen gedachtes Gewand. Nach mittelalterlichen Vorstellungen ist es mindestens die Klamotte eines Fürsten; der umgerechnete heutige Gegenwärt dürfte leicht im sechstelligen Eurobereich liegen. Warum?
Ganz einfach, das Material ist Seide. Es gab Zeiten in Europa, da gab es nur zwei Menschen die ein Gewand aus Seide hatten... das war der Papst und der Kaiser. Mit den Kreuzzügen und dem damit einhergehenden besseren Zugang zur Seidenstrasse verbreitete sich Seide etwas mehr in Europa blieb aber SEHR teuer.
Seide muss auf die Menschen damals magisch gewirkt haben. Sie war von hoher Leuchtkraft, praktisch unzerreisbar und wog so gut wie nichts. Deshalb sind hier auch keinerlei Borten oder Applikationen und nur ene bescheidene Kopfbedekcung zu sehen... es gibt nichts was man dem Gewand noch hinzufügen könnte, dass es teuerer oder edler machen könnte.
... aber ...
... um das mal sinngemäß in den Worten von Max (geschrieben in einem anderen Thread) zu sagen:
"Für Reenactors cool, aber beim LARP eher lächerlich"
Und irgendwie hatte ich dann auch meine Zweifel ob ein LARPER die Bedeutung und "Wert" von Kobaldblau und Dunkelrot erkennt und ob überhaupt jemand echte Seide erkennt wen er sie sieht.
Aber nichts ist unnötig oder vergebens... deswegen ist dies jetzt ein Untergewand oder ein sehr leichtes Sommergewand... Zauberwort: Kombination !!
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Hier ergänzt um einen simplen Surcot in Heraldik... auch Wappenrock genannt. Ideal für Kriegsräte, Gerichtsverhandlungen oder ähnliche Gelegenheiten in denen man Farbe Zeigen muss ohne gleich die komplette Rüstug zu tragen. Es kommt der "ritterliche" Aspekt hervor.
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Hier mit einem Surcot mit extrem langen und weiten Ärmeln, dazu Pillbox und Amtskette, es fehlt das Schwert. Geignet für den "Adel" Aspekt... um z.B. Diplomatie oder ähnliches zu tun.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Brian am 28.03.2007 - 23:59.
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Beitrag vom 26.03.2007 - 21:13 |
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Eine schlichte weisse Cote...
Aufgepimpt mit ein paar Borten an Ärmel und Kragen. Das geignete Gewand für alle "reinen" Anlässe. So z.B. für den "Kirchgang" oder Weihen oder auch das Minnespiel Sehr nützlich kann so ein Gewand auch werden, wenn man mal (aus was für Gründen auch immer) selber vor Gericht steht.
Als Sommergewand ist dies allerdings nicht zu empfhehlen, weil man nahezu sofort jeden Schweissfleck darauf sieht... es sei denn... ihr schwitzt im Sommer nicht.
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Die "upgegradete" Version. Durch das weisse Untergewand wirkt der Wappenroch anders.
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Gibt's natürlich auch in der "Adelsvariante"
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Brian am 26.03.2007 - 22:35.
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Beitrag vom 26.03.2007 - 21:14 |
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Hier zu guter Letzt... noch zwei mögliche Kombination...
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Damit endet meine kleine Modenschau. Wer jetzt denkt, das war eitel und / oder nazistisch, der hat damit vollkommen recht, das war es!
Aber ich begreife das Hobby LARP als Schauspielerei, als Improvisionstheater von, für und mit Laiendarstellern. Und wie andere Schauspieler auch, bin ich eitel... der Grund dafür ist recht simpel:
Wie kann man anderen Gefallen, wenn man nicht mal sich selber gefällt?
...und Schauspieler leben davon, dass sie andern Gefallen...
Aber egal.
Ich hoffe und es würde mich sehr freuen, wenn der / die Eine oder Andere eine paar Ideen / Inspirationen / Anregungen mitgenommen hat wie man villeicht etwas tut oder es vielleicht besser nicht tut. Denn mehr als Anregungen liefern soll und kann das hier nicht.
Ein letzter Tipp noch zum Thema Gewandung:
Macht Photos von Euch... je mehr je besser...in allen möglichen Gewandungen und Gewandkombinationen, denn vor dem Spiegel werdet ihr niemals das sehen was, so ein Photo zeigt... ganz besonders gilt das natürlich für Eure Rückansicht... oder wann könnt ihr euch schon mal selber von hinten sehen? Photos offenbaren "Schwächem" im Gewand.
Und wenn ihr schon mal dabei seid, übt passende Posen zur Gewandung... ihr seht dann schnell, was dazu passt und was nicht. Viel anders machen das Profischauspieler auch nicht.
Wem Gewandung jetzt allerdings zweitrangig ist und wer anderes auf CON zu tun hat (z.B. moschen und saufen) kann diesen Tipp natürlich getrost vergessen.
Gruß
Michael
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Brian am 26.03.2007 - 23:36.
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Beitrag vom 26.03.2007 - 21:14 |
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Bedeutung der Titel / Verwandschaft |
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Zitat
Hoi Micha!
Ich fand den Adelsthread bisher überaus interessant. Kannst du schonmal in den letzten Post hineinsetzen, was noch so alles dazukommt? Interessieren würde mich primär die Bedeutung und Rangfolge der einzelnen Titel sowie wie es mit Vererbung und Verwandtschaft bei Adligen aussieht.
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Bedeutung und Rangfolge der Titel?
Tja, eine der schwierigsten Fragen überhaupt. Wenn ich Dir jetzt sagen würde, dass deswegen Krieg geführt wurde und dass das eigentlich so genau keiner weiss bringt uns das hier aber nicht sehr viel weiter. Noch schlimmer (und noch viel mehr Kriege) ist die Frage mit der Verwandschaft. Hier sei nur der 100jährige Krieg erwähnt.
Deswegen mal ganz allgemein gesprochen:
Voraussetzung: LANDbesitz = MACHT !
Jeder Adlige hatte genau so viel Land wie er sich aneignen und behalten (verteidigen) konnte. Wie er sich selber dann nannte (ob König, Herzog oder Baron) ist oder war eigentlich vollkommen Wurscht. Wer die Macht hat bestimmt die Musik...
Hilft uns aber auch nicht richtig weiter...
Dann mal anders.
Ganz oben steht die Gottheit auf die der Adel sich beruft (z.B. Gott, Allah)
Direkt dadrunter steht dessen Stellvetreter auf Erden (z.B. Papst, Patriach, Sultan)
... dann wirds schwieriger, denn es gibt einfach nur Adel...
Noch anders formuliert...
Es gibt nur Barone. Baron ist das lat. Wort für Freiherr, was jetzt ja schon impliziert, dass diese Person FREI ist.
Jeder diese Barone hat jetzt Land mit seinen Leuten drauf. Oftmals ist er mit vielen anderen Baronen verwandt. Diverse dieser Barone mit ihrem Land "schließen" sich jetzt zusammen und es muss einen geben der vorne steht (normalerweise nach der Hackordnung ausgemacht).
Der der vorne steht ist der Fürst. Im Worte Fürst steckt das altdeutsche Wort "first" was heute immer noch benutzt wird und das heute das englische Wort für "vorne", "der/die Erste" ist. Das englische Wort für Fürst ist Prince. Das kommt aus dem lateinischen und bedeutet auch nur "vorne" oder "der/die Erste". Füstentümer sind nun eigene Staaten oder schließen sich zusammen.
Wenn sich Fürstentümer zusammenschließen muss es wieder einen geben, der vorne steht, nämlich den König. Könige konnten gewählt werden (von den Kurfürsten) oder waren schlicht und ergreifend die, die am meisten Macht hatten... sprich die meisten Barone hinter sich vereingen konnten.
Deutsche Könige hatten zusätzlich noch das Recht sich zum Kaiser vom Papst salben zu lassen.
In dieser sehr vereinfachten und pauschalierten Darstellung fällt auf, dass der vielleicht bekannteste Adestitel... nämlich der Graf fehlt.
Das liegt einfach daran, weil Graf nichts anderes ist, als eine "Berufsbezeichnung" und die genaue Tätigkeit einer PERSON bezeichnet. So gibt es z.B. Markgrafen (die eine Mark verwalten), oder Burggrafen (die eine oder mehrere Burgen verwalten)... manche Grafen waren z.B. überhaupt nicht adlig und wurden es auch nie.
Viele Grafen waren allerdings Barone, die entweder als Ausszeichnung (Belohnung) oder einfach nur weil sie fähig waren zum Grafen gemacht wurden. Ein Graf wurde ursprünglich vom Regenten zum Grafen auf Lebenszeit ernannt... die Söhne eines Grafen waren automatisch "nur" Barone. Später wurde das Grafenamt dann erblich.
Wer hat nun mehr zu sagen... Graf oder Baron? Ein Graf, da er seine Legitimation vom Regenten hatte, hatte innerhalb seines Aufgabengebietes unbeschränkte Vollmachten... sein Wort war das des Regenten. Aber dieses Wort des Regenten war natürlich nur genausoviel Wert wie der Regent akzeptiert wurde...
Barone hingegen sind FREI... sie können genausoviel lassen und tun wie sie mit (normalerweise Waffengewalt) veratworten können. Die meisten Umstürze gingen von Baronen aus, weil jeder Regent natürlich seine eigenen Leute als Grafen eingesetzt hatte...
Hilft aber alles auch nicht viel weiter... also schlage ich für das LARP vor, die Hierachie aus dem DS zu übernhemen, die sich auch ungefähr mit der allgemeinen Meinung und Wahrnehmung deckt, dahinter die Bedeutung wie gewünscht...
- Page (Ritter in Ausbildung)
- Knappe (Ritter in Ausbildung)
- Ritter (Ellitesoldat, der als Sold ein Stück Land erhält)
- Reichsritter (Ritter, die vom Regenten eingesetzt werden)
- Baron (der Adel, der wirklich freie Mann, mit allen Priviegien)
- Graf (ein Baron mit zusätzlichen Aufgaben und daher eingeschränkten Privilegien)
- Markgraf (ein Graf, der ein strategisches wichtiges Gebiet verwaltet)
- Fürst (der erste Baron, meist souveräner Regent, oft gewählt)
- Herzog (ein ursprünglicher Heerführer, der irgendeinen Landstrich erobert hat und dort einen Staat etabliert hat)
- Prinz (das gleiche wie Fürst, aber normalerweise von königlichem Blute und mit der (theorethischen) Möglichkeit einmal König zu werden
- König (Der Boss)
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Verwandschaft:
Verwandschaft ist hinderlich und der erklärte Feind des Adligen. Warum... ganz einfach... mein Bruder / Onkel / Cousin hat genau das gleiche RECHT auf mein Land wie ich selbst.... bekommen wird das Land aber nur der, der es sich nehmen und auch behalten kann. Zu Beginn des HoMi, waren solche Kriege und Auseinandersetzungen vollkommen normal und an der Tagesordnung... bis Papst Urban ein Feindbild schuf, dem alle Adligen lieber auf die Omme hauen wollte als sich gegenseitig. Es begannen die Kreuzzüge.
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Dies ist jetzt alles sehr vereinfacht und pauschal dargestellt (und bezieht sich im Wesentlichen auf Europa) ... ich hoffe aber, es beantwortet die Frage und macht das enorm komplexe, hypothetische Konstrukt des Adels etwas durchschaubarer
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Titel sind Schall und Rauch...
letztendlich zählt NUR das, was ihr Eurem genüber auch abnehmt, das er zu sein vorgibt
Dieser Beitrag wurde 7 mal editiert, zuletzt von Brian am 29.03.2007 - 00:10.
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Beitrag vom 26.03.2007 - 21:15 |
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Zitat
...
... aber könntest du mir den Gefallen tun und mir nochmal 'ne kurze Liste von nützlichen Gewandungen für einen Ritter außer
- Wappenrock (Kampf und in edler Fassung )
- Hofhaltungsgewand
- Reisegewand
Wenn noch was fehlt, würd ich mich über Deinen Rat freuen
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Für einen Ritter finde ich das schon vollkommen ausreichend und damit biste schon weit vorne.
Denk einfach nur dran: Qualität statt Quantität!... aber da ich, glaube ich, die Schneiderin kenne, mach' ich ich mir um das Design und die Qualität keine Sorgen.
Was man machen KÖÖÖNNTE:
Dein Ritter hat vielleicht irgendeinen Beruf oder Hobby. Dafür brauchste Klamotte.
Was VILLEICHT noch fehlt ist Alltagsgewandug, etwas womit Du den ganzen tag auf CON rumläufst. Wappenrock halte ich dafür nicht für sehr gut (es rennt fast jeder mit Wappenrock rum). Eine etwas abgespeckte Variante der Reiseklamotte reicht schon.
Der Rest an zusätzlicher Gewandung ist abhängig davon, wie Du Deinen Ritter anlegst. z.B. haben die bretonischen Questritter noch eine Art "Büssergewand" dabei.
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von Brian am 28.03.2007 - 22:55.
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Beitrag vom 26.03.2007 - 21:15 |
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